Gefleckte Schnirkelschnecke

Gefleckte Schnirkelschnecke

Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum)

Systematik
Unterordnung:Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie:Helicoidea
Familie:Schnirkelschnecken
Unterfamilie:Ariantinae
Gattung:Arianta
Art:Gefleckte Schnirkelschnecke
Wissenschaftlicher Name
Arianta arbustorum
(Linnaeus, 1758)

Die Gefleckte Schnirkelschnecke (Arianta arbustorum), auch Baumschnecke oder Baumschnirkelschnecke genannt, ist eine gehäusetragende Landlungenschnecke. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordwesteuropa bis nach Mitteleuropa.

Merkmale

Arianta arbustorum alpicola
Gefleckte Schnirkelschnecke
Paarung

Das Gehäuse von Arianta arbustorum ist kugelig mit einem kegelförmig erhobenen Gewinde. Allerdings ist die Höhe des Gewindes und die Größe des Nabels sehr variabel. Der Nabel ist meist (jedoch nicht immer) vollständig vom Spindelumschlag der weißen Mündungslippe verdeckt. Im Wesentlichen kommen zwei Formvarianten vor: eine Form mit kugeligem Gehäuse und geschlossenem Nabel, und eine Form mit abgeflachtem Gewinde und offenem Nabel. Letztere Form ist auf ein paar wenige hochliegende Areale in den Alpen beschränkt. Ihre Färbung ist meist kastanienbraun mit gelben Flecken und einem dunklen Band. Arianta arbustorum zählt in Bezug auf ihre Gestalt zu den variabelsten Schneckenarten. Vielfach werden unterschiedliche geographische Tal- und Bergformen beschrieben, was auf ihren ausgeprägten Polymorphismus zurückzuführen ist. Ähnlich wie bei den Bänderschnecken führte auch bei Arianta arbustorum die Selektion durch Drosseln (Drosselschmiede) zu einer Verteilung unterschiedlich aussehender Gehäuse.

Vorkommen

Auf Grund ihrer geringen ökologischen Ansprüche ist sie an vielerlei Standorten anzutreffen, u. a. in Gebirgen (bis auf 2700 m), in Wäldern und offenen Biotopen. Sie bevorzugt jedoch feuchte Habitate. Die Hochgebirgsform mit abgeflachtem Gehäuse und offenem Nabel wird als Reliktform interpretiert, die während der letzten Eiszeit auf Nunatakkern überlebte.[1]

Literatur

  • Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., München, Mosaik-Verlag 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3
  • Helmut Sattmann und Hans Leo Nemeschkal: Genitalmorphometrische Untersuchungen an Arianta arbustorum (LINNÉ 1758), A. chamaeleon (L. PFEIFFER 1842) und A. schmidti (ROSSMÄSSLER 1836) (Mollusca, Gastropoda, Helicidae). Annalen des Naturhistorischen Museums Wien, 94/95 B, S. 353–359, 1993 (zobodat.at [PDF; 1,2 MB]).

Weblinks

Commons: Gefleckte Schnirkelschnecke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Gittenberger, W. H. Piel und D. S. J. Groenenberg: The Pleistocene glaciations and the evolutionary history of the polytypic snail species Arianta arbustorum (Gastropoda, Pulmonata, Helicidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, 30: 64-73, San Diego, Cal. 2004 doi:10.1016/S1055-7903(03)00182-9

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Paarung der Gefleckten Schnirkelschnecke, Baumschnecke oder Baumschnirkelschnecke, Arianta arbustorum, Familie: Helicidae, Fundort: Deutschland, Ulm, Eggingen
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Arianta arbustorum alpicola (Ferussac, 1821), Alpine Gefleckte Schnirkelschnecke; Durchmesser 1,6 cm; Herkunft: Bergstation der Karwendelbahn (2244 m.ü.M), Mittenwald, Deutschland 47°25′49.57″N 11°17′46.01″E / 47.4304361°N 11.2961139°E / 47.4304361; 11.2961139.
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Arianta arbustorum at Rax, Austria, June 2006.