Furchhausen

Furchhausen
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementSaverne
KantonSaverne
GemeindeverbandPays de Saverne
Koordinaten48° 43′ N, 7° 26′ O
Höhe195–251 m
Fläche2,86 km²
Einwohner421 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte147 Einw./km²
Postleitzahl67700
INSEE-Code
WebsiteWebpräsenz

Furchhausen (elsässisch Furichhüse; historisch auch Furenhausen) ist eine französische Gemeinde mit 421 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Sie ist von den Dörfern Waldolwisheim, Altenheim, Wolschheim und Schwenheim umgeben.

Geschichte

Mittelalter

Burg und Dorf Furchhausen gehörten zur Herrschaft Ochsenstein.[1] Als die Familie derer von Ochsenstein im Mannesstamm mit Georg von Ochsenstein 1485 ausstarb, gelangte das Erbe über dessen Schwester an die Grafen von Zweibrücken-Bitsch.

Neuzeit

1570 kam es zu einem weiteren Erbfall, der Furchhausen zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die Herrschaft Ochsenstein. In der Verwaltungsstruktur der Grafschaft Hanau-Lichtenberg wurde Furchhausen dem Amt Westhofen zugeschlagen.[2] Philipp V. von Hanau-Lichtenberg führte in den ererbten Gebieten sofort die Reformation durch, die wie sein übriges Herrschaftsgebiet nun lutherisch wurden.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kamen das Amt Westhofen und Furchhausen unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch Furchhausen – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Westhofen Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung

1798[3]196219681975198219901999200620122014
150243245253355350341373417414

Literatur

  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1113–1114.

Siehe auch

  • Liste der Monuments historiques in Furchhausen

Weblinks

Commons: Furchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Knöpp, S. 17.
  2. Knöpp, S. 17; Matt, S. 9.
  3. Matt, S. 9.

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Blason de la commune de Furchhausen, Bas-Rhin, France