Gegenstromzylinderkopf

Der Gegenstromzylinderkopf ist eine Bauart des Zylinderkopfes, bei dem die Ansaug- und Auslasskanäle auf der gleichen Seite liegen. Gegenüber dem heute gebräuchlichen Querstromzylinderkopf weist diese Bauart folgende Eigenschaften auf:
Vorteile:
- schmalere Bauform des Motors (der geringere Platzbedarf ist hauptsächlich bei quer eingebauten Motoren interessant)
- Ansaug- und Abgaskrümmer können mit den gleichen Schrauben befestigt werden (Kostenersparnis)
- Die Wärmeübertragung begünstigt das vollständige Vergasen des Benzins und hilft, der Vergaservereisung vorzubeugen (bei Motoren mit Saugrohreinspritzung irrelevant)
- Kurze Gaswege, daher gut für Aufladung geeignet
Nachteile:
- Die unnötige Aufheizung der Ansaugluft bewirkt eine schlechtere Füllung (Leistungsverlust) und eine höhere Klopfneigung
- Eignet sich nur für konventionelle Zweiventiltechnik (Mehrventiltechnik und somit besserer Gaswechsel ist nicht möglich)
- Gesteigerte Brandgefahr bei Treibstoffundichtigkeiten (der Ansaugtrakt liegt direkt über dem Abgaskrümmer)
Literatur
- Alfred Böge (Hrsg.): Vieweg Handbuch Maschinenbau Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik, 18. Auflage, Springer, 2007, ISBN 978-3-8348-0110-4, S. L 69 (985).
- Bosch (Hrsg.): Krafahrtechnisches Taschenbuch, 25. Auflage, Springer, Wiesbaden, 2003, ISBN 978-3-528-23876-6, S. 467.
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Zylinderkopf eines Volkswagen-Motors mit 1,8 Litern Hubraum, 4 Zylindern, 8 Ventilen, Baujahr 1988, Motorkennbuchstabe RP. Oben zu sehen die eigentliche Unterseite, d.h. die Seite mit den Brennkammern, die zum Motorblock zeigt. Pro Zylinder ein Ein- und ein Auslassventil, wobei letzteres kleiner ist. In die dritte, kleinste Öffnung wird jeweils die Zündkerze eingeschraubt. Vorne zu sehen die entsprechenden Ein- und Auslasskanäle (letztere deutlich stärker verschmutzt), hier werden Ein- und Auslasskrümmer angeschraubt.