Geüs-d’Oloron

Geüs-d’Oloron
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Pyrénées-Atlantiques (64)
ArrondissementOloron-Sainte-Marie
KantonOloron-Sainte-Marie-1
GemeindeverbandHaut Béarn
Koordinaten43° 15′ N, 0° 42′ W
Höhe167–301 m
Fläche6,69 km²
Einwohner253 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte38 Einw./km²
Postleitzahl64400
INSEE-Code

Rathaus und Schule von Geüs-d’Oloron

Geüs-d’Oloron ist eine französische Gemeinde mit 253 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Oloron-Sainte-Marie-Ouest).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Gèus d’Auloron.[1]

Geographie

Geüs-d’Oloron liegt ca. 15 km nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie im Tal von Josbaig in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Préchacq-JosbaigAren
ArenNachbargemeinden
BarcusSaint-Goin

Geüs-d’Oloron liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, der Joos, durchströmt das Gemeindegebiet mit seinem Zufluss Ruisseau Espondics ebenso wie der Ruisseau l’Ibarle, Zufluss des Lausset.[2]

Geschichte

In der Nähe der Kirche wurde der Kopf einer Statue des Augustus gefunden, was eine Besiedelung bereits in der gallorömischen Zeit belegt. Geüs und Saint-Goin bildeten bei der Volkszählung des Béarn 1385 zusammen eine Gemeinde, bei der insgesamt 29 Haushalte gezählt wurden. Beide Dörfer gehörten zur Bailliage von Oloron.[3][4]

Im 17. Jahrhundert machten die Bauern von Geüs einen einzigartigen Handel mit dem Grundherrn de Luxe. Für das Recht, ihre Tiere in einem Wald zu weiden, der in seinem Besitz war, übergaben sie ihm einen Teil ihrer Herde. 1724 war die Gemeinde eines der Zentren zur Herstellung von Bettwäsche und Strümpfen.[3]

Toponyme und Erwähnungen von Geüs-d’Oloron waren:

  • Yeus (1385, Volkszählung im Béarn),
  • Jeus (1405, Notare von Navarrenx),
  • Nostre-donne de Geus (1612, Veröffentlichungen des Bistums Oloron),
  • Geus (1750, Karte von Cassini),
  • Geus (1793, Notice Communale),
  • Geus und Geüs (1801, Bulletin des lois) und
  • Geus (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[4][5][6]

Seit 1956 trägt die Gemeinde den heutigen Namen Geüs-d’Oloron.[3]

Einwohnerentwicklung

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit rund 350 Einwohnern reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1950er Jahren um insgesamt über die Hälfte. Anschließend setzte eine Phase des Bevölkerungswachstums ein.

Jahr196219681975198219901999200620092018
Einwohner178194196201201199204203253
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Notre-Dame von Geüs-d’Oloron
  • Pfarrkirche, gewidmet Maria, der Mutter Jesu. Inmitten des Friedhofs gelegen, wurde die Pfarrkirche gegen Ende des 19. Jahrhunderts umfassend umgebaut. Von der ursprünglichen, im Hochmittelalter erbauten Kirche ist die romanische Apsis erhalten geblieben. 1855 wurde der Glockenturm nach Plänen des Architekten Bernard Montaut aus Oloron errichtet, jedoch bereits von 1883 bis 1885 nach Plänen des Architekten Bourdette aus Orthez neu gebaut, da er einzustürzen drohte. Von der Kirchenausstattung sind hervorzuheben ein Altaraufsatz aus dem 18. Jahrhundert mit einem Gemälde des Malers Jérôme Ribère, das Mariä Aufnahme in den Himmel darstellt, ein Tabernakel aus dem 17. Jahrhundert mit einem Ziborium auf jeder seiner drei Seiten und ein Sitz mit einer hohen Rückenlehne. Außerdem besitzt die Kirche einen zweiten Altaraufsatz, der aus einem früheren Konvent stammt und den Tisch des Altars stützt.[9][10]
  • Wassermühle von Geüs-d’Oloron. Sie datiert aus dem 16. Jahrhundert und ist eine der ältesten Mühlen der Region. An einer Ableitung des Joos gelegen, mussten alle Dorfbewohner ihr Korn in der Mühle mahlen, die sich im Besitz der Grundherrn befand. Der Legende nach gab es einen geheimen unterirdischen Gang zwischen Mühle und Kirche.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ossau-Iraty

Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[3] Geüs-d’Oloron liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[12]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[13]
Gesamt = 19

Verkehr

Geüs-d’Oloron wird durchquert von den Routes départementales 836 und 936 (ehemalige Route nationale 636) und ist über eine Linie des Busnetzes Transports 64 mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Weblinks

Commons: Geüs-d’Oloron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geüs-d’Oloron (fr) Gasconha.com. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  2. Ma commune : Geüs-d’Oloron (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  3. a b c d Conseil régional d’Aquitaine: Geüs-d’Oloron (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 9. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 7. Juni 2017.
  4. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 71. 1863. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  5. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  6. a b Notice Communale Geüs-d’Oloron (fr) EHESS. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  7. Populations légales 2006 Commune de Geüs-d’Oloron (64244) (fr) INSEE. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  8. Populations légales 2014 Commune de Geüs-d’Oloron (64244) (fr) INSEE. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Église Notre-Dame (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 7. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. église paroissiale Notre-Dame (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Moulin de Geüs-d’Oloron (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 7. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Institut national de l’origine et de la qualité (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 7. Juni 2017.
  13. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Geüs-d’Oloron (64244) (fr) INSEE. Abgerufen am 7. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

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Fromages Ossau-Iraty (saloir de A&Y Perret) à Monein (Pyrénées-Atlantiques).