Gauliga Göltzschtal

Gauliga Göltzschtal
Voller NameGauliga Göltzschtal
VerbandVMBV
Erstaustragung1912
Letzte Austragung1930
Hierarchie1
Mannschaften4 – 8
RekordsiegerSpVgg Falkenstein (6)
Qualifikation fürmitteldeutsche Fußballmeisterschaft
KarteGöltzschtalVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 2. Klasse

Die Gauliga Göltzschtal (auch 1. Klasse Göltzschtal) war eine der obersten Fußballligen des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV). Sie entstand 1912 als Abspaltung der Gauliga Vogtland und bestand bis zur erneuten Angliederung an den Gau Vogtland 1930. Der Sieger qualifizierte sich für die Endrunde der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft.

Überblick

Der Gau Göltzschtal entstand als Abspaltung aus dem Gau Vogtland. Die 1. Gauversammlung fand am 8. August 1912 in Auerbach statt. Die oberste Spielklasse startete mit sechs teilnehmenden Mannschaften. Anders als in anderen Gauligen ruhte mit Beginn des Ersten Weltkrieges der Spielbetrieb im Gau Göltzschtal.

Im Zuge der Spielklassenreform des VMBV 1919 war die Gauliga Göltzschtal nur noch zweitklassig. Mit der Kreisliga Westsachsen wurde eine neue oberste Spielklasse geschaffen, die neben dem Gau Göltzschtal noch die Gaue Vogtland und Westsachsen beinhaltete. Diese Kreisliga wurde von den Plauener Vereinen dominiert, jedoch konnten die SpVgg Falkenstein, der VfB 1907 Reichenbach und der VfB Auerbach aus dem Gau Göltzschtal zumindest teilweise erstklassig spielen. Zur Spielzeit 1923/24 wurden die Kreisligen wieder abgeschafft, fortan war die Gauliga Göltzschtal erneut erstklassig. Die Teilnehmeranzahl wuchs von vier auf sechs Mannschaften zu der Spielzeit 1924/25 und erreichte ihren Höchststand ab der Spielzeit 1928/29 mit acht Vereinen. Zur Spielzeit 1930/31 wurde die Gauliga Göltzschtal aufgelöst und als Staffel Göltzschtal der Gauliga Vogtland zugeordnet. Diese Einordnung hatte bis zur Auflösung des VMBV 1933 bestand.

Die Gauliga Göltzschtal wurde von den Falkensteiner Vereinen dominiert. Die beiden ausgespielten Meisterschaften vor dem Ersten Weltkrieg sicherten sich der Falkensteiner FC und der Falkensteiner BV. Diese beiden Vereine schlossen sich 1919 zur SpVgg Falkenstein zusammen, welche in den 1920ern die Gauliga dominierte. Einzig in der Spielzeit 1925/26 konnte der 1. FC Reichenbach die Falkensteiner Phalanx durchbrechen.

Einordnung

Die übermäßige Anzahl an erstklassigen Gauligen innerhalb des VMBVs hatte eine Verwässerung des Spielniveaus verursacht, es gab teilweise zweistellige Ergebnisse in den mitteldeutschen Fußballendrunden. Die Vereine aus der Gauliga Göltzschtal gehörten zu den spielschwächeren Vereinen im Verband. In der Spielzeit 1924/25 konnte die SpVgg Falkenstein erstmals die erste Runde in der mitteldeutschen Fußballendrunde überstehen, allerdings folgte in der zweiten Runde eine deutliche 0:16-Niederlage gegen den VfB Leipzig. Ende der 1920er konnte der Göltzschtaler Gaumeister regelmäßig die erste Runde überstehen, 1926/27 wurde überraschend der 1. SV Jena geschlagen. 1927/28 folgte ein 11:1-Kantersieg in der ersten Runde gegen den FC Preußen Biehla. 1928/29 scheiterte Falkenstein in der zweiten Runde mit 1:2 nach Verlängerung nur knapp am Titelverteidiger FC Wacker Halle.

Nach Aufnahme in die Gauliga Vogtland konnten sich die Vereine aus dem ehemaligen Gau Göltzschtal gut behaupten, die SpVgg Falkenstein wurde 1933 Gaumeister Vogtlands. Auch für die 1933 eingeführte Gauliga Sachsen wurde Falkenstein berücksichtigt, stieg aber nach einer Saison abgeschlagen in die Zweitklassigkeit ab.

Meister der Gauliga Göltzschtal 1913–1930

JahrGaumeister
Göltzschtal
Abschneiden
mitteldt. Meisterschafta
Mitteldeutscher Meister
1912/13Falkensteiner FCkeine TeilnahmeVfB Leipzig
1913/14Falkensteiner BC1. Runde (1)SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1914/15kein Spielbetriebkeine mitteldeutsche Endrunde
1915/16FC Eintracht Leipzig
1916/17Hallescher FC 1896
1917/18VfB Leipzig
1918/19Hallescher FC 1896
1919/20Kreisliga WestsachsenVfB Leipzig
1920/21FC Wacker Halle
1921/22SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1922/23SV Guts Muts Dresden
1923/24SpVgg Falkenstein1. Runde (1)SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1924/25SpVgg Falkenstein2. Runde (2)VfB Leipzig
1925/261. FC 1907 Reichenbach1. Runde (1)Dresdner SC
1926/27SpVgg Falkenstein1. Zwischenrunde (2)VfB Leipzig
1927/28SpVgg Falkenstein2. Vorrunde (2)FC Wacker Halle
1928/29SpVgg Falkenstein2. Vorrunde (2)Dresdner SC
1929/30SpVgg Falkenstein2. Vorrunde (2)Dresdner SC
a 
In Klammern ist die erreichte Spielrunde als Zahl angegeben.

Rekordmeister

Rekordmeister der Gauliga Göltzschtal ist die SpVgg Falkenstein, die den Titel sechs Mal gewinnen konnten.

VereinTitelJahr
SpVgg Falkenstein61923/24, 1924/25, 1926/27, 1927/28, 1928/29, 1929/30
Falkensteiner FC11912/13
Falkensteiner BC11913/14
1. FC 1907 Reichenbach11925/26

Ewige Tabelle

Berücksichtigt sind alle überlieferten Spielzeiten der erstklassigen Gauliga Göltzschtal von 1912 bis 1930.

Pl.VereinJahreSp.SUNT+T-Diff.PunkteØ-Pkt.TitelSpielzeiten
 1.SpVgg Falkenstein7 76 61 7 837997+282129:231,761923–1930
 2.Auerbacher FC 06 / VfB Auerbach9 94 43 16 35242237 +5102:861,090191214, 1923–1930
 3.SV Teutonia Netzschkau6 70 35 12 23208183+2582:581,1701924–1930
 4.1. FC 1907 Reichenbach7 76 26 14 36161170 −966:860,8711923–1930
 5.SV Sportlust Mylau6 62 13 9 40116257−14135:890,5601923–1929
 6.SV Sturm Rebesgrün3 40 15 3 22143136 +733:470,8301927–1930
 7.FC Sturm Reichenbach2 28 13 4 115861 −330:261,0701917–1930
 8.VfB Lengenfeld 19084 50 11 4 3586204−11826:740,5201926–1930
 9.Falkensteiner BCb2 18 12 1 54935+1425:111,3911912–1914
10.SV 1912 Grünbach1 14 10 2 25326+2722:601,5701929/30
11.SV 1911 Treuenc4 30 7 5 1843107−6419:410,6301912–1914, 1924–1926
12.FC Sportfreunde Auerbach2 18 8 2 83643 −718:18101912–1914
13.Falkensteiner FCb2 18 8 1 93734 +317:190,9411912–1914
14.FC Hubertia Falkenstein2 18 4 0 142748−218:280,4401912–1914
b 
Fusionierten 1919 zur SpVgg Falkenstein (in Tabelle gesondert aufgeführt)
c 
In der Spielzeit 1912/13 zurückgezogen.

Quellen

  • Udo Luy: Ergebnisse und Tabellen im Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine 1900 – 1914., 2015.
  • Udo Luy: Ergebnisse und Tabellen im Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine 1914/15 – 1917/18., 2016.
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
  • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
  • Abschlusstabellen Deutschland
  • Abschlusstabellen auf oberberg-fussball.de

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