Gehäuse
Ein Gehäuse ist eine feste Hülle oder Verschalung, die entweder natürlich, als anatomischer Bestandteil unterschiedlicher Organismen auftritt, oder vom Menschen konstruiert wurde, um empfindliche Objekte zu schützen oder potenziell gefährliche Stoffe sicher transportieren oder lagern zu können.
In der Archäologie werden die Überreste von Weichtiergehäusen, die bei Ausgrabungen in Bodenschichten gefunden werden, zur zeitlichen Bestimmung von Fundstücken herangezogen.[1]
Gehäuse in der Biologie
Kopffüßer weisen eine große Variationsbreite bei der Ausgestaltung ihrer Gehäuse auf; es gibt sowohl Arten, wie das Perlboot, die ein Außengehäuse ausbilden, als auch Spezies mit einem Innengehäuse, wie z. B. das Posthörnchen.[2]
Beispiele von Tierarten, die Gehäuse ausbilden:
- Köcher der Köcherfliegenlarven[3]
- Kokons u. a. bei Kieferklauenträgern und einigen Würmern[4]
- Krebsschale; z. B. Rankenfußkrebse, Muschelkrebse[5]
- Schneckengehäuse: Gehäuse von Schnirkelschnecken[7]
Neben den zoologischen Gehäusearten, gibt es in der Botanik das Kerngehäuse, in dem sich die Samen von Kernobst befinden.
Vom Menschen geschaffene Gehäuse
Im Spätmittelalter bezeichnete der Begriff Gehäuse (eine Kollektivbildung zu „Haus“) noch menschliche Behausungen, wie eine „Hütte“, einen „Verschlag“, oder eine „Klause“, wandelte sich aber im 15. bis 16. Jahrhundert zur heutigen Bedeutung.
In der Technik gibt es Gehäuse für Bauteile, Baugruppen und Geräte. Oft hat das Gehäuse neben dem Schutz weitere Funktionen. So sind z. B. die Gehäuse von Getrieben in der Regel gleichzeitig Strukturteile, die die Lager der Wellen aufnehmen. An den Gehäusen befinden sich zudem die Befestigungspunkte zum Einbau. Manchmal werden Gehäuse auch nur aus optischen Gründen eingesetzt. Der Verzicht auf eine zusätzliche tragende Struktur verringert das Gewicht, die Anzahl der Teile, den Montageaufwand und damit auch die Kosten.
Beispiele für vom Menschen geschaffene Gehäuse:
Siehe auch: Maschinengestell
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hühnerknochen und Schneckenhäuser helfen Archäologie bei genauerer Datierung. vom 18. August 2022 Universität Münster, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ a b Gehäuse (Zoologie): Kopffüßerschale. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gehäuse (Zoologie): Köcher (Trichoptera). Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gehäuse (Zoologie): Kokon. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gehäuse (Zoologie): Krebsschale. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gehäuse (Zoologie): Muschelschale. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Gehäuse (Zoologie): Schneckengehäuse. Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 9. Oktober 2024.
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Autor/Urheber: H. Zell, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vittina waigiensis (Lesson, 1831); Höhe 1,4 cm. Herkunft: Phliippinen.
Autor/Urheber: Alfred Brehm , Lizenz: No restrictions
Title: Brehms Tierleben; allgemeine kunde des thierreichs. Mit 1910 abbildungen im text, 11 karten und 180 tafeln in farbendruck und holzschnitt.
Identifier: brehmstierlebena010breh (find matches)
Year: 1893 (1890s)
Authors: Brehm, Alfred Edmund, 1829-1884
Subjects: Zoology; Animal behavior; Zoologia Geral
Publisher: Leipzig : Bibliographisches Institute
Contributing Library: University of Illinois Urbana-Champaign
Digitizing Sponsor: University of Illinois Urbana-Champaign
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Gehäuse einer einfachen 6x6-Kamera