Fuldaer Zeitung

Fuldaer Zeitung

BeschreibungAbonnement-Tageszeitung
VerlagVerlag Parzeller (Deutschland)
HauptsitzFulda
Erstausgabe1. Januar 1874
Erscheinungsweisemontags bis samstags
Verkaufte Auflage28.763 Exemplare
(IVW 3/2024, Mo–Sa)
Reichweite0,175[1] Mio. Leser
(MA 2009 TZ)
ChefredakteurMichael Tillmann
HerausgeberThomas Schmitt
Weblinkfuldaerzeitung.de
ZDB960240-9
Logo der Hünfelder Zeitung
Logo der Kinzigtal Nachrichten
Logo des Schlitzer Boten

Die Fuldaer Zeitung ist eine deutsche regionale Tageszeitung mit Sitz in Fulda für die Region des Landkreises Fulda sowie angrenzende Gebiete in Osthessen und dem nordöstlichen Südhessen. Sie erreicht zusammen mit den Kopfblättern Kinzigtal-Nachrichten, Hünfelder Zeitung und Schlitzer Bote eine verkaufte Auflage von 28.763 Exemplaren, ein Minus von 45,3 Prozent seit 1998.[2]

Die Zeitung wird vom Herausgeber Thomas Schmitt im Verlag Parzeller veröffentlicht, dessen Mitarbeiterstamm circa 150 Personen umfasst, davon sind 31 Mitarbeiter Redakteure unter Chefredakteur Michael Tillmann. Gedruckt wird die Fuldaer Zeitung von Parzeller Druck- und Mediendienstleistungen. Verleger ist Michael Schmitt. Verbreitet wird die Zeitung über den Verteilerdienst Osthessen.

Geschichte

Sitz der Fuldaer Zeitung und Produktionsstätte im 19. Jahrhundert

Zum 1. Januar 1874 erschien die Zeitung zum ersten Mal. Sie wurde von der Fuldaer Actiendruckerei in Fulda hergestellt und vertrieben. Dort wurde mit einer Schnellpresse gedruckt, die nur mit Handbetrieb bedient werden konnte. Für 14 Silbergroschen bezogen 1000 Abonnenten dreimal wöchentlich das vom Katholizismus geprägte Blatt. Fünf Jahre später erscheint die Zeitung täglich.

1929 warnte die Fuldaer Zeitung vor den Auswirkungen der NS-Ideologie: „Der Nationalsozialismus der Hitlerpartei, die Überschätzung des Nationalen, das Bekenntnis zur Gewalt und Macht könnte nimmermehr in Einklang gebracht werden mit der katholischen Lehre. Die antisemitischen Verleumdungen und Aufforderungen zur Gewalttat verletzen nicht nur die katholischen Lehrmeinungen über den Staat und Gesellschaft, sondern auch die für die ganze Menschheit geltenden 10 Gebote.“

1933 wurde die Fuldaer Zeitung für vier Tage verboten mit der Begründung, sie habe einen Aufruf der katholischen Verbände veröffentlicht, der Kritik an der Regierung enthalte. Am 10. Dezember 1933 wurden die Redaktions- und Produktionsräume von SA- und SS-Angehörigen verwüstet. Von 1935 bis 1945 stand die FZ unter der Zensur.

Am 1. April 1951 erschien die Zeitung erstmals wieder, mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Diplomkaufmann Michael Schmitt sen., der von 1951 bis 1992 Verleger war. 1995 erschien das Blatt erstmals teilweise in Farbe.

Am 21. November 2009 erfolgte ein Design-Relaunch.

Auflage

Die Fuldaer Zeitung hat wie die meisten deutschen Tageszeitungen in den vergangenen Jahren an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 4 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 6,7 % abgenommen.[3] Sie beträgt gegenwärtig 28.763 Exemplare.[4] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 97,4 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[5]
19981999200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020202120222023
5263053344524995234452855513655127551679508795028048699480094754646877458414474143711413253988742242375503632834690336583202029867

Chefredakteure

NameZeit
Joseph Pauly1874–1877
Johann Wilhelm Arenhold1877–1883
Armin Kraussen1883–1885
Ludwig Deibel1885–1895
Joseph Braun1895–1907
Karl Schütte1907–1921
Johannes Kramer1921–1933
Karl Austermann1933–1934
Alfred Maria Ott1934–1935
Justus Meinardi1935–1945
Josef-Hans Sauer1951–1969
Stefan Schnell1969–1981
Hermann-Joseph Konze1981–1995
Uwe-Bernd Herchen1995–2000
Hermann-Josef Seggewiß2000–2011
Michael Tillmannseit 2011

Kritik

Logo der DGB-Aktion gegen die Fuldaer Zeitung

Im Jahre 2009 protestierten Anhänger des DGB und Beschäftigte vor dem Verlagshaus der Fuldaer Zeitung. Sie bemängelten eine schlechte Behandlung der Mitarbeiter und niedrige Bezahlung und kritisierten, dass die Zeitung größtenteils einseitig unternehmerfreundlich berichte.[6][7] Die Fuldaer Zeitung hat eine Medienpartnerschaft mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[8]

Literatur

  • Festschrift aus Anlass des 75-jährigen Geschäftsjubiläums der Firma Parzeller & Co. vormals Fuldaer Actiendruckerei Fulda 1873–1948.
  • schreiben und drucken in Fulda 1874–1974, Parzeller Verlag 1974, ISBN 3-7900-0047-7.
  • Gabor Steingart: Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung. In: Fuldaer Hefte, Nr. 3, 1984, ISBN 3-924789-02-9.

Einzelnachweise

  1. Angaben für Fuldaer Zeitung Gesamtausgabe (Fuldaer Zeitung, Hünfelder Zeitung, Kinzigtal-Nachrichten, Schlitzer Bote, Rhön- und Streubote, Rhön- und Saalepost)
  2. laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  3. laut IVW (online)
  4. laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  5. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  6. „Fuldaer Zeitung“ ohne Bodenhaftung. (Memento vom 18. August 2012 im Internet Archive) ver.di
  7. DGB-Protestaktion „gegen einseitige Berichterstattung“ der Fuldaer Zeitung. Osthessen-News
  8. Sabine Nehls, Magnus-Sebastian Kutz: Angriff der Schleichwerber. In: Frankfurter Rundschau Online, 9. Januar 2007; abgerufen am 19. September 2013.

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Fuldaer Actiendruckerei im 19.Jahrhundert