Furcellaran
Furcellaran ist ein Polysaccharid der Rotalge Furcellaria lumbricalis (Hudson) J.V.Lamouroux 1813, die früher auch F. fastigiata hieß.[1] Es wird häufig als Dänischer oder Ostsee-Agar (Danish agar, Baltic agar) bezeichnet und ist strukturell dem Carrageen sehr ähnlich, welches auch als Lebensmittelzusatzstoff E 407 zum Einsatz kommt.[2] Furcellaran wird unter anderem zur Herstellung von Pudding, Tortenguss und Pastetenfüllungen benutzt. Außerdem erleichtert es bei der Bierproduktion die Eiweißabscheidung und damit die Endfiltration.
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Furcellaran besteht aus Ketten, in denen sich D-Galactopyranosid- (etwa 46 bis 53 Prozent) und 3,6-Anhydrogalactose-Einheiten (etwa 30 bis 33 Prozent) in etwa abwechseln. Beide Zuckerbausteine enthalten mehr oder weniger Sulfatreste.[2] Während bei Carrageen das Verhältnis von Sulfatresten zu Zuckerbausteinen etwa 1:2 ist, liegt es bei Furcellaran im Mittel bei 1:3 bis 1:4.[2] Um die Gelierfestigkeit zu erhöhen, wird meist noch Zucker zugesetzt. Die CAS-Nummer von Furcellaran ist 9000-21-9.
Herstellung
Die Alge F. lumbricalis ist eine nordatlantische Art[3] und wird häufig in Dänemark (auch in der Ostsee) und in Kanada (Prince Edward Island) geerntet.[1] Zur Herstellung von Furcellaran werden die Algen in alkalischer Lösung vorbehandelt und danach mit Wasser extrahiert.[2] Anschließend wird im Vakuum eingeengt und mittels Kaliumchlorid geliert. Schließlich werden die Gelfäden durch Ausfrieren konzentriert.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Furcellaria lumbricalis auf Seaweadindustry.com (abgerufen am 26. April 2018).
- ↑ a b c d e Eintrag zu Furcellaran. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ A red seaweed (Furcellaria lumbricalis) in The Marine Life Information Network (abgerufen am 27. April 2018).