Fury in the Slaughterhouse

Fury in the Slaughterhouse

Fury in the Slaughterhouse auf dem Zeltfestival Rhein-Neckar in Mannheim 2017
Allgemeine Informationen
HerkunftHannover, Deutschland
Genre(s)Rock
Gründung1986, 2017
Auflösung2008
Websitewww.fury.de
Gründungsmitglieder
Kai Wingenfelder
Thorsten Wingenfelder
Christof Stein-Schneider
Rainer Schumann
Hannes Schäfer
Aktuelle Besetzung
Gesang
Kai Wingenfelder
Gitarre
Thorsten Wingenfelder
Gitarre
Christof Stein-Schneider
Schlagzeug
Rainer Schumann
Gero Drnek (seit 1989)
Bass
Christian Decker (seit 1996)
Ehemalige Mitglieder
Kai Liekenbröcker (1988–1989)
Hannes Schäfer (bis 1996)

Fury in the Slaughterhouse ist eine von 1987 bis 2008 und erneut seit 2017 bestehende Rockband aus Hannover, die auch international Erfolge verzeichnen konnte.[1]

Bandgeschichte

Im Frühjahr 1987 gründeten die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder zusammen mit Rainer Schumann, Christof Stein-Schneider und Hannes Schäfer in Hannover die Band Fury in the Slaughterhouse.[2] Der Bandname bedeutet Aufruhr im Schlachthof, bezieht sich jedoch nach einer anderen Quelle auf die US-Kinderserie aus den 1950er Jahren um ein Pferd namens Fury, die Mitte der 1980er Jahre im deutschen Fernsehen gezeigt worden war.[3] Nach Protesten dementierten später einige Bandmitglieder in Interviews diesen Zusammenhang, während immer mehr Fans den Bandnamen auf Fury reduzierten. Fury in the Slaughterhouse sollte eine reine Rockband sein, die sich deutlich von der damals ausklingenden Neuen Deutschen Welle unterschied, daher wurden alle Liedtexte in englischer Sprache verfasst. Bereits 1988 spielte die Band ausverkaufte Konzerte und ihre ersten Alben schafften es unter die Top 50 der Albumcharts.

1992 gründeten ihre Plattenfirma SPV und die BMG Ariola das Musiklabel Slaughterhouse Music. Die Band wagte sich nun auch live in den europäischen sowie anglo-amerikanischen Raum, wo sie 1993 mit den Hits Radio Orchid und Every Generation Got Its Own Disease und dem Album Mono ihren Durchbruch schaffte. Seitdem brachte die Band in regelmäßigen Abständen etwa alle zwei Jahre ein neues Album auf den Markt, konnte aber nie mehr an den Erfolg von Mono anknüpfen.

1996 wurde der Bassist Hannes Schäfer durch Christian Decker ersetzt. 2005 gründete die Band das Plattenlabel Kick It Out. Hier wurden sämtliche Alben in einer überarbeiteten Version mit teilweise bisher unveröffentlichten Zusatztracks neu publiziert. 2006 trug sich die Band in das Goldene Buch der Stadt Hannover ein.

Von März bis zur angekündigten Auflösung Ende August 2008 fand eine Abschiedstournee durch Deutschland statt. Alle Konzerte wurden aufgezeichnet und konnten direkt im Anschluss an das Konzert auf USB-Sticks erworben werden. Der Auftritt in Hannover wurde zudem als Doppel-DVD (Regie: Marc Schütrumpf) und auf CD unter dem Namen Farewell & Goodbye veröffentlicht.

2011 kam die Band nochmals zusammen und spielte nach einem Heimspiel von Hannover 96 ihren Hit Won't Forget These Days im Stadion.

Kai Wingenfelder auf dem Zeltfestival Rhein-Neckar in Mannheim 2017

Fury in the Slaughterhouse verkaufte über vier Millionen Alben und spielte weltweit auf mehr als 1000 Konzerten und Festivals.

Am 8. Juni 2013 trat die Band (mit Gästen) unter dem Motto Eine Stadt – eine Band – ein Konzert in Hannover (Expo-Plaza/Messe) auf; 25.000 Besucher sahen das Konzert.[4]

Vom 10. bis zum 12. März 2017 fanden anlässlich des 30-jährigen Bandjubiläums drei Reunion-Konzerte in der TUI-Arena in Hannover statt. Erstmals seit der Auflösung im Jahre 2008 hatte Fury ein neues Lied („30 (It's Not Easy)“) aufgenommen, das am 10. März 2017 bei radio ffn präsentiert und bei diesen Konzerten als Opener gespielt wurde. Aufgrund des erfolgreichen Vorverkaufs dieser drei Konzerte entschied sich die Band, weitere Konzerte in Deutschland zu spielen. Laut Website der Band war dies jedoch nicht der Beginn einer Reunion, sondern lediglich eine Respektsbezeugung an die Fans. Die Band setzte in der Folgezeit ihre Auftritte fort, musste jedoch im Frühjahr 2020 ihre Tourneetermine wegen der Covid-19-Pandemie absagen. In Hannover spielten sie jedoch am 14. und 15. Mai sowie am 11. Juli 2020 drei Konzerte auf dem Schützenplatz vor jeweils rund 2000 in ihren Autos sitzenden Zuschauern im Rahmen der so genannten Autokultur-Reihe.

Am 22. Oktober 2020 kündigte die Band ein neues Studioalbum mit dem Titel now an, das erste seit 13 Jahren.[5] Das Album wurde am 23. April 2021 veröffentlicht und stieg bereits in der ersten Woche auf dem zweiten Platz in den deutschen Charts ein.

Für den 28. Juli 2023 hat Fury in the Slaughterhouse ihr neues Studioalbum mit dem Titel Hope angekündigt. Der Titel Better Times Will Come wurde bereits vorveröffentlicht.[6]

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
1988Fury in the Slaughterhouse
Pinpoint Records (AMV)
DE
Gold
Gold
DE
Erstveröffentlichung: 1988
Verkäufe: + 250.000
1990Jau!
SPV Records (SPV)
DE43
(12 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 26. März 1990
1991Hook-a-Hey
SPV Records (SPV)
DE32
(18 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. März 1991
1993Mono
Slaughterhouse Music (SPV)
DE12
Gold
Gold

(30 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. Februar 1993
Verkäufe: + 250.000
1995The Hearing and the Sense of Balance
Slaughterhouse Music (SPV)
DE6
Gold
Gold

(27 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1. Februar 1995
Verkäufe: + 250.000
1997Brilliant Thieves
Slaughterhouse Music (SPV)
DE3
Gold
Gold

(20 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 3. März 1997
Verkäufe: + 250.000
1998Nowhere … Fast!
Slaughterhouse Music (SPV)
DE5
(15 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 25. Mai 1998
2000Home Inside
Electrola (EMI)
DE9
(13 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 29. Mai 2000
2002The Color Fury
Electrola (EMI)
DE13
(7 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 2. April 2002
2004Nimby
SPV Recordings (SPV)
DE19
(6 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 22. März 2004
2006Every Heart Is a Revolutionary Cell
SPV Recordings (SPV)
DE30
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. Juni 2006
2008Don’t Look Back
SPV Recordings (SPV)
DE33
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 28. März 2008
2021Now
Starwatch Entertainment (Sony)
DE2
(9 Wo.)DE
CH80
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. April 2021
2023Hope
Starwatch Entertainment (Sony)
DE1
(7 Wo.)DE
CH83
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. Juli 2023

Nebenprojekte

2005 – Home (Benefiz-Album für School for Life zu Gunsten der Tsunami-Opfer in Thailand, Beteiligung von Wingenfelder sowie Jens Krause)
2006 – Won’t Forget These Days ’06-WM-Song als Teil des Music Team Germany für den Fernsehsender Premiere
2007 – Wingenfelder „Alone“ (CD)
1996 – Little Red Riding Hood (CD)
2003 – Welthits (Album)
2005 – Die Rückkehr der Wohnraumhelden (Album)
2006 – Jetzt mal im Ernst (Split-CD-Album) – Die Wohnraumhelden vs. Mirco Buchwitz
2008 – Tourlaub (Live-Album)
2009 – Kung-Fu Schule (Album) – Die Wohnraumhelden
2009 – Das BESTE der Wohnraumhelden (Live-Album)
2011 – Rock'n'Roll Puppentheater
2012 – wirklich evil
2014 – Rettung naht (Nur echt mit dem gelben, veganen Gummiband)
2003 – Songs Of Love And Hope (CD)
2006 – 360° Heimat (CD)
2011 – Besser zu zweit (CD)
2012 – Besser zu zweit (CD+DVD)
2012 – Off the Record (CD)
2012 – Wenn die Zeit kommt (Weihnachtsspenden-Projekt mit radio ffn zur Hilfe für krebskranke Kinder)
2013 – Selbstauslöser (CD & Doppelvinyl) unter dem Projektnamen „wingenfelder“
2015 – 22814 Live Akustisch Unperfekt (CD) unter dem Projektnamen „wingenfelder“
2015 – Retro (CD) unter dem Projektnamen „wingenfelder“
2018 – Sieben Himmel (CD) hoch unter dem Projektnamen „wingenfelder“
2020 – Sendeschluss Testbild (CD)
2015 – Balticseachild (CD)
2013 – SUNSHINE, LOVE, MUSIC AND FOOTBALL (CD)

Trivia

  • Im Jahr 1994 hatte Fury in the Slaughterhouse einen Gastauftritt in der kanadischen Fernsehserie Catwalk – Eine Band will nach oben.[7]
  • Seit 2020 hat die Band mit Radio Orchid eine eigene Radioshow mit Podcast bei Radio Bob.[8]

Literatur

Publikationen

  • Matthias Blazek: Das niedersächsische Bandkompendium 1963–2003 – Daten und Fakten von 100 Rockgruppen aus Niedersachsen. Celle 2006, S. 61, ISBN 978-3-00-018947-0.
  • Hugo Thielen: „Fury in the Slaughterhouse“. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 198.

Weitere Veröffentlichungen

  • 1993 – Mono (Liederbuch)
  • 1995 – The Hearing and the Sense of Balance (Liederbuch)
  • 1997 – Scheiß Rock‘n’Roll (Buch)
  • 2008 – Die offizielle Hearstory (Hörbuch)
Commons: Fury in the Slaughterhouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jan Quiel: BIOGRAPHY, Fury in the Slaughterhouse. Seaside Touring, abgerufen im April 2022.
  2. Fury in the Slaughterhouse im Munzinger-Archiv, abgerufen am April 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Ralph Päckers & Fury: Scheiß Rock ’n’ Roll – Fury in the Slaughterhouse. Trignon GmbH, 1997.
  4. Uwe Janssen: „Klassentreffen“ auf der Expo-Plaza. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 9. Juni 2013.
  5. Band Now. Fury in the Slaughterhouse, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. Enwie Kej: Fury In The Slaughterhouse - Hope. In: Der Vinylist. 8. November 2022, abgerufen am 17. November 2022.
  7. Kabel Eins Serienlexikon (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)
  8. RADIO BOB! Rock'n Pop: Radio Orchid. Abgerufen am 14. März 2021.

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Fury in the Slaughterhouse - 2017165195245 2017-06-14 Zeltfestival Rhein-Neckar - Sven - 1D X II - 0442 - AK8I1312.jpg
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Fury in the Slaughterhouse

during Zeltfestival Rhein-Neckar at Maimarkt, Mannheim, Baden-Württemberg, Germany on 2017-06-14, Photo: Sven Mandel
Fury in the Slaughterhouse - 2017165193920 2017-06-14 Zeltfestival Rhein-Neckar - Sven - 1D X II - 0254 - B70I9432.jpg
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Fury in the Slaughterhouse

during Zeltfestival Rhein-Neckar at Maimarkt, Mannheim, Baden-Württemberg, Germany on 2017-06-14, Photo: Sven Mandel