Gary Rydstrom

Gary R. Rydstrom (* 1959 in Chicago, Illinois, Vereinigte Staaten) ist ein US-amerikanischer Tontechniker und Animationsregisseur.

Leben

Rydstrom besuchte die USC School of Cinema. Obwohl er ursprünglich Drehbuchautor oder Regisseur werden wollte, entwickelte er bald eine Faszination für die Postproduktionsphase bei Filmen. Er startete seine Karriere im Jahr 1983 bei Skywalker Sound, nachdem sein Universitätsprofessor ihm diesen Job angeboten hatte. Dort lernte er unter Ben Burtt.

Er war in der Folgezeit bei verschiedenen erfolgreichen Filmen beteiligt; so etwa bei Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984) und Spaceballs (1987). In den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre war er einer der wichtigsten US-amerikanischen Tontechniker; er war bei über fünfzig Produktionen für den Ton zuständig. Bei der Oscarverleihung 1992 war er viermal nominiert; für Terminator 2 – Tag der Abrechnung und Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen je in den Kategorien „bester Ton“ und „bester Tonschnitt“, wobei er schließlich für Terminator 2 – Tag der Abrechnung zwei der Trophäen gewann. Zwei weitere Oscars erhielt er 1994 für den Ton bei Jurassic Park.

Seinen fünften Academy Award gewann Rydstrom 1998 für Titanic und im darauffolgenden Jahr zwei weitere für Der Soldat James Ryan. Er war weitere vier Male als Tontechniker nominiert – 2000 für Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, 2002 für Die Monster AG, 2003 für Minority Report und 2004 für Findet Nemo –, gewann aber keinen Oscar mehr.

Nach einer über zwanzigjährigen Karriere als Tontechniker beschloss er, sich auf eine andere Tätigkeit als Filmemacher zu konzentrieren. Mit dem Animationsstudio Pixar, mit dem er seit dessen erstem Film Die kleine Lampe 1986 als Tontechniker mehrmals zusammengearbeitet hatte, realisierte er den fünfminütigen Computeranimationsfilm Lifted über das Alien Stu. Dieser Film war bei der Oscarverleihung 2007 als „bester animierter Kurzfilm“ nominiert und lief 2007 im Kino als Vorfilm zu Pixars Ratatouille.

Nach Lifted bot sich für Rydstrom die Möglichkeit, einen Kinofilm für Pixar zu machen.[1] 2015 entstand der Film Strange Magic.

Filmografie (Auswahl)

1984Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones and the Temple of Doom)
1986Spaceballs (Spaceballs)
1986Die kleine Lampe (Luxo Jr.)Ton
1992Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgment Day)Ton;Tonschnitt (Jeweils Oscars)
1992Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (Backdraft)Ton;Tonschnitt (Jeweils Oscarnominierung)
1994Jurassic ParkTon;Tonschnitt (Jeweils Oscars)
1997TitanicTon (Oscar)
1998Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)Ton;Tonschnitt (Jeweils Oscars)
1999Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)Ton (Oscarnominierung)
2002Die Monster AG (Monster Inc.)Ton (Oscarnominierung)
2003Minority ReportTon (Oscarnominierung)
2004Findet Nemo (Finding Nemo)Ton (Oscarnominierung)
2007LiftedRegie
2011Gefährten (War Horse)Ton;Tonschnitt (Jeweils Oscarnominierung)
2012LincolnTon (Oscarnominierung)
2015Strange MagicRegie
2015Bridge of Spies – Der Unterhändler (Bridge of Spies)Ton (Oscarnominierung)
2019Ad Astra – Zu den Sternen (Ad Astra)Ton (Oscarnominierung)
2020Die bunte Seite des Monds (Over the Moon)Ton
2021West Side StoryTon (Oscarnominierung)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Taylor Jessen: 2007's Oscar-Nominated Animated Shorts: Three Fords, a Vespa and a Kit Bike@1@2Vorlage:Toter Link/mag.awn.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Animation World Magazine, 22. Februar 2007.