Gabriele Heinisch-Hosek

Gabriele Heinisch-Hosek (2008)
Gabriele Heinisch-Hosek (2012)

Gabriele „Gaby“ Heinisch-Hosek (* 16. Dezember 1961 in Guntramsdorf als Gabriele Hosek) ist eine österreichische Lehrerin und Politikerin (SPÖ).

Sie war Abgeordnete zum Nationalrat und wurde anschließend Landesrätin für Gesundheit, Soziales und Jugendwohlfahrt in Niederösterreich. Am 2. Dezember 2008 wurde sie als Bundesministerin ohne Portefeuille angelobt, von 18. Dezember 2008 bis Dezember 2013 war sie Ministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst[1] im Bundeskanzleramt.[2]

Am 16. Dezember 2013 wurde sie als Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur der Bundesregierung Faymann II angelobt; das Ressort heißt seit 1. März 2014 Bundesministerium für Bildung und Frauen. Sie hatte diese Funktion bis 18. Mai 2016 inne (siehe Bundesregierung Kern), als sie vom am 17. Mai angelobten neuen Bundeskanzler, Christian Kern, nicht in sein Regierungsteam aufgenommen wurde.[3] Vom 21. Juni 2009 bis zum 25. Juni 2021 war sie Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen.[4][5] Heinisch-Hosek ist mit Walter Heinisch verheiratet, der Gemeindeamtsleiter in ihrem Geburts- und Wohnort Guntramsdorf war.[6][7][8]

Ausbildung und Beruf

Gabriele Heinisch-Hosek besuchte von 1968 bis 1976 die Volks- und Hauptschule in Guntramsdorf und wechselte danach ans Oberstufenrealgymnasium, an dem sie 1980 die Matura ablegte. Im Anschluss absolvierte Heinisch-Hosek die Pädagogische Akademie in Baden bei Wien und legte 1983 die Lehramtsprüfung für Hauptschulen (Deutsch und Bildnerische Erziehung) ab. 1992 absolvierte sie zusätzlich die Lehramtsprüfung für Sonderschulen für Schwerhörige und Gehörlose.

Nach ihrer Ausbildung war Heinisch-Hosek von 1983 bis 1984 Mitarbeiterin in der Wiener Spielzeugschachtel und Mitarbeiterin der Volkshochschule in Mödling. Von 1985 bis 2002 war sie Lehrerin an der Schwerhörigenschule Wien.

Politik

Heinisch-Hosek war zwischen 1990 und 1995 Mitglied des Gemeinderates der Marktgemeinde Guntramsdorf und 1995 bis 2008 geschäftsführendes Mitglied des Gemeinderates. Am 29. Oktober 1999 wurde sie in den Nationalrat gewählt. 2002 wurde sie zur Bezirksfrauenvorsitzenden der SPÖ Mödling gewählt und war zwischen 2007 und 2008 stellvertretende Klubvorsitzende der sozialdemokratischen Nationalratsfraktion. Zudem war Heinisch-Hosek Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin der SPÖ. Am 8. April 2008 schied sie aus dem Nationalrat aus und wechselte als Sozial- und Gesundheitslandesrätin in die Niederösterreichische Landesregierung.

Urkunde über die Verleihung des Berufstitels „Professor“ an Werner Vogt mit Unterschrift von Gabriele Heinisch-Hosek, 2014

Am 24. November 2008 wurde sie nach den Koalitionsverhandlungen von SPÖ-Vorsitzendem Werner Faymann als Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst im Bundeskanzleramt vorgeschlagen und am 2. Dezember 2008 angelobt. Von 16. Dezember 2013 bis 28. Februar 2014 als Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur beschäftigt, hatte sie von 1. März 2014 bis 18. Mai 2016 die Position der Bundesministerin für Bildung und Frauen inne.

In ihrer Funktion als Frauenministerin organisierte Heinisch-Hosek anlässlich des 105. Internationalen Frauentages am 8. März 2016 ein Open House in ihrem Ministerium zur aktuellen Flüchtlingskrise.[9]

Am 25. Juni 2021 wurde Eva Maria Holzleitner zu ihrer Nachfolgerin als Bundesvorsitzende der SPÖ Frauen gewählt.[4]

Ende November 2022 erhielt Heinisch-Hosek über Österreich hinaus Aufmerksamkeit, als sie den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) fälschlicherweise für tot erklärte, da sie einer Falschmeldung auf Twitter Glauben schenkte. Der Sozialausschuss des österreichischen Nationalrates hielt daraufhin auf ihre Initiative hin eine Schweigeminute für Vranitzky ab. Sie saß einer Falschmeldung eines Italieners namens Tommaso Debenedetti auf, der mit seinen Tweets schon zahlreiche Personen für tot erklärte. Das mit Vranitzky verbundene Bruno Kreisky Forum stellte in seinem Namen klar, dass Vranitzky weiterhin am Leben sei.[10]

Ehrungen und Auszeichnungen

Literatur

  • Gabriele Heinisch-Hosek, in: Internationales Biographisches Archiv 52/2008 vom 23. Dezember 2008, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Gabriele Heinisch-Hosek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. frauen.bka.gv.at (Memento vom 7. Dezember 2009 im Internet Archive)
  2. Bundeskanzleramt: Angelobung der neuen Bundesregierung am 2. Dezember 2008 (Memento vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive)
  3. [1]
  4. a b Eva-Maria Holzleitner ist neue SPÖ-Frauensprecherin. In: Kurier.at. 25. Juni 2021, abgerufen am 25. Juni 2021.
  5. Frauenvorsitzende der SPÖ
  6. "Keine Zeit zum Streiten": Heinisch-Hosek und ihr Mann im offenen WOMAN-Interview. Woman, 4. März 2010, abgerufen am 23. September 2011. (unvollständig, vollständig in der Print-Ausgabe WOMAN 05/2010)
  7. MBA Walter Heinisch. www.club-carriere.com, Dezember 2005, abgerufen am 23. September 2011.
  8. SPÖ: Gabriele Heinisch-Hosek
  9. ORF: 105. Frauentag unter Eindruck der Flüchtlingskrise, 8. März 2016
  10. Parlamentsausschuss hielt Trauerminute für totgeglaubten Ex-Kanzler Vranitzky ab. Abgerufen am 29. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  11. Orden für die Regierung: "Wo war mei Leistung?" (Memento vom 25. April 2014 im Internet Archive), Kleine Zeitung, 24. Januar 2012
  12. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)
  13. derStandard.at - "Big Brother Awards" für Heinisch-Hosek, Facebook und LG. Artikel vom 25. Oktober 2014, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  14. Ex-Ministerin Heinisch-Hosek erhielt hohe Auszeichnung des Landes NÖ. In: noen.at. 26. September 2022, abgerufen am 27. September 2022.
  15. LH Mikl-Leitner überreichte das „Silberne Komturkreuz“ des Landes Niederösterreich an Gabriele Heinisch-Hosek. In: ots.at. 26. September 2022, abgerufen am 27. September 2022.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Werner Vogt (* 1931; † 2020), wohnhaft in Hard, Vorarlberg, Österreich. Verleihung des Berufstitels "Professor" an Werner Vogt.
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Gabriele Heinisch-Hosek am SPÖ-Bundesparteitag 2012. 13.10.2012 - VAZ St..Pölten