Gäubahn

Verlauf und Entstehungsgeschichte der Gäubahn
Baugeschichte der Bahnstrecken rund um Eutingen im Gäu
187418791933

Als Gäubahn wird die heutige Kursbuchstrecke 740 der Deutschen Bahn von Stuttgart nach Singen (Hohentwiel) beziehungsweise Freudenstadt bezeichnet. Sie setzt sich aus der Bahnstrecke Stuttgart–Horb (Streckennummer 4860), dem Abschnitt Horb–Tuttlingen der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen (4600), der Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen (4661), dem Abschnitt Hattingen–Singen (Hohentwiel) der Schwarzwaldbahn (4250) und dem Abschnitt Eutingen im Gäu–Freudenstadt der Bahnstrecke Eutingen im Gäu–Schiltach (4880) zusammen.

Hintergrund

Historisch stand die Bezeichnung Gäubahn, auch Gäu-Bahn geschrieben, nur für die 1879 eröffnete Verbindung Stuttgart–Freudenstadt. In den 1930er Jahren dehnte sich der Begriff dann auch auf den Abschnitt Eutingen im GäuHorb aus, welcher vormals zur Nagoldtalbahn gezählt wurde. Ab den 1950er Jahren bürgerte sich der Ausdruck schließlich auch für den Abschnitt von Horb nach Singen (Hohentwiel) ein,[1] bevor die Deutsche Bahn ihn ab Mitte der 1990er Jahre auch offiziell in den Überschriften der entsprechenden Kursbuchtabellen verwendete. Ihr Name wird von den verschiedenen Gäulandschaften hergeleitet, die sie durchquert: das Korngäu, das bei Herrenberg in das Obere Gäu übergeht, und schließlich bei Eutingen im Gäu das Schlehen- und das Heckengäu.[2]

Die Achse Stuttgart–Singen (Hohentwiel) ist Teil des Gesamtnetzes des Transeuropäischen Verkehrsnetzes.[3]

Rezeption

In Stuttgart-Nord ist seit 1915 die parallel zur Trasse führende Gäubahnstraße nach dieser benannt.[4]

Literatur

  • Die direkte Eisenbahn von Stuttgart über Böblingen einerseits nach Tübingen, andererseits über Herrenberg und Eutingen (Horb) nach Freudenstadt. Eine Denkschrift. Hrsg. im Auftr. d. Eisenbahn-Versammlung zu Stuttgart am 27. Dezember 1869 [in der Liederhalle]. Hochdanz, Stuttgart 1870.
  • Herrenberg und die Gäubahn (= Veröffentlichungen des Heimatgeschichtsvereins für Schönbuch und Gäu e. V., Bd. 19). Herrenberg 1992.
  • Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Gäubahn von Stuttgart nach Singen (= Südwestdeutsche Eisenbahngeschichte, Bd. 3). EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-82255-701-X.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-88255-763-X, S. 129.
  2. Die Gäubahn zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen in: Beilage im Amtsblatt der Landeshauptstadt Stuttgart zur Nummer 30 vom 28. Juli 1988, online auf panoramabahn-stuttgart.de, abgerufen am 17. Februar 2021
  3. Verordnung (EU) Nr. 1315/2013 über Leitlinien der Union für den Aufbau eines transeuropäischen Verkehrsnetzes und zur Aufhebung des Beschlusses Nr. 661/2010/EU, S. 49
  4. Straßennamen in Stuttgart – Herkunft und Bedeutung. In: Stuttgarter Beiträge, Heft 10, Kurt Krämer Verlag, Stuttgart, 1974, unpaginiert

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Bauabschnitte und Verlauf der Gäubahn (Stuttgart–Singen) durch Baden, Württemberg und die Hohenzollernsche Lande