Garagentor

Individuell designtes hölzernes Garagentor in einem Wohnhaus im modernen Stil in Kalifornien (Baujahr um 1970). Solche Tore werden heute nicht mehr hergestellt; wenn sie kaputt gehen, werden sie aus Kostengründen ohne Rücksicht auf den Baustil meist durch Standard-PVC-Sektionaltore ersetzt.

Ein Garagentor verschließt die Einfahrt in eine Garage. Garagentore lassen sich unter architektonischen und unter technischen Gesichtspunkten beschreiben.

Funktionstypen

Die wesentlichen Typen von Garagentoren sind:

  • Schwingtor oder Kipptor (Unterkante des Tores schwingt in einer Kreisbahn geführt über zwei Hebelarme aus, Toroberkante bewegt sich im Wesentlichen nur in einer Ebene – kann auch im Tiefgaragenbereich als Tor für die Parkbox eingesetzt werden). Schwingtore bestehen in Deutschland oft aus verzinktem, beschichteten Stahlblech. Aufgrund ihrer Funktionsweise benötigen solche Tore nach außen hin einen gewissen Platz.
  • Sektionaltor (als Deckensektionaltor oder als Seitensektionaltor). Das Torblatt besteht aus mehrere einzelnen Sektionen, die jeweils mit Laufrollen in Schienen geführt unter die Decke bzw. zur Seite verschoben werden. Die durch Gelenke verbundenen einzelnen Paneele ermöglichen neben einer effizienten Isolierung auch ein hohes Maß an Einbruchsicherheit.[1]
  • Kipptor: nicht ausschwingendes einteiliges Tor (Geführt über zwei senkrechte und zwei waagrechte Laufschienen oben)
  • Rolltor (das Garagentor wird mit einem Rollladen verschlossen, der nach oben aufgewickelt wird).
  • Flügeltor/Drehflügeltor (als ein- oder zweiflügliges Tor)

Elektrischer Garagentorantrieb

5-Kanal-Garagentorsender, geöffnet, sichtbar sind die Kontakte zur Programmierung der Tasten

Als Garagentorantrieb bezeichnet man eine über einen Elektromotor angetriebene Vorrichtung, um Garagentore zu öffnen und zu schließen.

Als Antriebsmittel dienen dabei meist Antriebsketten, Zahnriemen oder Bewegungsschrauben (sogenannte Spindelantriebe). Über dieses Antriebsmittel wird dann ein Laufwagen (Führungsschlitten) bewegt, der über ein Metallstück (Führungsschiene) mit dem Tor verbunden ist. Im Antriebsgehäuse sind in der Regel eine Platine, ein Transformator und ein Elektromotor untergebracht. Bei Betätigung des Antriebs dreht der Motor ein Rad oder Ritzel und bewegt den Laufwagen in der Führungsschiene vor oder zurück. Zum Abschalten der Endlagen Tor auf/zu dienen Endschalter oder elektronische Abschaltvorrichtungen. Hierbei werden Impulse zwischen den Endlagen gezählt und bei Erreichen derer entsprechend abgeschaltet. Hauptsächlich werden Gleichstrommotoren eingesetzt, da durch die einfachere elektronische Ansteuerung ein sanftes Anfahren und Abbremsen des Garagentores möglich ist. Bei einem ähnlichen System ist der Motor im Laufwagen montiert und bewegt sich entlang einer eingleisig gespannten Kette. Die Stromversorgung des Motors erfolgt dabei über die Antriebskette und Laufschiene mit Schleifkontakten, ähnlich wie bei einer Modelleisenbahn. Der Garagentorantrieb wird über Funk (Handsender) oder einen potentialfreien Kontakt über einen Schlüsseltaster, ein Codeschloss oder Wandtaster ausgelöst.

Viele moderne Autos verwenden eine integrierte Fernbedienung für Garagentore, die sich via Homelink programmieren lässt[2].

Garagentore mit Solarantrieb

Wenn die Garage über keinen Haus-Netzanschluss verfügt, kann mit einem speziellen Garagentorantrieb mit Akku-Betrieb das Tor automatisch geöffnet werden.

Dieser Garagentorantrieb, auch Solarantrieb genannt, bezieht seine Energie aus einem Akku in der Garage. Er ist besonders auf sparsamen Stromverbrauch ausgelegt. Der Akku wird über einen auf dem Dach der Garage befindlichen Sonnenkollektor geladen.

Alternativ kann der Akkumulator auch über eine Steckverbindung vom Antrieb gelöst werden. Der Akku kann dann bei Bedarf im Haus mit einem Ladegerät für Netzanschluss geladen werden.

Normen und Standards in Deutschland

  • DIN EN 13241-1 Tore – Produktnorm – Teil 1: Produkte ohne Feuer- und Rauchschutzeigenschaften
  • DIN EN 12433-1 Tore – Terminologie – Teil 1: Bauarten von Toren
  • DIN EN 12433-2 Tore – Terminologie – Teil 2: Bauteile von Toren
  • DIN EN 12426 Tore – Luftdurchlässigkeit: Klassifizierung
  • DIN EN 12427 Tore – Luftdurchlässigkeit: Prüfverfahren
  • DIN EN 12428 Tore – Wärmedurchgangskoeffizient: Anforderungen an die Berechnung
  • DIN EN 12424 Tore – Widerstand gegen Windlast: Klassifizierung
  • DIN EN 12444 Tore – Widerstand gegen Windlast: Prüfung und Berechnungen
  • DIN EN 12453 Tore – Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore: Anforderungen
  • DIN EN 12445 Tore – Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore: Prüfverfahren
  • DIN EN 12425 Tore – Widerstand gegen eindringendes Wasser: Klassifizierung
  • DIN EN 12489 Tore – Widerstand gegen eindringendes Wasser: Prüfverfahren
  • DIN EN 12604 Tore – Mechanische Aspekte: Anforderungen
  • DIN EN 12605 Tore – Mechanische Aspekte: Prüfverfahren
  • DIN EN 12635 Tore – Einbau und Nutzung
  • DIN EN 12978 Türen und Tore – Schutzeinrichtungen für kraftbetätigte Türen und Tore: Anforderungen und Prüfverfahren

Weblinks

Commons: Garagentore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Garagentor – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Gegenüberstellung von Rolltoren, Schwingtoren & Sektionaltoren. 23. März 2017, abgerufen am 28. September 2017.
  2. Johnson Controls entwickelt den integrierten Garagentoröffner HomeLink für den neuen Volkswagen Golf. In: Pressemitteilung. 23. Februar 2005, abgerufen am 2. August 2021.

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Photograph of a chain-drive garage door opener.

  • This residential unit is manufactured by The Chamberlain Group, Inc. under the LiftMaster brand name.
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Kipptor nicht ausschwingendes einteiliges Tor
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this door is from around 1980; these custom designed doors are today being replaced by standard doors that stylistically often don't match the house
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Sektionaltor