G. I. Bill

Präsident Roosevelt bei der Unterzeichnung der G.I. Bill am 22. Juni 1944 im Oval Office; hinter ihm eine Reihe Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, darunter Paul Cunningham und Edith Nourse Rogers

Die G. I. Bill of Rights, eigentlich Servicemen’s Readjustment Act, ist ein Bundesgesetz der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 1944, um den im Zweiten Weltkrieg dienenden US-Soldaten (auch GIs genannt) die Wiedereingliederung in das Berufsleben zu vereinfachen. Nach der Verabschiedung im Kongress setzte es Präsident Franklin D. Roosevelt am 22. Juni 1944 mit seiner Unterschrift in Kraft.

Das Gesetz sah ursprünglich folgende Leistungen vor:

Insbesondere der letzte Punkt war in der damaligen politischen Diskussion sehr umstritten. Nachdem er durchgesetzt war, begann in den USA die Entwicklung zur Massenuniversität heutiger Prägung, einige Universitäten verdreifachten ihre Studentenzahlen von 1945 bis 1948. Die Regelung erlaubte auch Kriegsteilnehmern aus solchen Bevölkerungsschichten ein Studium, die bisher kaum Zugang zu universitärer Bildung gehabt hatten, etwa ethnischen Minderheiten. Sie hatte damit einen tiefgreifenden, zum Teil bis heute sichtbaren Einfluss auf die amerikanische Bevölkerungsstruktur.

In den Jahren 1945 bis 1949 erhielten über neun Millionen Weltkriegs-Veteranen Leistungen nach diesem Gesetz, darunter über vier Milliarden US-Dollar Unterstützung bei Arbeitslosigkeit. Für insgesamt etwa zehn Millionen Personen wurden bis 1956 Bildungsbeihilfen und bis 1962 Kredite in Höhe von über 50 Milliarden US-Dollar ausgezahlt. Das Gesetz wurde später auch auf die Veteranen des Koreakriegs angewendet und 1966 mit dem Readjustment Benefits Act auf alle Soldaten der Streitkräfte der Vereinigten Staaten ausgeweitet, auch solche, die in Friedenszeiten dienten. Das Gesetz ist in den folgenden Jahrzehnten weiter ausgebaut worden.[1]

Literatur

  • Glenn C. Altschuler, Stanley Blumin: The GI Bill: A New Deal for Veterans. Oxford University Press, New York 2009.
  • Edward Humes: Over Here: How the G.I. Bill Transformed the American Dream. Harcourt, New York 2006, ISBN 0-15-100710-1.
  • Suzanne Mettler: Soldiers to Citizens: The G.I. Bill and the Making of the Greatest Generation. Oxford University Press, New York 2005.
  • Jennifer Keane: Doughboys, the Great War and the Remaking of America. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2001.
  • Michael J. Bennett: When Dreams Came True: The G.I. Bill and the Making of Modern America. Brassey’s, New York 1996.
  • Milton Greenberg: The G.I. Bill: The Law That Changed America. Lickle Publishing, New York 1997.
  • Marcus Stanley: College Education and the Midcentury GI Bills. In: The Quarterly Journal of Economics. Bd. 118, 2003, Nr. 2, S. 671–708.

Weblinks

Belege

  1. Eric Foner, John A. Garraty: G.I. Bill – World War II. Auszug aus The Reader’s Companion to American History, 1991, in: History.com (englisch).

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GI Bill signing.jpg
President Franklin D. Roosevelt signs the G.I. Bill in the Oval Office, with (l to r) Bennett “Champ” Clark, J. Hardin Peterson, John Rankin, Paul Cunningham, Edith N. Rogers, J.M. Sullivan, Walter George, John Stelle, Robert Wagner, Scott W. Lucas, and Alben Barkley; June 22, 1944