Fusobacterium necrophorum
Fusobacterium necrophorum | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Fusobacterium necrophorum | ||||||||||||
(Flügge 1886) Moore & Holdeman 1969 |
Fusobacterium necrophorum ist ein gramnegatives, nicht sporenbildendes, obligat anaerobes fadenförmiges Stäbchen-Bakterium, das wie andere Fusobakterien zur Familie der Fusobacteriaceae gehört. Wie alle zu dieser Familie gezählten Bakterien gehören sie zur normalen Flora (insbesondere in Oropharynx, Darm und Genitaltrakt) des Menschen. F. necrophorum ist vor allem im Mund zu finden. Infektionsprozesse treten daher in der Regel endogen und meist in Form von Mischinfektionen auf. Monoinfektionen sind seltener, sind aber häufig durch schwere Verlaufsformen gekennzeichnet (z. B. Sepsis). Die Typusart der Gattung Fusobacterium ist Fusobacterium nucleatum.
Medizinische Bedeutung
Beim Menschen können Fusobacterium-Arten Bakteriämie und Abszesse verursachen.[1] Sowohl die Angina Ludovici als auch das Lemierre-Syndrom werden vor allem durch Fusobacterium necrophorum hervorgerufen. Eine Studie zu Endometriose zeigte Zusammenhänge zwischen Fusobacterium-Infektionen und dem Auftreten von Endometriose.[2]
Bei Pferden verursacht es die Strahlfäule. Beim Rind hat der Keim neben der Auslösung multipler Leberabszesse und Infektionen der Geschlechtsorgane eine starke Bedeutung als Erreger von Klauenentzündungen und des Kälberdiphteroids, bei Schafen und Ziegen löst er die Moderhinke aus. Außerdem ist das Fusobacterium necrophorum Verursacher der Lumpy Jaw Disease des Kängurus, die häufigste und verlustreichste Erkrankung von in Gefangenschaft gehaltenen Kängurus.
Zur antimikrobiellen Therapie von Infektionen mit Fusobakterien eignen sich die Antibiotika Metronidazol, Ampicillin-Sulbactam und Amoxicillin-Clavulansäure sowie alternativ Clindamycin und Imipenem.[3]
Literatur
- C. Spitzer et al.: Bakterielle Meningitis als Komplikation einer Fusobacterium-necroforum-Sepsis beim Erwachsenen. In: Der Nervenarzt, Band 74, Nr. 12, Dezember 2003 doi:10.1007/s00115-003-1580-8.
- W. Köhler et al.: Medizinische Mikrobiologie. Urban & Fischer-Verlag München/Jena 2001, 8. Auflage, S. 376 ff. ISBN 3-437-41640-5.
- L. C. Schulz (Hrsg.): Pathologie der Haustiere. Teil II: Krankheiten und Syndrome. Gustav-Fischer-Verlag Jena, 1991 75-76.
- H. Selbitz et al.: Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. Enke Verlag Stuttgart 2011, S. 87, ISBN 978-3-8304-1080-5.
Einzelnachweise
- ↑ Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 263.
- ↑ Ayako Muraoka, Miho Suzuki, Tomonari Hamaguchi, Shinya Watanabe, Kenta Iijima, Yoshiteru Murofushi, Keiko Shinjo, Satoko Osuka, Yumi Hariyama, Mikako Ito, Kinji Ohno, Tohru Kiyono, Satoru Kyo, Akira Iwase, Fumitaka Kikkawa, Hiroaki Kajiyama, Yutaka Kondo: Fusobacterium infection facilitates the development of endometriosis through the phenotypic transition of endometrial fibroblasts. In: Science Translational Medicine, Band 15, Nr. 700, 14. Juni 2023, S. eadd1531; doi:10.1126/scitranslmed.add1531, PMID 37315109, ResearchGate. Dazu:
- David Nield: Invasive Bacteria May Trigger Endometriosis, Study Suggests. Auf: ScienceAlert vom 15. Juni 2023.
- ↑ Marianne Abele-Horn (2009).