Galgenacker

Als Galgenacker wurden in der Frühen Neuzeit Orte in der Nähe von Hinrichtungsstätten bezeichnet. Das sind meistens neben dem Galgen angelegte Felder zum Verscharren der Hingerichteten. Ein Beispiel ist der Galgenacker der Insel Reichenau; der Name existiert weiterhin als Flurname. Diese Hinrichtungsstätte durfte nicht auf der Insel selbst liegen, sondern auf dem festländischen Ufer des Bodensees.

Da es den Verbrechern, die aufgrund einer Todesstrafe ums Leben kamen, von der Kirche verwehrt wurde, in geweihter Erde, also auf einem kirchlichen Friedhof, begraben zu werden, begrub sie der Henker meistens in der Nähe des Hinrichtungsortes. Schnell setzte sich dann meistens für diese Felder im Volksmund die Bezeichnung Galgenacker durch.

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Gallowfield at the water Trekvliet, just outside The Hague, when in 1618 Gillis van Ledenbergh was procecuted for treasoning. He killed himself in prison, was conserved and put in a coffin, and he with the coffin was hung at the gallow.
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Die Berger Warte mit Galgen bei Frankfurt am Main. Federzeichnung von Friedrich Philipp Usener, etwa 1820
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Gallowfield at Volewijk near Amsterdam