Gallzein
Gallzein | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Schwaz | |
Kfz-Kennzeichen: | SZ | |
Fläche: | 10,68 km² | |
Koordinaten: | 47° 22′ N, 11° 46′ O | |
Höhe: | 825 m ü. A. | |
Einwohner: | 695 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6222 | |
Vorwahl: | 05244 | |
Gemeindekennziffer: | 7 09 11 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | 58a 6222 Gallzein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Brunner (Gallzeiner Bürgerliste) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (11 Mitglieder) | ||
Lage von Gallzein im Bezirk Schwaz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gallzein ist eine Gemeinde mit 695 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Tiroler Bezirk Schwaz in Österreich.
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Schwaz, auf einer Terrasse des Unterinntals, an den nördlichen Ausläufern der Tuxer Alpen. Das besiedelte Gebiet erstreckt sich über sieben Weiler, die über eine Straße von Schwaz oder von Buch in Tirol erreichbar sind.
Der höchste Punkt der Gemeinde Gallzein ist das Gratzenjoch mit 1998 m.
Der Bucherbach, von den Einheimischen auch Schwadererbach genannt, durchfließt die Gemeinde Gallzein in ihrer Mitte in einem tiefen Graben und mündet bei Buch in den Inn. Östlich des Grabens liegen die Weiler Hochgallzein, Niederleiten und Schöllerberg, westlich davon befinden sich die Weiler Kogelmoos, Hof, Wahrbühel und Gattern mit Nasen, Axdorf und Gasteig.
Gliederung
Gallzein besteht aus den Ortsteilen[1]
- Axdorf
- Gasteig
- Gattern
- Hochgallzein
- Hof
- Kobelmoos
- Niederleiten
- Obergattern*
- Schöllerberg
- Schwader-Eisenstein
- Untergattern
- Wahrbichl
- Wiesgattern
Nachbargemeinden
Buch in Tirol | ||
Schwaz | Schlitters | |
Fügenberg |
Geschichte
Der Name Gallzein ist vermutlich rätoromanischen Ursprungs (collacino = „kleiner Hügel“) und wird urkundlich erstmals in den Jahren 1170 bis 1186/87 anlässlich einer Besitzübertragung in „Galcînes“ an das Augustinerchorherrenstift Beyharting in Bayern genannt.[2] Es entwickelte sich keine dörfliche Struktur, die Höfe standen verstreut. Im Jahr 1220 wird die Besiedlung als „Galzins “ urkundlich erwähnt. Der Ort lag im Abbaugebiet des Schwazer Bergbaus, wo vor allem im 15. und 16. Jahrhundert Silber und Kupfer abgebaut wurden. Unterlagen des Gerichtes Rottenberg legen nahe, dass Gallzein schon 1530 eine Hauptmannschaft war. Dennoch wurde keine Kirche gebaut, es entstand auch kein Ortskern. Beginnend mit dem 16. Jahrhundert wurde auf der Schwader Alm bis ins 19. Jahrhundert Eisen abgebaut und verarbeitet.[3][1]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Mariankapelle
- Kobaldkapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
Gallzein ist landwirtschaftlich geprägt. Von den neunzig Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfallen jeweils über vierzig Prozent auf die Landwirtschaft und den Dienstleistungssektor und fünfzehn Prozent auf den Produktionssektor (Stand 2011).[4] Von den über dreihundert Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in Gallzein wohnten, arbeiteten rund siebzig in der Gemeinde, mehr als drei Viertel pendelten aus.[5]
Gallzein ist über eine Landesstraße mit dem fünf Kilometer entfernten Schwaz verbunden. Von dort hat man Anschluss an die Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck und die Inntal Autobahn A12.
Politik
Gemeinderat
Bei den Gemeinderatswahlen werden elf Mandatare gewählt:
Partei | 2010[6][7] | 2016[8] | ||
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% | Mandate | % | Mandate | |
Gallzeiner Bürgerliste | 40,92 | 4 | 48,64 | 5 |
unabhängigen-freiheitlichen-Gallzeiner | 8,44 | 1 | ||
Für Gallzein | 42,20 | 5 | 40,91 | 5 |
Gallzein Aktiv | 8,44 | 1 | ||
FPÖ – Die Gallzeiner Freiheitlichen | 10,45 | 1 |
Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Brunner.[9]
Wappen
Das 1937 verliehene Gemeindewappen erinnert mit dem Rind an die Rinderzucht in der Gemeinde und mit Schlägel und Eisen an den Bergbau am Falkenstein.[10]
Weblinks
- Offizielle Seite der Gemeinde
- Offizielle Homepage des örtlichen Tourismusverbandes
- Geschichte-Tirol: Gallzein
- 70911 – Gallzein. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Fritz: Gallzein. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 199–200, Nr. 645.
- ↑ Tiroler Kupfer für die Welt. In: netzwerk tirol. 7. Januar 2020, abgerufen am 21. Januar 2021 (deutsch).
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Gallzein, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Gallzein, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Gallzein, abgerufen am 21. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Gallzein. Gemeinde Gallzein, abgerufen am 21. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 74.
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