Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn
| Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn | |||||||||||||||||||||||||
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Zug im Bahnhof Freizeitpark (2008) | |||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 0,665 km | ||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||
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Die Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn entstand 1976 als Pioniereisenbahn in Görlitz. Als Besonderheit gegenüber anderen Pioniereisenbahnen wurden für diese Bahn Fahrzeuge geschaffen, die der ersten deutschen Eisenbahn – der 1835 eröffneten Ludwigseisenbahn von Nürnberg und Fürth – nachempfunden sind.
Geschichte
Bei der Errichtung der Bahn halfen über 80 Betriebe materiell und finanziell mit. Die Lokomotive und die drei offenen und drei gedeckten Personenwagen wurden durch den Waggonbau Görlitz hergestellt. Am 1. Juni 1976 wurde die Anlage eröffnet.
Im Mai 1993 wurde die Bahn durch den gleichnamigen Verein, der 1991 gegründet worden war, übernommen und wird seitdem von diesem betrieben.
Aufbau
Errichtet wurde die Bahn in der Spurweite 600 mm. Die 665 m[1] lange Strecke bildet ein angenähertes Oval, das in einem Park- und Waldgelände südöstlich der Görlitzer Innenstadt verläuft. Hinzu kommt ein Abzweig zu der Abstellanlage. Am Bahnhof „Freizeitpark“ befindet sich der Ausgangspunkt der Fahrten sowie der Abzweig zur Abstellanlage mit Lokschuppen, der 2022 um ein drittes Gleis erweitert wurde.[2] Die Hauptsignale des Bahnhofes sind bayerischen Formsignalen nachempfunden; zudem existiert eine mechanische Vollschrankenanlage.
Fahrzeuge
Für die Görlitzer Oldtimer-Pioniereisenbahn wurde 1976 beim Waggonbau Görlitz eigens eine Diesellok in der Nachbildung der ersten in Deutschland verkehrenden Lok „Adler“ hergestellt. Heute verfügt der Verein über drei Diesellokomotiven. Die Lok vom Typ LEW EL 9 stand von 1993 und 2019 bei der Parkeisenbahn Peißnitzexpress Halle (Saale) im Einsatz. Für Fahrgäste stehen sechs ebenfalls 1976 gebaute und historischen Waggons nachempfundene Personenwagen in offener und gedeckter Bauweise zur Verfügung, die über eine Länge von vier Metern verfügen und 12 bis 18 Personen fassen.[3]
| Fahrzeug | Baujahr | Hersteller | Nummer | LüP | Gewicht | Leistung | Höchstgeschwindigkeit |
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| „Adler“ | 1976 | VEB Waggonbau Görlitz | 001 | 1150 mm | 6,3 t | 90 PS | 10 km/h |
| LDI-45 N | 1980 | UNIO Werk Satu Mare | 1483 | 4150 mm | 6,3 t | 45 PS | 12 km/h |
| EL9-17 | 1982 | VEB Inducal Göllingen | 2800 mm | 4,0 t | 12 PS | 13 km/h |
Pädagogischer Ansatz
In der Zeit der DDR wurde die Eisenbahn, wie alle anderen Pioniereisenbahnen in der DDR auch, hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen betrieben. Derzeit sind bei der Parkeisenbahn Görlitz sieben Parkeisenbahner aktiv. Diesen pädagogischen Ansatz versucht der Trägerverein auch heute fortzusetzen, jedoch besteht ein Nachwuchsproblem.
Denkmal
Im Park befindet sich das sogenannte Hühnerdenkmal zur Erinnerung an den Gründer der deutschen Rassegeflügelzucht, Robert Oettel.
Quellen
- Hans-Rüdiger Eulitz: Die Görlitzer Oldtimer-Eisenbahn. Oberlausitzer Verlag, 2011, ISBN 978-3-941908-24-6.
- Faltblatt Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn e. V.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Viola Simank: Frühjahrsputz: Wie die Parkeisenbahn Görlitz für den Saisonstart fit gemacht wird. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 16. März 2025, abgerufen am 8. Oktober 2025.
- ↑ Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn e.V.: Erweiterung unseres Lokschuppen. Abgerufen am 8. Oktober 2025.
- ↑ Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn e.V.: Fahrzeuge. Abgerufen am 8. Oktober 2025.
Koordinaten: 51° 8′ 16″ N, 14° 59′ 21,6″ O
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Autor/Urheber: Daniel Alder, Lizenz: CC BY-SA 3.0
30. Jubiläum 2006 Görlitzer Oldtimer Parkeisenbahn
