Garküche

Neapolitanische Garküche um 1800
Garküche in Thailand

Garküchen als Küchen unter freiem Himmel mit Straßenverkauf sind Vorläufer der modernen Gastronomie und zählen heute zu „street food venues“.

Geschichte

Garküchen in der Antike und im Mittelalter führte ein Garkoch, der die Erlaubnis besaß, eine solche Küche zu betreiben und Speisen zu verkaufen. Er wird beschrieben als „Koch in einer Stadt, bei welchem man täglich gekochte oder gebratene Speisen bekommen kann; sein Local (ist die, erg.) Garküche, meist nur von der niederen Klasse benutzt.“[1] In Wien wurden die mobilen Garküchen als „Bratelbratereien“ bezeichnet und von Fleischhauern betrieben, die dort heiße Würste und Fleisch verkauften.

Heute bezeichnet man kleine Straßenküchen in Asien und Afrika als Garküchen, teilweise mit Sitzgelegenheiten. Hier wird das Essen aus warm gehaltenen und teils frisch zubereiteten Speisen nach den Wünschen der Gäste serviert, es gibt nur eine begrenzte Auswahl. Es handelt sich meist um einfache Stände, die leicht auf- und abgebaut und transportiert werden können. Die Preise einer Garküche sind wesentlich niedriger als die in einem Restaurant.

Garküchen sind heute primär in Asien zu finden. Auf asiatischen Frischemärkten, wie dem berühmten Khlong Toey Markt in Bangkok, bieten einzelne Garküchen besondere Spezialitäten, wie z. B. kross gebratene rote Ameisen an[2]. In Europa und in Nordamerika handelt es sich um Imbissbuden oder Schnellrestaurants, in den USA oft gruppiert um so genannte Gastronomiebereiche (Food-Courts).

Literatur

  • Leo Vogt: Die Garküche. Kochen, Braten und Backen im Mittelalter. Verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, ISBN 3-929366-31-2.
  • Christoph Wagner, Peter Frese: Garküchen. Hugendubel, München 1997, ISBN 3-88034-995-9.
  • Vatcharin Bhumichitr: Thai Street Food. Thailändische Garküchen und ihre besten Rezepte. Hädecke, Weil der Stadt 2003, ISBN 3-7750-0397-5.

Weblinks

Commons: Garküche (Street Food) – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: Garküche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Pierers Universallexikon von 1857
  2. Desirée Bea Cimbollek, Ralf Krause, Thomas S. Linke: Probier mal, was da krabbelt – Der praktische Insekten Food Ratgeber. (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) (E-Book) Berlin, 2014

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Koh Phangan Haad Rin street03-2004.jpg
Autor/Urheber: Manfred Werner - Tsui, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Street scene in Haad Rin (Ko Phangan, Thailand)