Galerie Colbert

Galerie Colbert
Lage
Arrondissement2.
ViertelVivienne
Beginn6, rue des Petits-Champs
Ende2, rue Vivienne
Morphologie
Länge83 m
Breite5 m
Geschichte
Entstehung1827
Kodierung
Paris2183

Die Galerie Colbert, nach dem Finanzminister Jean-Baptiste Colbert benannt, ist eine überdachte Ladenpassage mit Glasdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im 2. Arrondissement in Paris. Die Galerie wurde 1826 neben der Galerie Vivienne als Konkurrenz errichtet, hatte jedoch nicht den gleichen Erfolg. Nach der Renovierung in den 1980er Jahren wurde sie von der Bibliothèque nationale de France erworben, dann dem (INHA) übertragen und beherbergt seither viele kunsthistorische und kulturhistorische Institutionen.

Die Galerie Colbert ist für jedermann offen und lädt ein, die großartige Rotunde mit der Glaskuppel zu bewundern. Am Eingang der Galerie befindet sich die Brauereigaststätte Le Grand Colbert mit ihrer Jugendstildekoration, die oft für Filmvorführungen verwendet wird.

Geschichte

Namensursprung

Die Galerie Colbert ist nach einem Hôtel particulier im Besitz von Colbert (ehemals Hôtel Bautru) benannt. Sie wurde 1826 erbaut und ist durch einen Verbindungsgang mit der kurz zuvor entstandenen Galerie Vivienne verbunden. Nach den Plänen des Architekten J. Billaud erbaut, verschärfte sie die Konkurrenz zwischen den vielen neuen Luxusgeschäften des Viertels. Im Zentrum dieser Passage befindet sich eine gläserne Rotunde, auch als Glasdom oder Glaskuppel bezeichnet, die einen Durchmesser von 15 Metern besitzt. Die polychrome Malerei an den Sockeln und Säulen erinnert an pompeijanische Malerei und kontrastiert stark mit den Glasflächen des Daches und der ehemaligen Geschäfte.

Die Rotunde in der Galerie Colbert im Jahr 1831

Berlioz in der Galerie Colbert

Am 29. Juli 1830 führte Hector Berlioz nach einem eigenen Arrangement die Marseillaise vor einem der Fenster der Galerie auf. Die versammelte Menge in der Galerie sang im Chor mit und der Musiker fiel in Ohnmacht.[1]

Vorhandene Institutionen

Die Galerie Colbert im Jahr 2011

In der Galerie Colbert haben folgende Einrichtungen ihren Sitz:

  • Institut national d'histoire de l'art
  • Institut national du patrimoine
  • Centre André-Chastel
  • Comité français d'histoire de l'art
  • Association des professeurs d’archéologie et d’histoire de l’art des universités (APAHAU)

Die Galerie Colbert beherbergt auch Forschungslabore und Doktorandenschulen im Bereich Kunstgeschichte und Kulturerbe an mehreren Universitäten und Schulen in der Region Ile-de-France:

Aktivitäten

Ausstellung von 2008 «Johnny Friedländer, der Graveur in seiner Zeit»

INHA-Forscher und ihre Teams entwerfen und veranstalten jedes Jahr mehrere kostenlose Ausstellungen im Roberto-Longhi-Saal der Galerie Colbert. Eng mit den Forschungsprogrammen verbunden, zielen sie darauf ab, Bibliotheksbestände und Dokumentationen (Festbücher, Ornamentsammlungen usw.) hervorzuheben, Forschungsarbeiten zu bestimmten Themen vorzustellen oder eine bedeutende Persönlichkeit der Kunstgeschichte zu feiern (André Chastel, Pierre Francastel, Louis Hautecœur, Louis Marin usw.).

Lage

Die Galerie Colbert befindet sich zwischen 6, rue des Petits-Champs und 4, rue Vivienne, in einem gemischten Wohn- und Geschäftsviertel in der Nähe der alten Nationalbibliothek. Bourse ist die nächste Metrostation der Linie 3, die Paris vom Osten nach Westen durchquert.

Weitere Passagen befinden sich in ihrer Nähe: Galerie Vivienne (2. Arrondissement), Passage Bourg-l’Abbé (2. Arrondissement) und Passage du Grand-Cerf (2. Arrondissement).

Literatur

  • Jean-Claude Delorme, Anne-Marie Dubois: Passages couverts parisiens. Parigramme, Paris 2002 (1. Auflage Paris 1996), ISBN 2-84096-264-0.
  • Bertrand Lemoine: Les passages couvertes en France. Délégation à l'Action Artistique de la Ville de Paris, Paris 1990, ISBN 2-905118-21-0.

Weblinks

Commons: Galerie Colbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alain Rustenholz, Les Traversées de Paris, Évreux, Parigramme, Septembre 2006, 647 S., ISBN 2-84096-400-7, S. 177.

Koordinaten: 48° 52′ 0,6″ N, 2° 20′ 21,7″ O

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Galerie Colbert, Paris.
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Rotunda of the Galerie Colbert (Colbert Galleria), Paris, 2nd arrondissement. Built in 1826 as a rival to the adjacent and then very popular Vivienne covered passageway, it didn't achieve the same success and was almost abandoned until renovation in the 1980s. Bought by French National Library, the galerie is now home to INHA (Institut National de l'Histoire des Arts, Art History National Institute) and INP (Institut National du Patrimoine, Heritage National Institute).
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Galerie Colbert - Paris II
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Galerie Colbert - Paris II
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Detail of the rotunda of the Galerie Colbert : Paris 2nd arr.
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Inspired by the charm and success of the Galerie Vivienne, the Galerie Colbert was built in 1826 in an attempt to duplicate the splendor of its predecessor. The Galerie's artistic refinements, such as the various paintings and statues that decorate the interior, as well as its glass roof supported by marble columns, served to distinguish it from its contemporaries. Its main attraction, however, was its enormous rotunda, measuring 15 meters in diameter and by which visitors could access the rue Vivienne. Despite its impressive architecture and artistic charm, the Galerie Colbert never experienced the economic success that its creators anticipated. After a series of minor demolitions, the Galerie Colbert was temporarily closed in 1975 but rebuilt in 1985 under the direction of the Bibliothèque Nationale. The new Galerie is a close reproduction of the original and an attempt to preserve its architectural and artistic designs. It is located in the second arrondissement parallel to the Galerie Vivienne.
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Exposition des estampes de Johnny Friedlaender (1912-1992) à l'Institut national d'histoire de l'art, Galerie Colbert, à Paris en 2008
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Dieses Gebäude ist in der Base Mérimée, einer Datenbank des französischen Kulturministeriums über das architektonische Erbe Frankreichs, aufgeführt, unter der Angabe PA00086023 Wikidata-logo.svg.
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