Geißlerröhre
Die Geißlerröhre oder geißlersche Röhre ist eine Kaltkathoden-Gasentladungsröhre zur Untersuchung und Demonstration von Gasentladungen.
Sie wurde im 19. Jahrhundert vom Instrumentenbauer Heinrich Geißler erfunden, der zugleich Glasbläser war.
Aufbau und Funktion
Die Geißlerröhre besteht aus zwei Elektroden (meist aus Aluminium), einer Kathode und einer Anode. Diese sind üblicherweise gleich geformt.
Die beiden Elektrodendurchführungen in das Innere der Röhre bestehen bei alten Röhren aus dünnem Platindraht, da dieser einen sehr ähnlichen Wärmeausdehnungskoeffizient wie Glas hat.
Die Elektroden sind in einer mit Gasen (z. B. Neon, Luft, Argon, Wasserstoff), Dämpfen (Wasser, Alkohol) oder Aerosolen gefüllten, teilevakuierten Glasröhre eingeschmolzen, die unterschiedlichste Formen haben kann. So gibt es auch schraubenförmige Röhren mit fluoreszierendem Flüssigkeitsmantel oder solche aus Uranglas. Unterschiedliche Gase führen zu unterschiedlichen Farben und Spektrallinien der zum Leuchten angeregten Füllungen.
Die Betriebsspannung der Röhren liegt bei ca. 0,5 bis 20 kV, sie hängt vom Innendruck, vom Elektrodenabstand und von der Gasfüllung ab. Abhängig von Betriebsspannung und Innendruck kann beim Betrieb Röntgenstrahlung entstehen. Serien solcher Röhren mit unterschiedlichem Innendruck dienen im Physikunterricht zur Demonstration der Vorgänge bei einer Gasentladung. So verringert sich mit zunehmendem Druck der Querschnitt des Entladungskanales, bis dieser bei Normaldruck zur Funkenentladung wird.
Geißlerröhren werden meist mit einem Funkeninduktor gespeist.
Literatur
- August Scherl: Das grosse Buch der Technik. Verlag für Wissen und Bildung, Gütersloh 1972.
Weblinks
- Überblick über historische Geisslerröhren (eng)
- Peter Schnetzer: Die Faszination: Glas – Hochspannung – Vakuum – Licht. Abgerufen am 6. Mai 2009 (Bilder leuchtender geißlerscher Röhren).
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Dieses ist Seite 31 von 1028, in Band 7 von der deutschen illustrierten Enzyklopädie Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage (1885-1890), in Frakturschrift.
Autor/Urheber: Карас Студио, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Performed by Prof. Oliver Zajkov at the Physics Institute at the Ss. Cyril and Methodius University of Skopje, Macedonia.
Color drawing of Geissler tubes lit by their own light, from an 1869 French natural philosophy book, showing some of the many fanciful shapes and colors. They were powered by high voltage from an induction coil. Invented by German glassblower Heinrich Geissler in 1857, Geissler tubes were the first gas discharge tubes and were manufactured for entertainment. Around 1910 they evolved into the first neon lights. Caption: "Electric discharge in rarefied gasses: 1.Discharge in Vapor of Alcohol. (2.3.4.5.Geissler's tubes enclosing rarefied gasses) 2.Shows Fluorescence of Sulphuret of Calcium, 4.Fluorescence of Uranium glass, 5.Shows Fluorescence of Sulphuret of Strontium, 6.Fluorescence of Uranium glass and Sulphate of Quinine".