Geba (Fluss)

Rio Geba
Kayanga

Der Geba mit Blick auf Bissau

Daten
LageWestafrika
Guinea-a Guinea
Senegal Senegal
Guinea-Bissau Guinea-Bissau
FlusssystemGeba
QuelleRegion Boké, Guinea
12° 37′ 23″ N, 13° 39′ 6″ W
Quellhöheca. 75 m
MündungGolf von Guinea, Guinea-Bissau, Atlantischer OzeanKoordinaten: 11° 43′ 20″ N, 15° 38′ 40″ W
11° 43′ 20″ N, 15° 38′ 40″ W
Mündungshöhem
Höhenunterschiedca. 75 m
Sohlgefälleca. 0,14 ‰
Länge545 km
Einzugsgebietetwa 15.000 km²[1] (ohne Corubal)
Linke NebenflüsseBidigor, Colufe (Campossa), Undauma, Corubal
Rechte NebenflüsseAnambé
Einwohner im Einzugsgebiet524.400 (2007)[2]
Schiffbar145 km für Schiffe bis 2000 BRT

Karte von Guinea und Guinea-Bissau mit dem Bissagos-Archipel und dem Einzugsgebiet des Geba (hellgrün)

Der Rio Geba ist der größte Fluss Guinea-Bissaus. Im Oberlauf ist er als die Kayanga bekannt. Er ist Hauptfluss eines in den Atlantik mündenden Flusssystems.

Geographie

Die Mündung des Geba und darunter der Rio Grande de Buba (stark verästelt) und dem Bissagos-Archipel davor

Die Quelle der Kayanga liegt in der Region Boké in Guinea. Zunächst überquert sie sechs Kilometer nordwestlich der Quelle im Osten der Casamance die Grenze zur Region Kolda. Im Abstand von etwa 24 Kilometer zur Südgrenze Senegals wendet die Kayanga sich nach Westen und durchfließt zunächst einen 16 Kilometer langen Stausee, der sich hinter dem 1997 errichteten und 1000 Meter langen Barrage de Niandouba aufstaut. Wenig weiter westlich, an der Einmündung des Anambé, eines rechten nördlichen Zuflusses, der den Vélingara-Krater entwässert, wurde schon 1984 ein 225 Meter langer Staudamm errichtet, bekannt als Barrage du Confluent. Beide dienen vornehmlich der Förderung des Reisanbaus.[3] 34 Kilometer südwestlich dieses Damms erreicht die Kayanga Guinea-Bissau.[4]

Der Rio Geba mündet nach einer Gesamtlänge von gut 540 Kilometern bei Guinea-Bissaus Landeshauptstadt Bissau in einer 76 Kilometer langen und bis zu 10 Kilometer breiten Trichtermündung in den Atlantischen Ozean. Die Trichtermündung verlängert sich noch erheblich in den Unterlauf des 60 Kilometer oberhalb von Bissau von links und Süden einmündenden Rio Corubal.

Einzugsgebiet

Je nach Quelle wird das Einzugsgebiet mit Werten zwischen 12.700 und 15.000 km² angegeben.[1] Es befindet sich zu etwa zwei Drittel in Guinea-Bissau und zu einem im Senegal. Ein winziges Stück von etwa 50 km² befindet darüber hinaus im äußersten Norden Guineas.[2]

Wirtschaft und Verkehr

Der Rio Geba ist flussaufwärts bis Bafatá schiffbar, wo der Fluss Colufe mündet. In seinen Ufer- bzw. Überschwemmungszonen – Regenzeit von April bis Oktober – wird unter anderem Reis angebaut.

In Guinea-Bissau wird der Rio Geba von drei Straßenbrücken überspannt. 82 Kilometer östlich der Hauptstadt Bissau gibt es eine Brücke für die Nationalstraße 1, bei Bafata eine Brücke für die Regionalstraße 1, die nach Bissorã führt,[5] und 24 Kilometer nordöstlich von Bafata überquert ein Abzweig von der N1 den Fluss auf dem Weg über die Grenze nach Kolda in der Casamance.

Geschichte

In Guinea-Bissau wird die Tradition gepflegt, dass der Rio Geba bereits 1446 von Nuno Tristão befahren wurde.[6] In der Stadt Bissau erinnert eine Statue an ihn[7] und auf Silbermünzen von 1991 wird sein Name als Entdecker des Landes gewürdigt.[8]

Während des Portugiesischen Kolonialkrieges bis 1974 war der Fluss Ort verschiedener Militäroperationen.

Weblinks

Karten zum Flussverlauf

Einzelnachweise

  1. a b UNESCO - Thème: Gestion Concertée des Ressources en Eau dans le bassin versant du Fleuve Gambie
  2. a b Transboundary Freshwater Dispute Database – Suchbegriff “Geba”
  3. Évaluation économique ex-post des barrages de Niandouba et Confluent au Sénégal. Dr. Ibrahima Hathie, 2015 PDF-Datei 1,19 MB
  4. Entfernungen messen mit google maps
  5. Brücke bei Bafata
  6. carreiradaindia.net: rio Geba und Nuno Tristão (Memento vom 22. November 2008 im Internet Archive)
  7. Bissau (Guiné) - Estátua de Nuno Tristão (Memento vom 19. März 2017 im Internet Archive)
  8. Gedenkmünze Nuno Tristão

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Flagge von Senegal
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Flagge Guinea-Bissaus
Guineabissau oli 2018137 lrg.jpg
Die Ästuare an der Küste von Guinea-Bissau verzweigen sich wie ein Netzwerk von Wurzeln einer Pflanze. Mit seinen langen Armen mäandrieren die Flüsse durch das Tiefland des Landes auf dem Weg zu ihren Mündungen in den Atlantischen Ozean. Auf ihrem Weg transportieren sie Wasser, Nährstoffe und Sedimente vom Land ins Meer hinaus. Die Photographie in Echtfarben zeigt die Bewegung der Sedimente, während die Flüsse von Osten nach Westen fließen. Die Aufnahme wurde am 17. Mai 2018 mithilfe des Operational Land Imager (OLI) auf dem Satelliten Landsat 8 angefertigt. Die Verfärbung des Wassers ist am deutlichsten sichtbar im Rio Geba, der durch die Landeshauptstadt Bissau fließt.

Diese Ästuare spielen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Dieser kleine westafrikanische Staat besteht weitgehend aus flachem Land, das sich nur 20 bis 30 Meter hoch über den Meeresspiegel erhebt. Die Küstengebiete werden häufig überflutet, vor allem während der regenreichsten Zeiten des Jahres im Sommer, mit schädigenden Auswirkugen auf die Infrastruktur, die Landwirtschaft und die öffentliche Gesundheit. Ansonsten machen die Niederschläge die Täler zu gut geeigneten Stellen für die Landwirtschaft, insbesondere den Reisanbau.

Ein großer Teil der landwirtschaftlichen Anbauflächen entsteht durch die Zerstörung von Mangroven, die eine natürliche Barriere zwischen Land und Wasser bilden. So liegt ein Großteil der Reisanbauflächen Guinea-Bissaus entlang des Rio Geba, der von flachen Tälern und einer niederen, welligen Ebene umgeben ist, die aus dem Waldland herausgeschnitten wurde. Als Ergebnis davon sind die Küsten erodiert, und der steigende Meeresspiegel wird die Situation verschlimmern. Einige wenige Projekte konzentrieren sich auf die Wiederherstellung der Mangroven, sodass die Wissenschaftler teilweise Neuwachstum beobachtet haben.
Bissau geba.png
Bissau seen from Rio Geba
Geba Corubal OSM.png
Autor/Urheber: Hans Braxmeier & Peter in s, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The Geba and the Corubal catchment_OSM, Based up on US Army map ND28 - NC28