g7+-Staaten

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Die g7+-Staaten (auch g7plus) sind eine Vereinigung von ursprünglich sieben Staaten, die als politisch instabil gelten. Ziel ist die Vertretung gemeinsamer Interessen der Mitglieder gegenüber den Geberstaaten von Entwicklungshilfe und der Austausch von Erfahrungen bei Stabilisierungsmaßnahmen. Das g7+-Sekretariat befindet sich im zweiten Stock des Kobe House im Finanzministerium Osttimors in der Landeshauptstadt Dili.

Geschichte

Die osttimoresische Delegation bei einer Videokonferenz der g7+ (2020)

Die Ursprünge der g7+ liegen beim Dritten hochrangigen Forum zur Wirksamkeit der Hilfe in Accra (Ghana) 2008, wo sich mehrere Staaten als Musterländer für eine Studie über fragile Staaten zur Verfügung stellten. Hier entschied man auch, den Dialog zwischen Empfängern und Gebern von Entwicklungshilfe zu stärken. Man vereinbarte ein Treffen zwischen der Demokratischen Republik Kongo, als Vertreter der Entwicklungsländer, und Frankreich, als Vertreter der Geberländer. Das erste Treffen fand im Dezember 2008 in Paris statt. Parallel trafen sich die Vertreter der Entwicklungsländer erstmals untereinander und begannen einen Erfahrungsaustausch. Hier entstand die Bezeichnung kleine g7, als Gegenstück zu den G7 am anderen Ende der Entwicklungsleiter. Man vereinbarte weitere Treffen durchzuführen. Das erste sollte in Osttimor stattfinden.[1]

Beim Fragile State Forum am 8. April 2010 in Dili wurden die g7+ offiziell gegründet. Vertreter der Mitgliedsstaaten Afghanistan und Haiti fehlten dabei allerdings. Dafür kamen Abgesandte Burundis, Nepals, der Salomonen, des Südsudans, des Tschads und etwa 40 verschiedener Geberländer von Entwicklungshilfe. Aufgrund der Zunahme auf 13 Teilnehmerstaaten entschied man sich nun „g7+“ zu nennen.[1] Auf der Konferenz wurde die Finanzministerin Osttimors Emília Pires für die kommenden zwei Jahre zur neuen Vorsitzenden der g7+ gewählt, als Nachfolger von Armand K. Boorey, Minister für Regionale Planung des Kongo. Damit sollten die Erfolge beim Wiederaufbau Osttimors gewürdigt werden, nach den Unruhen in Osttimor 2006.[2][3] Gemeinsam trat man beim Vierten hochrangigen Forum zur Wirksamkeit der Hilfe auf.[1]

Die erste ministerielle Tagung fand 2011 in Juba (Südsudan) statt. Bei der zweiten ministerielle Tagung 2012 in Port-au-Prince (Haiti) wurden die Komoren offiziell als 20. Mitgliedsstaat aufgenommen. Anwesend waren Minister aus Afghanistan, der Zentralafrikanischen Republik, Haiti, Südsudan und Osttimor sowie Delegationen der Demokratischen Republik Kongo, Guinea-Bissau, Sierra Leone und Somalia.[4]

Vorsitzende

(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Hélder da Costa (2017)
  • Armand Boorey (Dem. Rep. Kongo), bis 2010
  • Emília Pires (Osttimor), ab 2010
  • Kaifala Mara (Sierra Leone)[5]
  • Momodu Lamin Kargbo (Sierra Leone),[6] seit 2016

Generalsekretär ist Hélder da Costa aus Osttimor (Stand 2015/2021).[7]

Mitglieder der g7+

Mitgliedsstaaten der g7+

Gründungsmitglieder:

Weitere Mitglieder:

Weblinks

Commons: G7+ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c IPI Global Observatory: Interview with Emilia Pires, Chair of the g7+ Group of Fragile States, 23. April 2012
  2. Suara Timor-Lorosa’e auf Timor Lorosae Nação, 12. April 2010, Due its success of overcoming 2006 crises, TL now chairs G7+ for two years
  3. Government of Timor-Leste: Statement by the Spokesperson of the IV Constitutional Government on April 9, 2010, The g7+ group of nations hold their first meeting in Díli
  4. Regierung Osttimors: Prime Minister and delegation return from visit to the Republic of Haiti, 22. November 2012, abgerufen am 14. Januar 2018.
  5. g7+-Newsletter vom März 2016 (Memento des Originals vom 30. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/g7plus.org
  6. g7+-Newsletter vom September 2016
  7. G7+: General Secretary g7+, Helder da Costa Ph.D, launched the Timor-Leste’s, 6. Juni 2015 (Memento des Originals vom 23. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.g7plus.org, abgerufen am 22. April 2017.
  8. Matt Crook: Listen to us, fragile states tell donors, 10. April 2010, abgerufen am 20. Januar 2016.
  9. Government of Timor-Leste: Díli hosts first International Dialogue on Peacebuilding and Statebuilding, Statement by the Spokesperson of the IV Constitutional Government on April 6, 2010,, abgerufen am 20. Januar 2016.
  10. Facebookauftritt der g7+

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Die National- und offizielle Staatsflagge von Haiti. Die Zivilflagge findet sich hier.
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Flagge der Demokratischen Republik Kongo. Erstellt laut den Angaben der Staatsverfassung von 2006.
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Flagge Guinea-Bissaus
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(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Hélder da Costa aus Osttimor, Generalsekretär der g7+-Staaten
2020-09-30 East Timorese delegation at video conference of the foreign ministers of g7plus.jpg
The Government of Timor-Leste through the Ministry of Foreign Affairs and Cooperation participated in the virtual Meeting of the g7+ Ministers’ of Foreign Affairs on September 30 2020.