Günther Kaunzinger

Günther Kaunzinger (* 10. April 1938 in Sulzbach) ist ein deutscher Organist und Pianist.

Werdegang

Günther Kaunzinger studierte Orgel, Klavier, Dirigieren und Komposition in Nürnberg und Frankfurt am Main; dort war er auch als Korrepetitor an der Oper Frankfurt tätig. Von 1968 bis 1974 unternahm er Orgelstudien in Paris bei Marie-Claire Alain, Maurice Duruflé und Jean Guillou. Parallel dazu entwickelte sich sein Ruf als Interpret vornehmlich der französischen Romantik und als virtuoser Improvisator.

Berufliche und musikalische Aktivitäten

1974 wurde er auf den Lehrstuhl Orgel der Hochschule für Musik Würzburg berufen und zum Leiter der Abteilung Kirchenmusik ernannt. Bis 1976 leitete er auch eine Klavierklasse. Im selben Jahr fanden die Berufungen als Head of the Organ Department an die Catholic University of America und Artist in Residence an den National Shrine statt, beide in Washington, D.C., USA. Auch nach der Rückkehr an die Hochschule für Musik Würzburg 1978 führte er seine internationale Konzerttätigkeit weiter und spielte mehr als 50 CDs ein. Als Lehrer ist Kaunzinger weltweit tätig; die von ihm gegründeten Memminger Meisterkurse für Orgelinterpretation pflegen ein variables Literaturspektrum mit Schwerpunkt auf französischer Romantik.[1][2]

Orgelplanung

Die Dispositionen von Orgelneubauten, die er betreut hat, sind inspiriert von der Tradition Aristide Cavaillé-Colls.[3]

Hausorgel

Die Hausorgel von Günther Kaunzinger wurde 1984 von der Firma Gerd Mayer nach Plänen des Musikers erbaut. Das Instrument hat mechanische Schleifladen.[5]

I Grand-Orgue
Bourdon16′
Montre08′
Bourdon à cheminée08′
Flûte04′
Fourniture02′
Dulcian16′
Trompette08′
Clairon04′
Tremblant
II Positif expressif
Flûte à capriccio8′
Prestant4′
Doublette2′
Larigot113
Sesquialtera
Cromorne8′
Tremblant
III Récit expressif
Flûte creuse08′
Gambe08′
Voix céleste08′
Flûte à pavillon04′
Cor de chamois02′
Nazard223
Plein jeu113
Dulcian16′
Hautbois08′
Trompette08′
Clairon04′
Tremblant
Pédale
Flûte16′
Soubasse16′
Montre08′
Bourdon08′
Flûte04′
Bombarde16′
Basson16′
Trompette08′
Clairon04′

Auszeichnungen und Ehrungen

Noteneditionen und Schriften

  • César Franck, Das Orgelwerk: Wiener Urtext Edition, 5 Bände, UT 150140-150144
  • Julius Reubke, Orgelwerke: Wiener Urtext Edition, UT 50243, ISBN 978-3-85055-605-7
  • Günther Kaunzinger: Die Orgeln der Stiftsbasilika Waldsassen. Kunstverlag Peda, Passau 1989, ISBN 3-927296-12-0

Einzelnachweise

  1. http://www.kaunzinger.org, zuletzt abgerufen am 14. Februar 2021
  2. Markus Lommer in: 750 Jahre Pfarrgemeinde St. Marien Sulzbach-Rosenberg, Hrsg.: Kath. Pfarrgemeinde St. Marien und Stadt Sulzbach-Rosenberg 2002, S. 158/159. ISBN 3-9804497-9-3
  3. http://www.kaunzinger.org, zuletzt abgerufen am 14. Februar 2021
  4. Helmstadt, St. Martin – Organ index. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  5. www.kaunzinger.org. Abgerufen am 29. Juli 2022.

Weblinks