Gary Anderson (Dartspieler)

Gary Anderson
Zur Person
SpitznameThe Flying Scotsman
NationSchottland Schottland
Geburtsdatum22. Dezember 1970 (53 Jahre)
GeburtsortMusselburgh, Schottland
WohnortBurnham-on-Sea, Somerset, England
Dartsport
Dart seit2000
Wurfhandrechts
Darts23 g Unicorn
EinlaufmusikJump Around von House of Pain, eingeleitet von Won’t Get Fooled Again von The Who
PDC
Aktivseit 2009
Tour Cardseit 2011
Order of Merit13.[1]
BDO
Aktiv2000–2009
Wichtigste Erfolge

BDO:
BDO-Weltmeisterschaft: Halbfinale 2003
BDO World Masters: Viertelfinale 2003, 2005
BDO World Trophy: Sieger 2007
Finder Masters: Sieger 2007, 2008
International League: Sieger 2007
PDC:
PDC-Weltmeisterschaft: Sieger 2015, 2016
World Matchplay: Sieger 2018
Premier League: Sieger 2011, 2015
World Grand Prix: Finale 2016
Grand Slam: Finale 2011, 2018
European Darts Championship: Finale 2015
UK Open: Sieger 2018
The Masters: Finale 2017
Players Championship Finals: Sieger 2014
Champions League of Darts: Sieger 2018
World Cup of Darts: Sieger 2019 (mit Peter Wright)
World Series of Darts Finals: Finale 2017
Desert Classic: Viertelfinale 2009

Infobox zuletzt aktualisiert: 18. November 2024

Gary Anderson (* 22. Dezember 1970 in Musselburgh) ist ein schottischer Dartspieler. Er gewann die PDC-Weltmeisterschaft 2015 und 2016. Sein früherer Spitzname in der BDO war Dream Boy, sein aktueller Spitzname in der PDC lautet The Flying Scotsman. Dies ist der Name der seit 1923 bestehenden schnellsten Zugverbindung zwischen London und Edinburgh. Fälschlicherweise wird er oft als eine Anspielung auf den Fliegenden Holländer (engl. The Flying Dutchman) verstanden. Andersons Einlaufmusik ist Jump Around von House of Pain, die mit dem Orgelintro aus Won’t Get Fooled Again von The Who eingeleitet wird.

Leben

Werdegang

Sowohl im Jahr 2007 als auch 2008 wurde Anderson aufgrund seiner Major-Turnier-Siege als BDO-Spieler zum PDC Grand Slam of Darts eingeladen, wobei er jeweils das Halbfinale erreichte. Ebenfalls 2007 gewann er sein erstes großes TV-Turnier, die Topic International Darts League, mit einem Finalsieg über Mark Webster. Er war der erste Spieler, der im Laufe dieses Turniers kein einziges Spiel verlor; außerdem warf er 59 Mal die Höchstpunktzahl von 180 und stellte damit den alten Rekord von Raymond van Barneveld ein. Im gleichen Jahr gewann er mit der Bullit World Darts Trophy sein zweites großes TV Turnier. Im Finale besiegte er den mehrfachen Weltmeister Phil Taylor mit 7:3.

Im Februar 2009 beendete Gary Anderson die jahrelangen Spekulationen um einen möglichen Wechsel von der BDO zur PDC, als er im Rahmen des zweiten Spieltages der Premier League Darts in Edinburgh seinen PDPA-Vertrag unterzeichnete und somit offiziell zur PDC wechselte.

Der Schotte gilt als einer der talentiertesten Profispieler überhaupt. Nach eigenen Angaben erbrachte er seine bemerkenswerten Leistungen zumindest bis zu seinem Wechsel zur PDC ohne regelmäßiges Training.

Bei den PDC World Darts Championship 2011 wurde Anderson Zweiter, sein bis dahin größter Erfolg in der PDC. Nach Siegen über Morihiro Hashimoto (3:0), Dennis Priestley (4:2), Andy Smith (4:0), Raymond van Barneveld (5:1) und Terry Jenkins (6:2) erreichte er das Finale, in dem er am 3. Januar 2011 Adrian Lewis mit 5:7 unterlag. Anderson spielte bei dieser WM den besten Average, da er in jedem Spiel bis zum Finale einen 3-Dart-Average von über 100 hatte. Lediglich im Finale hatte er einen Average von knapp unter 100.

Bei der Premier League Darts 2011 stellte Anderson im Spiel gegen Simon Whitlock mit elf 180er den Rekord der meisten 180er in einem Spiel in der Premier League Darts auf. Bei den Players Championship Finals 2011 erreichte er nach Siegen über Justin Pipe (6:4), Kevin Painter (8:5), Andy Smith (9:5) und Steve Farmer (10:7) das Finale, das er jedoch gegen Phil Taylor mit 12:13 verlor. Am 19. Mai desselben Jahres gewann er im Finale der Premier League Darts gegen den amtierenden Weltmeister Adrian Lewis mit 10:4 und holte sich somit seinen ersten Titel bei einem PDC-Major-Turnier. Während der UK Open gelang ihm am 8. Juni 2012 sein erstes Nine dart finish vor laufenden Kameras.

Nach einigen eher durchschnittlichen Jahren konnte der Schotte sein Spielniveau ab dem Beginn der Saison 2014 merklich anheben, so erreichte er z. B. im Mai das Halbfinale der Premier League, schied aber gegen den damaligen Weltmeister und Weltranglistenersten Michael van Gerwen aus.

Bei der PDC World Darts Championship 2015 im Alexandra Palace in London gewann Anderson seinen ersten WM-Titel mit einem 7:6-Finalsieg gegen den favorisierten 16-fachen Weltmeister Phil Taylor.

Bei der Premier League Darts 2015 qualifizierte sich Anderson als Nummer 3 für die Play-offs. Am 21. Mai 2015 fanden diese in der O₂-Arena (London) statt. Im Halbfinale traf Anderson auf Dave Chisnall. 10 Legs waren nötig, um die Partie zu gewinnen. Das Spiel war sehr ausgeglichen und es kam zum 9:9. Chisnall ließ 3 Matchdarts aus und Anderson beendete die Partie mit einem 116er-Finish. Damit zog er zum zweiten Mal nach 2011 ins Finale ein. Sein Gegner dort war Michael van Gerwen. Van Gerwen setzte überraschend viele Darts am Doppel vorbei und Anderson gewann mit 11:7.

Am 3. Januar 2016 konnte er seinen Weltmeistertitel in einer Neuauflage des Finals von 2011 durch einen 7:5-Finalsieg gegen Adrian Lewis verteidigen. Zudem gelang ihm im Halbfinale gegen Jelle Klaasen im 3. Leg des ersten Satzes das einzige Nine dart finish des Turniers.

Seit dem Grand Slam of Darts 2016 spielt Anderson mit Brille.

Bei der PDC-WM 2017 erreicht er zum dritten Mal hintereinander das Finale. Dort unterlag er jedoch Michael van Gerwen mit 3:7.

Nach einer mehr oder weniger enttäuschenden Weltmeisterschaft 2018, in der er bereits im Viertelfinale gegen Phil Taylor ausschied, gewann er bei den UK Open 2018 seinen ersten Major-Titel seit dem Weltmeistertitel 2016.[2] Die Premier League Darts 2018 schloss er auf dem dritten Platz ab und qualifizierte sich somit für die Playoffs. Das World Matchplay 2018 konnte Anderson in der Verlängerung im Finale gegen Mensur Suljović mit 21:19 gewinnen. Im heiß umkämpften Viertelfinale gegen Joe Cullen warf er ein dazu Nine dart finish. Am 23. September gewann er zum ersten Mal die Champions League of Darts. Beim Grand Slam erreichte er das Finale, nachdem er im Halbfinale Michael van Gerwen geschlagen hatte. Das Finale verlor er jedoch gegen Gerwyn Price. Bei den Players Championship Finals konnte er erneut ins Halbfinale einziehen, musste sich diesmal jedoch van Gerwen geschlagen geben.

Bei der Weltmeisterschaft 2019 konnte er ins Halbfinale vordringen, wo er jedoch gegen den späteren Weltmeister van Gerwen mit 1:6 verlor. Anschließend plagten ihn Rückenprobleme, sodass er seine Teilnahme an der Premier League und am Masters absagte. Sein Comeback gab er bei den UK Open. Dort musste er sich jedoch in der vierten Runde Steve Beaton geschlagen geben. Im Juni 2019 gewann er schließlich gemeinsam mit Peter Wright den World Cup of Darts. Dies war der erste schottische Sieg in der Geschichte des Turniers.

Bei der Weltmeisterschaft 2020 konnte er seine ersten beiden Spiele gewinnen, ehe er im Achtelfinale gegen Nathan Aspinall ausschied. Bei der Premier League erreichte er die Play-offs, verlor jedoch das Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Glen Durrant. Bei den Players Championships gewann er das Players Championship 1. Beim World Matchplay 2020 konnte er bis ins Finale vordringen, verlor dieses jedoch gegen Dimitri Van den Bergh.

Bei der Weltmeisterschaft 2021 überzeugte er erneut. Durch einen 6:3-Sieg im Halbfinale gegen Dave Chisnall erreichte er das Finale, in dem er sich jedoch Gerwyn Price mit 3:7 geschlagen geben musste. Bei der Premier League Darts erreichte er den achten Rang. Im weiteren Verlauf des Jahres erreichte der Schotte sowohl bei einem TV-Turnier als auch auf der Pro Tour kein einziges Finale.

Beim abschließenden Turnier des Jahres 2021, der PDC World Darts Championship 2022, erreichte Anderson entgegen seiner fallenden Formkurve das Halbfinale, woraufhin er erneut eine Wildcard für die Premier League erhielt. Bei dieser gewann er durch einen 6:4-Sieg gegen Michael Smith den sechsten Spieltag in Nottingham. Auf der Pro Tour erreichte er erstmals nach über zwei Jahren bei den Players Championship 5 wieder ein Finale. Bei den Players Championships 2023 gewann er mit Turnier 8 nach über drei Jahren wieder einen Titel. Weitere Siege folgten bei den Turnieren 24 und 25. Beim World Cup of Darts 2023 erreichte er gemeinsam mit Peter Wright das Finale. Anfang 2024 gewann Anderson das Players Championship 2 und am 21. April mit dem European Darts Grand Prix seinen ersten Bühnentitel seit dem World Cup 2019 und seinen ersten European-Tour-Titel seit über zehn Jahren.

Privates

Aus seiner ersten Ehe mit Rosemary hat Anderson zwei Söhne (* 1995, * 1999).[3] Im Januar 2022 heiratete Anderson seine langjährige Partnerin Rachel Ford. Mit ihr hat er einen Sohn (* 2014) und eine Tochter (* 2017).[4]

Weltmeisterschaftsresultate

BDO

  • 2002: 1. Runde (0:3-Niederlage gegen SchwedenSchweden Stefan Nagy)
  • 2003: Halbfinale (2:5-Niederlage gegen Wales Ritchie Davies)
  • 2004: 1. Runde (0:3-Niederlage gegen EnglandEngland Tony O’Shea)
  • 2005: 1. Runde (0:3-Niederlage gegen NiederlandeNiederlande Raymond van Barneveld)
  • 2006: Achtelfinale (1:4-Niederlage gegen NiederlandeNiederlande Raymond van Barneveld)
  • 2007: 1. Runde (1:3-Niederlage gegen NiederlandeNiederlande Albertino Essers)
  • 2008: 1. Runde (2:3-Niederlage gegen NiederlandeNiederlande Fabian Roosenbrand)
  • 2009: Viertelfinale (3:5-Niederlage gegen EnglandEngland Tony O’Shea)

PDC

Turnierergebnisse

BDO

Turnier200120022003200420052006200720082009
BDO World Championship-R1HFR1R1R2R1R1VF
World MastersR3-VFR3VFR4-R6PDC
International Darts League-RT-RTS-
BDO World Trophy-R2R1R1R2S-
Finder Darts Masters-SSPDC

R = Runde – RT = Rundturnier – VF = Viertelfinale – HF = Halbfinale – S = Sieger

Weitere:

  • 2001: Welsh Open
  • 2003: Scottish Masters, Northern Ireland Open
  • 2004: German Open
  • 2006: Scottish Masters
  • 2007: Scottish Open, International Darts League, World Darts Trophy, British Open, Northern Ireland Open
  • 2008: German Open, Welsh Open, BDO International Grand Prix

PDC

Turnier200720082009201020112012201320142015201620172018201920202021202220232024
PDC World ChampionshipR2FVFR3R3SSFVFHFR4FHFR3R4
World MatchplayR2R2R1R1R2HFR2HFR2SR2FR2R1R2R1
World Grand PrixR2VFR1R1VFHFR2FVFR2VFR1R1R2R2
UK OpenR2FR4R4R4R5R3R4R3SR4R6R4R4R6R6
Grand Slam of DartsHFHFR2VFFR2R2R2R2HFHFFVFR2R2VFHF
European Darts ChampionshipVFR1R2R1FR1VF
Players Championship FinalsR1FR2VFVFSR2R2R1HFR2R2R2R2R1
Premier League DartsS8er10terHFSHFHFHFHF8er8er
The MastersVFHFR1FHFHFR2R2R2
Champions League of DartsHFFSRT
World Cup of DartsVFR2R2FVFR1FSFHF
World Series of Darts FinalsR2R2FR2R2R2R2

R = Runde – RT = Rundturnier – VF = Viertelfinale – HF = Halbfinale – F = Finale – S = Sieger

Weitere:

Einzelnachweise

  1. PDC Order of Merit. Professional Darts Corporation, 17. November 2024, abgerufen am 18. November 2024 (englisch).
  2. Anderson beendet seinen Titelfluch. In: sport1.de. 5. März 2018, abgerufen am 25. März 2018.
  3. Gary Anderson Schotte Kaffeetrinker Darts-Weltmeister auf rp-online.de, abgerufen am 25. Januar 2022
  4. Gary Anderson gets married to long-time Gary Anderson gets married to long time partner Rachel auf dartsnews.com (englisch), abgerufen am 25. Januar 2022

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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
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