Göhrener Ei

Das „Göhrener Ei“ mit dem Gemeindehaus rechts im Hintergrund
(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Die sowjetische Militäradministration im Jahr 1949

Als Göhrener Ei bezeichnet man ein Gebäudeensemble im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg des Bezirks Pankow. Es liegt im Helmholtzkiez und handelt sich um eine platzartige, länglich-halbrunde und geschlossen umbaute Ausbuchtung im Knick der Göhrener Straße. Die Straße ist seit dem 1. Juni 1910 nach dem Ostseebad Göhren benannt, bis dahin wurde sie als Straße Nr. 13e bezeichnet.

Das überwiegend aus Wohnhäusern bestehende Ensemble wurde von 1909 bis 1913 im Jugendstil errichtet. Den Abschluss an der Stirnseite bildet das 1926 bis 1928 von Otto Werner gebaute Elias-Gemeindehaus. Die Fassaden seines Innenhofs sind mit Wein bewachsen und mit vom Expressionismus beeinflussten Ornamenten verziert. Sein Kuppelsaal war ursprünglich als Theater- und Konzertsaal entworfen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude von der Sowjetischen Militäradministration requiriert. In den Jahren 1945 und 1946 war die Redaktion der Täglichen Rundschau dort untergebracht. Von 1947 bis 1952 war das Gemeindehaus gemeinsam mit anliegenden Häusern der Göhrener Straße von sowjetischen Dienststellen beschlagnahmt. In dieser Zeit wurde hier von den Gebrüdern Gerhus ein Hotel betrieben.[1]

Der Kuppelsaal dient der Gemeinde heute als Gottesdienstraum, nachdem die nahe Eliaskirche 2003 zum Kinder- und Jugendmuseum umgenutzt wurde.[2][3] Das Ensemble Göhrener Ei mit dem Gemeindehaus und Häusern an der Raumerstraße und der Senefelderstraße steht unter Denkmalschutz.

Weblinks

Commons: Göhrener Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erinnerungen der Pfarrfrau Elsbeth Just, Berlin 1991, S. 19.
  2. Evangelische Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord: Elias-Kuppelsaal, abgerufen am 5. März 2012
  3. Architektenkammer Berlin: Kinder- und Jugendmuseum (Memento des Originals vom 30. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ak-berlin.de, abgerufen am 5. März 2012

Koordinaten: 52° 32′ 27,1″ N, 13° 25′ 15,9″ O

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