Günter Steckkönig

Der Werks-Porsche Carrera RSR von Günter Steckkönig und Giulio Pucci bei der Targa Florio 1973

Günter Steckkönig (* 23. Juni 1936) ist ein ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer und Ingenieur.

Karriere

Günter Steckkönig begann am 14. April 1953 seine Lehre als Kfz-Mechaniker bei Porsche. Nach der Weiterbildung zum Techniker und einer Tätigkeit im technischen Büro wechselte er eine kurze Zeit zu Mercedes-Benz in die Motorkonstruktion, bevor er wieder zu Porsche zurückkehrte. Dort arbeitete er in der Fahrversuchabteilung und nahm parallel auch an Automobilrennen teil.[1]

Steckkönig startete seine Rennsport-Karriere als Privatfahrer Anfang der 1960er-Jahre im Tourenwagensport mit einem VW Käfer. Später wechselte er auf einen NSU Prinz TT und erwarb damit die Rennfahrerlizenz.[2]

Seine ersten Langstreckenrennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft fuhr er 1970 mit einem Porsche 914/6 GT beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring und später beim 1000-km-Rennen von Zeltweg. Dort konnte er sich auf einen 3. und 1. Platz in der Gruppe GT2.0 platzieren.[3] Ein Jahr später startete er erstmals bei der Targa Florio mit Willi Kauhsen und Ferfried von Hohenzollern für Strähle Autosport auf einem 914/6 GT und erreichte den 3. Platz GT2.0-Klasse.[4] 1972 ging Steckkönig mit Giulio Pucci in einem Porsche 911 S bei der Targa Florio an den Start und konnte trotz Unfalls auf einen 6. Gesamtrang und den GT+2.0-Klassensieg fahren.[5]

Im selben Jahr startete er auch eine Saison in der 1. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft und fuhr auf den 5. Rang in der Gesamtwertung. 1973 fuhr er das letzte Mal die Targa Florio und konnte dort für das Martini-Racing-Team mit einem Porsche 911 Carrera RSR den 4. Platz der S3.0-Wertung erringen.[6]

Sein erstes Rennen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans bestritt Steckkönig 1976 mit Ernst Kraus auf einem Porsche 908/03 Turbo des Joest-Teams. Beide Fahrer fuhren auf den 5. Platz der Gruppe 6.[7] 1981 startete er nochmals für das Joest-Team mit einem Porsche 935 J in Le Mans, musste das Rennen jedoch wegen eines Feuers im Wagen vorzeitig aufgeben.[8] Seinen letzten Start in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und hatte er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1983 mit einem Porsche 930 in der Gruppe B. Das Rennen konnten er und seine Fahrerkollegen Claude Haldi und Bernd Schiller wegen eines Unfalls nicht beenden.[9]

Seine letzte Rennplatzierung erfuhr er mit Kees Nierop 1986 beim 3-Stunden-Rennen von Daytona auf einem Porsche 961. Mit dem Rennwagen konnten sie 11. Platz der GTP-Wertung erringen.[10]

1988 beendete Steckkönig seine Rennfahrerkarriere, bevor er 1992 die zu der Zeit wirtschaftlich angeschlagene Porsche AG verließ und in den Vorruhestand ging.[11]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1976Deutschland Joest RacingPorsche 908/03 TurboDeutschland Ernst KrausRang 7
1981Deutschland Joest RacingPorsche 935JKolumbien Mauricio de NarváezVereinigte StaatenVereinigte Staaten Kenper MillerAusfallFeuer
1983Deutschland Claude HaldiPorsche 930Schweiz Claude HaldiDeutschland Bernd SchillerAusfallKolben

Weblinks

Commons: Günter Steckkönig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oldtimer-Freunde Tiefenbronn e. V. – Internetseite: Ehrenmitglieder: Günter Steckkönig. Auf: www.oft-2007.de, abgerufen am 6. September 2012.
  2. Allgemeiner Schnauferlclub ASC Landesgruppe Württemberg-Hohenzollern e. V. – Internetseite: Ehemaliger Porscherennfahrer Günter Steckkönig fährt vor! Auf: www.asc-wh.de, abgerufen am 6. September 2012.
  3. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1970. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  4. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1971. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  5. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1972. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  6. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1973. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  7. Classicscars – Internetseite: Le Mans-Rennergebnisse 1976. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  8. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1981. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  9. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1983. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  10. Classicscars – Internetseite: Rennergebnisse der IMSA-Meisterschaft 1986. Auf: www.classicscars.com, abgerufen am 6. September 2012.
  11. Dunlop – Internetseite: Günter Steckkönig – Flotter Ingenieur. (PDF; 287 kB) Auf: www.dunlop.eu, abgerufen am 6. September 2012.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
1973-05-13 Targa Florio Collesano Porsche+Chevron B21.jpg
Porsche 911 Callera RSR (#107, Günter Steckkönig / Pucci; Martini Racing) and Chevron B21 Ford (#42, Piero Monticone / Giovanni Boeris) at Targa Florio on 13 May 1973, Collesano.[1]