Gavaudun

Gavaudun
Gavaudun (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Lot-et-Garonne (47)
ArrondissementVilleneuve-sur-Lot
KantonLe Haut Agenais Périgord
GemeindeverbandCommunes des Bastides en Haut Agenais Périgord
Koordinaten44° 34′ N, 0° 53′ O
Höhe105–243 m
Fläche21,33 km²
Einwohner295 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte14 Einw./km²
Postleitzahl47150
INSEE-Code

Blick auf das Zentrum von Gavaudun

Gavaudun ist eine französische Gemeinde mit 295 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Lot-et-Garonne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Villeneuve-sur-Lot und zum Kanton Le Haut Agenais Périgord (bis 2015: Kanton Monflanquin).

Der Name der Gemeinde leitet sich von den Gabalier ab, ein keltischer Stamm, der ursprünglich im Gévaudan heimisch war.[1]

Die Einwohner werden Gavaudunois und Gavaudunoises genannt.[2]

Geographie

Gavaudun liegt ca. 25 km nordöstlich von Villeneuve-sur-Lot in der historischen Provinz Agenais an der nördlichen Grenze zum benachbarten Département Dordogne.

Umgeben wird Gavaudun von den acht Nachbargemeinden:

Vergt-de-Biron
(Dordogne)
Biron (Dordogne)
Lacapelle-Biron
Blanquefort-sur-Briolance
Paulhiac
Montagnac-sur-Lède
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtCuzorn
Salles

Gavaudun liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Die Lède, ein Nebenfluss des Lot, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit ihrem Nebenfluss, dem Ruisseau de Clairfond.

Zwei Nebenflüsse der Lémance, der Ruisseau de Lasbozios und der Ruisseau du Vignal, entspringen in Gavaudun.

Der abflusslose Ruisseau de Beldina bewässert ebenfalls das Gemeindegebiet.[3]

Bürgermeisterei von Gavaudun

Geschichte

Die Felswand gegenüber der Burg Gavaudun und in der Nähe der Lède ist seit der Urgeschichte besiedelt worden. Bei Ausgrabungen in der Grotte Le Milieu wurden menschliche Gebeine aus den Epochen des Moustérien und des Aurignacien entdeckt.

Die Lède hatte schon früh einen großen Einfluss auf die örtliche Wirtschaft. Auf sechs Kilometern waren einst acht Wassermühlen in Betrieb. Auf den Höhen des Kalksteingebirges befinden sich Sedimente mit eisenhaltigen Mineralien, die Kastanienbäume tragen. Die Erzverhüttung mithilfe von Holzkohle wurde vermutlich schon vor Beginn unserer Zeitrechnung vorgenommen, wie Spuren in Form von Schlacke belegen. Ungefähr vom 15. Jahrhundert an verlagerte sich die Verarbeitung in das Flusstal, um von der Wasserkraft zu profitieren. Im 17. Jahrhundert wurden drei Mühlen in Papiermühlen umgewandelt. Einen Teil des Papiers wurde bis in die Niederlande exportiert. Diese beiden wirtschaftlichen Aktivitäten wurden gegen Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben. Eine Wollspinnerei war bis 1988 in Betrieb.[1]

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 1090. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf rund 255 Einwohner, bevor sich die Größe auf ein Niveau von rund 290 Einwohnern stabilisierte, das in jüngster Zeit jedoch wieder stagnierte.

Jahr196219681975198219901999200620112020
Einwohner320276256269287316286299295
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[4] INSEE ab 2011[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Saint-Sardos im Weiler Laurenque aus dem 12. Jahrhundert, als Monument historique klassifiziert
  • Ruine des Priorats Saint-Sardos im Weiler Laurunque aus dem 15./16. Jahrhundert, teilweise als Monument historique eingeschrieben
  • Ruine der Burg aus dem 13. Jahrhundert, als Monument historique klassifiziert
  • Tal der Lède, Naturschutzgebiet seit 1999

Wirtschaft und Infrastruktur

Handel und Dienstleistungen sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[6]
Gesamt = 49

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 49 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019.[7]

Verkehr

Gavaudun ist erreichbar über die Routes départementales 150, 162, 235 und 255.

Weblinks

Commons: Gavaudun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gavaudun. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  2. Lot-et-Garonne. habitants.fr, abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  3. Ma commune : Gavaudun. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  4. Notice Communale Gavaudun. EHESS, abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  5. Populations légales 2016 Commune de Gavaudun (47109). INSEE, abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  6. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Gavaudun (47109). INSEE, abgerufen am 10. Februar 2019 (französisch).
  7. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 8. Februar 2019 (französisch).

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