Gattenhofen
Gattenhofen Gemeinde Steinsfeld | |
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 10° 12′ O |
Höhe: | 418 (409–424) m ü. NHN |
Einwohner: | 247 (Jan. 2023)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91628 |
Vorwahl: | 09861 |
Gattenhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]
Geographie
Das Kirchdorf liegt auf einer Ebene von Feldern umgeben. Im Ort entspringt der Meergraben, der ein rechter Zufluss des Steinbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Tauber ist. Die Kreisstraße AN 8 führt nach Adelshofen zur Staatsstraße 2416 (2,5 km nordwestlich) bzw. zur St 2419 (0,9 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Steinsfeld ebenfalls zur St 2419 (1 km östlich) und nach Bettwar zur St 2268 (3,5 km westlich).[3]
Geschichte
In Gattenhofen gab es vermutlich seit dem 10. Jahrhundert eine eigene Kirche, die am 17. Mai 1333 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde. Die Kirchengemeinde umfasst derzeit etwa 250 Gemeindemitglieder, 1745 waren es noch 406 und 1776 398.
Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 69 Häuser angezündet und erheblichen Schaden angerichtet haben. 1799 gab es in dem Pfarrdorf 46 Haushalte.[4]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Gattenhofen gebildet, zu dem Ellwingshofen gehörte. Wenig später wurde die Ruralgemeinde Gattenhofen gebildet, zu der das Chausseehaus gehörte. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg.[5][6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,537 km².[7] Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Bettwar mit der Possenmühle eingegliedert.[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.[9]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Gattenhofen
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 387 | 365 | 361 | 356 | 375 | 367 | 340 | 321 | 354 | 343 | 346 | 353 | 350 | 357 | 351 | 336 | 337 | 324 | 313 | 438 | 455 | 410 | 307 | 272 |
Häuser[10] | 60 | 68 | 63 | 67 | 60 | 65 | 64 | 73 | 70 | |||||||||||||||
Quelle | [11] | [6] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [12] | [20] | [12] | [21] | [12] | [22] | [12] | [12] | [12] | [23] | [12] | [7] | [24] |
Ort Gattenhofen
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 | 2023 |
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Einwohner | 382 | 360 | 371 | 337 | 341 | 343 | 334 | 451 | 305 | 267 | 240 | 271 | 241 | 247 |
Häuser[10] | 59 | 67 | 66 | 64 | 63 | 72 | 69 | 63 | ||||||
Quelle | [11] | [6] | [13] | [15] | [18] | [20] | [22] | [23] | [7] | [24] | [25] | [26] | [1] |
Religion
Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Michael und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[7]
Baudenkmäler
- Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael: Chorturmkirche, Bauteile des 10. Jahrhunderts, Ausbauten (einschiffiger Saal) 13./14. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, mittelalterliche Wehrmauer, mit Grabsteinen. Der Altar aus dem Jahre 1681 zeigt die Anbetung der Hirten. Die Kanzel von 1756 besteht aus einem rocaillebesetzten Sockel.
- Haus Nr. 29: Pfarrhaus, eingeschossiger Halbwalmdachbau, hohes Kellergeschoss, Zwerchhaus, 1777.
- Haus Nr. 30: Ehemaliges Schulhaus, zweigeschossiger Verputzbau mit Halbwalmdach, 1827, Umbau 1907, Stall- und Scheunenanbau, bezeichnet 1839; Brunnentrog, bezeichnet 1770.
- Haus Nr. 26: Eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, 1. Hälfte 19. Jahrhundert.
- Haus Nr. 49: Bauernhof, eingeschossiges Wohnstallhaus mit verputztem Fachwerkgiebel, 18./19. Jahrhundert.
- Ehemalige Zehntscheune, Massivbau mit Krüppelwalmdach, spätes 18. Jahrhundert.
- Bildstock am Ortsrand Richtung Bettwar, spätmittelalterlich, Stein.
- Bildstock nahe Haus Nr. 67, spätmittelalterlich.
- Röhrbrunnen, längsrechteckiges Becken, Muschelkalk, 1767, Röhrschaft 1760.
- Steinkreuz im Ruhbachtal, mittelalterlich, Muschelkalk.
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Gattenhofen gibt es 16 Bodendenkmäler, darunter:
- Burgstall Gattenhofen über dem Steinbachtal: Fundamente eines Turmes aus Brockenquadern, wohl mittelalterlich.
Literatur
- Pleikard Joseph Stumpf: Gattenhofen. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 755 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 35–38.
- Georg Paul Hönn: Gattenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 481 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Gattenhoffen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 279–280 (Digitalisat).
Weblinks
- Gattenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
- Gattenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Gattenhofen. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- Gattenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Gemeindedaten. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ Gemeinde Steinsfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 279f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 223 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 28 (Digitalisat). Für die Gemeinde Gattenhofen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Chausseehaus (S. 16).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 194 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1173 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1244 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1283–1284 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
- ↑ Einwohnerzahlen (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de
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