Gefecht von Sins

Gefecht von Sins
Gefecht bei Sins 1712.jpg
Datum20. Juli 1712
OrtSins
AusgangSieg der Innerschweizer
Folgenfünf Tage später entscheidender Sieg der Berner bei Villmergen
Friedensschluss11. August 1712 (Vierter Landfriede)
Konfliktparteien

Wappen Bern matt.svg Bern

Wappen Luzern matt.svg Luzern
Wappen Schwyz matt.svg Schwyz
Wappen Unterwalden alt.svg Unterwalden
Wappen Uri matt.svg Uri
Wappen Zug matt.svg Zug

Truppenstärke
ca. 600ca. 5'000
Verluste

ca. 100

ca. 400

Das Gefecht von Sins war eine militärische Auseinandersetzung zwischen den reformierten und katholischen Orten der Eidgenossenschaft während des Zweiten Villmergerkrieges. Sie fand am 20. Juli 1712 in Sins statt, im südlichen Teil der Freien Ämter (im heutigen Kanton Aargau).

Vorgeschichte

Nach der Schlacht bei Fischbach am 26. Mai besetzten Truppen aus dem reformierten Bern die Freien Ämter. Nach der Kapitulation der Stadt Baden am 1. Juli begannen in Aarau Friedensverhandlungen. Der Hauptteil der Truppen lagerte in Muri, eine 100 Mann starke Vorhut bezog Stellungen in Sins und bewachte den westlichen Brückenkopf der Reussbrücke Sins–Hünenberg. Rund 150 Soldaten aus dem katholischen Zug sicherten den östlichen Brückenkopf.

Obwohl Luzern und Uri am 18. Juli die Friedensbedingungen akzeptierten, scheiterten die Verhandlungen. Angestachelt durch den päpstlichen Nuntius, beschlossen die Landsgemeinden von Schwyz, Zug und Unterwalden, erneut die Waffen gegen die reformierten Orte zu erheben. Unruhen zwangen auch die Regierungen Luzerns und Uris zu diesem Schritt. Währenddessen verstärkten die Berner am 15./16. Juli ihre Präsenz in Sins auf 1'000 Mann und zwei Kanonen.

Verlauf

Rund 5'000 Innerschweizer gelangten am Abend des 19. Juli über die Brücke im luzernischen Gisikon und Dietwil unerkannt kurz vor Sins. Am frühen Morgen des 20. Juli nahmen sie die südlich des Dorfes gelegene Brücke ein. Ein Teil des überraschten Berner Kontingents floh der Reuss entlang in Richtung Mühlau. Die übrigen Berner, rund 600 Mann, zogen sich hinter die Umfassungsmauer des etwas erhöht gelegenen Kirchenbezirks zurück. Aufgrund ihrer überlegenen Schusswaffen konnten die zahlenmässig weit unterlegenen Berner den angreifenden Innerschweizern grosse Verluste zufügen.

Schliesslich gelang es jedoch den Angreifern, das Mauertor zu sprengen und bis zur Pfarrkirche Mariä Geburt vorzudringen. Etliche Verteidiger entkamen über die weniger stark bedrängte Nordseite der Mauer, während andere sich in der Kirche verschanzten. Selbst im Kirchenraum kam es zu Kämpfen. Einige Berner, die in den Kirchturm geflohen waren, wurden ausgeräuchert und stürzten sich zu Tode.

Der verlustreiche Sieg erwies sich für die Innerschweizer letztlich als bedeutungslos. Fünf Tage später unterlagen sie den Bernern bei der entscheidenden Zweiten Schlacht von Villmergen. Der am 11. August geschlossene Friede von Aarau beendete den Krieg und die politische Vormachtstellung der Katholiken in der Eidgenossenschaft.

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Gefecht bei Sins 1712.jpg
Darstellung des Gefechts bei Sins am 20. Juli 1712
Wappen Unterwalden alt.svg
Autor/Urheber: sidonius 23:27, 20 April 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 2.5
Das alte Wappen des Kantons Unterwalden, Schweiz. Es ist eine Verbindung der Wappen der Halbkantone Ob- und Nidwalden, verwendet vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert.

Teilweise Weiterverwendung auch im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Bsp. von 1912) neben dem seit 1816 offiziellen geteilten Wappen. Die hier gezeigte Darstellung des Doppelschlüssels (für Nidwalden) ist allerdings modern (Louis Ruckli 1944).

Vor etwa 1650 war das Kantonswappen das gleiche wie das des Kantons Solothurn, der horizontal in weiss und rot geteilte Schild.

Eine frühe Darstellung des Wappens von Unterwalden mit geteiltem Feld und einbärtigem Schlüssel findet man bei Merian (1654).