Fucus

Fucus

Sägetang (Fucus serratus)

Systematik
ohne Rang:Sar
ohne Rang:Stramenopile (Stramenopiles)
ohne Rang:Braunalgen (Phaeophyceae)
ohne Rang:Fucales
Familie:Fucaceae
Gattung:Fucus
Wissenschaftlicher Name
Fucus
L.

Fucus ist eine Seetang-Gattung der Braunalgen.

Beschreibung

Die Fucus-Arten sind stattliche, mehrjährige Makroalgen. Ihr lederartig derber, braungrüner Thallus ist abgeflacht, in einer Ebene gabelig verzweigt und von einer Mittelrippe durchzogen. Er erreicht bis etwa 50 cm Länge. An der Basis ist er mit einem scheibenförmigen Haftorgan fest mit dem Untergrund verbunden. Bei älteren Exemplaren bildet die Mittelrippe nach Verlust der Thallusränder einen festen Stiel. Oft sind Gasblasen vorhanden, die dem Tang im Wasser Auftrieb verleihen.

Vermehrung

Rezeptakeln, gepunktet durch zahlreiche Konzeptakeln
Thallusquerschnitt mit eingesenkten Konzeptakeln

Die Fucus-Tange sind stets diploid. Zur Reifezeit bilden sich an den Thallusenden die meist geschwollenen Fruchtkörper, so genannte Rezeptakeln, an denen die Gameten aus krugförmig eingesenkten Organen (Konzeptakeln) freigesetzt werden. Bei den meisten Arten sind männliche und weibliche Konzeptakeln auf verschiedene Exemplare verteilt (Diözie). Einige Arten sind monözisch mit männlichen und weiblichen Sexualorganen auf demselben Thallus. Manche der monözischen Arten sind zwittrig (beispielsweise der Spiraltang), andere getrenntgeschlechtig.

Innerhalb der Konzeptakel werden die männlichen Gameten (Zoosporen, Schwärmer) durch Meiose an verzweigten Antheridienständen gebildet. Die Eizellen entstehen an kurz gestielten Oogonien. Wenn die Algen bei Niedrigwasser austrocknen, werden die Gameten an die Oberfläche herausgedrückt und mit der ansteigenden Flut abgewaschen und vermischt. Die Eizellen locken die männlichen Geschlechtszellen mit Hilfe des Kohlenwasserstoffs Fucoserraten an. Nach der Befruchtung und Verschmelzung der Zellkerne (Karyogamie) setzt sich die Zygote fest, keimt aus und bildet einen neuen diploiden Thallus.

Nach der Hauptreifezeit erneuern sich die Fruchtkörper.

Vorkommen

Die Fucus-Arten sind im kühlen Wasser von Nordatlantik und Nordpazifik verbreitet. In der Nordsee und Ostsee kommen sie vor allem an steinigen Küsten vor. Sie besiedeln festen Untergrund, wie Hafenmauern, Felswatt oder Muschelbänke von der oberen bis zur unteren Gezeitenzone. Die einzelnen Arten bevorzugen unterschiedliche Höhenzonen: am weitesten oben kommt der Spiraltang vor, nach unten folgen Fucus guiryi, Blasentang und Sägetang.

Systematik

Fucus distichus
Sägetang (Fucus serratus)
Spiraltang (Fucus spiralis)
Blasentang (Fucus vesiculosus)

Die Gattung Fucus wurde 1753 durchCarl von Linné in Species plantarum, Band 2, S. 1158 aufgestellt. Der Gattungsname Fucus ist eine lateinische Ableitung von griechisch: Phykos (Tang). Als Typusart wurde die Art Fucus vesiculosusL. bestimmt (Lectotypus). Die Gattung gehört zur Ordnung der Fucales. Sie umfasst nachGuiry (in Algaebase 2012) derzeit 15 Arten:

  • Fucus ceranoidesL.: Er kommt im Nordostatlantik von Spitzbergen bis Portugal und Spanien vor und ist auch in der Nordsee heimisch.
  • Fucus cottoniiM. J. Wynne & Magne: Er kommt an den Küsten von Norwegen, Großbritannien, Irland und Frankreich vor.
  • Fucus distichusL.: Er ist weit verbreitet im Nordatlantik und Nordpazifik (Grönland, Japan, in Nordamerika von Kalifornien bis Kanada und Alaska, in Europa in Skandinavien, Großbritannien und Irland)
  • Fucus evanescensC. Agardh: Er ist weit verbreitet im Nordatlantik und Nordpazifik und kommt auch in der Ostsee vor.
  • Fucus gardneriP. C. Silva: Er ist an den Küsten von Nordamerika und in der Beringsee verbreitet.
  • Fucus guiryiG. I. Zardi, K. R. Nicastro, E. S. Serrão & G. A. Pearson (Syn. Fucus spiralis var. platycarpus): Er kommt im Nordostatlantik von Großbritannien und Irland bis nach Marokko vor.
  • Fucus lagascaClemente: (Verbreitung in algaebase nicht angegeben)
  • Fucus parksiiGardner: Endemisch in Kalifornien.
  • Fucus radicansL. Bergström & L. Kautsky: Endemisch in der Ostsee an der Küste von Schweden.
  • Sägetang (Fucus serratusL.), mit gesägtem Thallusrand, ohne geschwollene Rezeptakel: Im Nordatlantik von Spitzbergen bis zu den Kanarischen Inseln und in Nordamerika verbreitet. Er kommt auch in der Nordsee und Ostsee vor.
  • Fucus setaceusPoiret: (Verbreitung nicht angegeben)
  • Fucus spataeformisEsper: (Verbreitung nicht angegeben)
  • Spiraltang (Fucus spiralisL.): In Europa von Skandinavien bis zu den Kanarischen Inseln und nach Marokko verbreitet, auch in der Nordsee und Ostsee. In Nordamerika an den Küsten von Atlantik und Pazifik.
  • Blasentang (Fucus vesiculosusL.), von dem es auch eine blasenlose Form gibt: Im Nordatlantik von Nordeuropa, Nord- und Ostsee bis nach Marokko verbreitet, in Amerika von Kanada bis zur Karibik und nach Brasilien.
  • Fucus virsoidesJ. Agardh: endemisch im Mittelmeer (Adria)

Nutzung

Sägetang und Blasentang werden in Irland und Frankreich zur Herstellung von Seetang-Extrakt für Kosmetikprodukte genutzt. Als Tangbäder werden die getrockneten Algen auch in der Thalassotherapie eingesetzt.

Quellen

Weblinks

Commons: Fucus – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Fucus spiralis Spiral Wrack.jpg
Autor/Urheber: Andreas Trepte, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Die Braunalge Fucus spiralis var. platycarpus (Spiraltang) an der Helgoländer Hafenmole.
Fucus serratus2.jpg
Autor/Urheber: User:Stemonitis, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Fucus serratus, taken by Stemonitis at Rhoscolyn, Anglesey, Wales on the 3rd of January 2006.
Phae1004.jpg
Autor/Urheber: Jon Houseman, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Light microscopy of Fucus showing a Fucus conceptacle with sterile paraphyses, oogonium, and an ostiole where the opening in the surface of the receptacle is. There is also an immature conceptacle beside the opening receptacle. Scale bar = 0.2mm.
Algas de Galiza 3.jpg
Autor/Urheber: Luis Miguel Bugallo Sánchez (Lmbuga Commons)(Lmbuga Galipedia), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Algas da Praia de Boa, Noia, Galiza, Spain.
Fucus vesiculosus - UK 10.jpg
Autor/Urheber: Emőke Dénes, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bladder wrack (Fucus vesiculosus) from Broadstairs, England.
Fucus serratus Helgoland.JPG
Autor/Urheber: Gabriele Kothe-Heinrich, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sägetang (Fucus serratus), Felswatt von Helgoland