Gómez González († 1111)

Das Grab von Gómez González und seiner Frau Urraca in San Salvador de Oña

Gómez González († 26. Oktober 1111 bei Sepúlveda) war ein kastilischer Adliger und Geliebter der Königin Urraca von León-Kastilien.

Gómez war ein Sohn des Gonzalo Salvadórez und dessen zweiter Frau Sancha. Der Vater war am 6. Januar 1083 als königlicher Unterhändler von dem maurischen Kastellan von Rueda ermordet wurden.[1] Seine Familie wird gelegentlich „de Lara“ genannt, weil sie vermutlich über das alte Grafenhaus von Kastilien abstammend mit dem Haus Lara weitläufig versippt war. Verheiratet war er mit einer Adligen namens Urraca, mit der er mindestens vier Kinder hatte; Rodrigo († 1146), Diego, Estefanía und Sancha.

Gómez war bereits ein Gefolgsmann von König Alfons VI. von León-Kastilien und trat erstmals 1084 als urkundlicher Zeuge im Amt des Bannerträgers (alférez) auf, das er bis 1099 innegehabt hatte.[2] Am 6. Mai 1107 ist er erstmals mit dem Titel eines Grafen bezeugt.[3] Offenbar schon kurz nach dem Tod des Raimund von Burgund im Jahr 1107 war Gómez zum Liebhaber der Infanta Urraca avanciert, die nur ein Jahr später zur Thronerbin ihres Vaters proklamiert worden war. Gemäß der später verfassten Chronik des Rodrigo Jiménez de Rada nach habe der kastilische Adel auf eine Verheiratung des Paares gedrängt um die noch von Alfons VI. arrangierte Ehe seiner Tochter mit König Alfons I. von Aragón zu verhindern.[4] Zeitgenössische Belege zu diesem Ansinnen gibt es allerdings nicht.

Am 22. Juli 1109 war Gómez einer der Zeugen der ersten von Königin Urraca ausgestellten Urkunde, die er als „Graf der Kastilier“ (Castellanorum comes) unterzeichnete, was seine herausgehobene Stellung gegenüber dem kastilischen Adel demonstriert, die aus seiner Beziehung zur Königin resultierte.[5] Sein Verhältnis zur Königin hatte zu dem schnell eintretenden Zwist zwischen ihr und deren zweiten Mann Alfons I. von Aragón beigetragen, der schließlich militärisch ausgetragen wurde. Von der Königin wurde Gómez zu ihrem obersten Heerführer ernannt, aber am 26. Oktober 1111 wurde er in der Schlacht von Candespina in der Nähe von Sepúlveda von dem König von Aragón und den mit ihm verbündeten Heinrich von Burgund besiegt und getötet.[6] Er wurde in der Abtei San Salvador von Oña bestattet.

Literatur

  • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under Queen Urraca. 1109–1126. Princeton University Press, Princeton NJ 1982, ISBN 0-691-05274-3 (online).
  • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VI 1065–1109. Princeton University Press, 1988 (online).

Anmerkungen

  1. Historia Roderici didaci campidocti, hrsg. von Manuel Risco in: La Castilla: y el mas famoso castellano. Discurso sobre el sitio, nombre, extension, gobierno, y condado de la antigua Castilla. Historia del célebre castellano Rodrigo Diaz, llamado vulgarmente el Cid Campeador. (1792), Apendices VI, S. XXII. Crónica Najerense, hrsg. von Antonio Ubieto Arteta (1966), S. 117. Indice de los documentos del monasterio de Sahagún, hrsg. von Vincente Vignau y Ballester (1874), S. 270. Vgl. Reilly (1988), § 9, S. 165.
  2. Urkunde der Abtei von Sahagún datiert auf den 14. September 1084, vgl. Colección diplomatica del Monasterio de Sahagún, Vol. 3, hrsg. von Marta Herrero de la Fuente in: Fuentes y Estudios de Historia Leonesa, Bd. 37 (1988), Nr. 816, S. 113. Vgl. Reilly (1988), S. 275.
  3. Documentacíon de la catedral de Burgos (804-1183), hrsg. von José Manuel Garrido Garrido (1983), Nr. 82, S. 154–155.
  4. Jéronimo Zurita, Anales de la corona de Aragón, hrsg. von Ángel Canellas López (1967), Bd. 1, Lib. 1, § 37.
  5. Colección documental del Archivo de la Catedral de Léon (775-1230), Vol. 5, hrsg. von José María Fernández Catón in: Fuentes y Estudios de Historia Leonesa, Bd. 46 (1990), Nr. 1327, S. 3.
  6. Annales Complutenses, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 314. Annales Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 321. Vgl. Reilly (1982), § 10, S. 281. Jéronimo Zurita, Anales de la corona de Aragón, hrsg. von Ángel Canellas López (1967), Bd. 1, Lib. 1, § 38.

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