Günter Kertzscher

Günter Kertzscher (* 16. November 1913 in Leipzig; † 16. März 1995) war ein deutscher Publizist und Chefredakteur der Berliner Zeitung.[1]

Leben

Nach dem Besuch des Realgymnasiums und Abitur studierte Kertzscher von 1933 bis 1938 Germanistik und Geschichte an der Universität Leipzig.[2] Er trat 1934 in die SA und 1937 in die NSDAP ein, die ihn unter der Mitgliedsnummer 4.532.251 führte.[3] Er begann 1939 seine berufliche Tätigkeit mit dem Eintritt in den höheren Schuldienst als Studienassessor. 1939 ging er zur Wehrmacht als Gefreiter. 1941 promovierte er an der Universität Leipzig zum Dr. phil. mit der Dissertation Der Cursus in der altdeutschen Prosa. Im Jahr 1941 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Er war 1943 Gründungsmitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) und wurde Mitglied der Redaktions-Kommission der NKFD-Zeitung Freies Deutschland. Anfang 1944 wurde er von einem deutschen Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Nach der Rückkehr nach Deutschland 1945 wurde er 1945 Mitglied der KPD und ab 1946 der SED. Er war von 1949 bis 1955 Chefredakteur der Berliner Zeitung. Von 1954 bis 1958 war Kertzscher Berliner Vertreter in der Volkskammer. Von 1955 bis 1983 war er erst Mitglied der Redaktion und später stellvertretender Chefredakteur des Zentralorgans der SED Neues Deutschland.

Kertzscher wurde 1957 Mitglied des Präsidiums des Verbands der Journalisten der DDR (VDJ). Von 1977 bis 1989 war er stellvertretender Vorsitzender des VDJ.

Er wurde 1965 mit dem Banner der Arbeit ausgezeichnet. 1973 bekam er den Vaterländischen Verdienstorden und 1978 die Ehrenspange zum Vaterländischer Verdienstorden. Mit dem Karl-Marx-Orden wurde er 1983 ausgezeichnet.

Er starb 1995 bei einem Autounfall.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kertzscher, Günter – kommunismusgeschichte.de. Abgerufen am 2. November 2020.
  2. Bernd-Rainer BarthKertzscher, Günter. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  3. K. H. J.: Nr. 4532251. In: Die Zeit. 13. September 1968, abgerufen am 30. Mai 2022.
  4. Redaktion neues deutschland: Günter Kertzscher (neues deutschland). Abgerufen am 2. November 2020.