Fuchsturm (Jena)
Fuchsturm | ||
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Fuchsturm vom Hausberg aus | ||
Basisdaten | ||
Ort: | Hausberg in Jena | |
Land: | Thüringen | |
Staat: | Deutschland | |
Höhenlage: | 375 m ü. NHN | |
Koordinaten: 50° 55′ 25,1″ N, 11° 37′ 17,5″ O | ||
Verwendung: | Aussichtsturm | |
Zugänglichkeit: | Aussichtsturm öffentlich zugänglich | |
Turmdaten | ||
Bauzeit: | 12. Jahrhundert | |
Baustoff: | Stein | |
Gesamthöhe: | 30 m | |
Positionskarte | ||
Der Fuchsturm (auch lat. Vulpecula Turris) gehört zu den Sieben Wundern von Jena und ist ein auf dem Hausberg gelegener 30 m hoher alter Bergfried, der zur Burg Kirchberg gehörte (nicht zur Königspfalz Kirchberg, die westlich davon lag).[1] Er kann als Aussichtsturm bestiegen werden.
Geschichte
Die Burg ist die historische Stammburg der heute noch blühenden, erstmals urkundlich 1145 erwähnten ritterlichen Familie von Jena. Ihr Familienwappen zeigt einen stehenden Fuchs mit einer Weintraube im Maul. Deren Ahnen standen als Ministerialen in den Diensten der Grafen von Kirchberg. Die Burg fiel 1304 mit dem Geschlecht der Grafen von Kirchberg bei einem Angriff des Städtebündnisses Erfurt, Nordhausen, Mühlhausen und Landgraf Albrechts. Die Burganlagen wurden weitestgehend zerstört, nur der Bergfried blieb damals stehen.
Auf Grund einer grundlegenden Reparatur im 16. Jahrhundert konnte die Substanz des Turmes gerettet werden. 1784 wurden ein Fußweg zum Turm, eine Treppe und ein Dach geschaffen, um damit Johann Ernst Basilius Wiedeburg vom Turm aus astronomische Beobachtungen zu ermöglichen. Der Turm wurde bald zu einem beliebten Wanderziel. Seit dem frühen 19. Jahrhundert ist das Schankrecht für die Turmstube bezeugt. Im Jahre 1842 gründete sich eine Knappschaft und 1861 die Fuchsturmgesellschaft, die den Turm erhielten. 1868 wurde neben dem Turm das Fuchsturmhaus erbaut, welches, mehrmals erweitert, bis heute eine Gaststätte[2] beherbergt.
Legenden
Über den Fuchsturm gibt es mehrere Legenden. Eine davon besagt, dass ein Riese seine Mutter geschlagen habe. Daraufhin sei ein Berg über ihm zusammengebrochen, der ihn unter sich begrub. Der Riese war nur noch in der Lage, seinen Zeigefinger warnend aus seinem Grab zu stechen. Der Fuchsturm ist demnach der Zeigefinger des Riesen, weshalb er früher auch den Namen „Riesenfinger“ erhielt.[3]
Legenden ranken sich auch um das Zustandekommen seines heutigen Namens. Eine meint, am Fuchsturm wurde ein Meisterdieb in einem Käfig aufgehängt, andere leiten den Namen von jungen Studenten, die auch als Füchse tituliert werden, her. Wiederum andere meinen, der Name kommt durch die Füchse, die in der Gegend ansässig waren, zustande. Ableiten lässt sich der Name vielleicht auch aus der Zeit, als der Turm erstmals saniert wurde. So wurde im 17. Jahrhundert ein Goldstück volkstümlich als „Fuchs“ bezeichnet (so 1669 in Grimmelshausens Simplicissimus), deren etliche wohl zur Sanierung investiert wurden. Woher der Name wirklich stammt, ist heute nicht mehr bekannt.
Literatur
- Ulrich Engelmann: Die Baugeschichte des Fuchsturmhauses, Teil 8: Von 1930 bis 1945, in: Der Fuchs vom Turm, Band 36 (2006), S. 6–8; Teil 9: Von 1941 bis 1963 in Band 38 (2007), S. 6–8.
- Rüdiger Haufe: Geistige Heimatpflege. Der „Bund der Thüringer Berg-, Burg- und Waldgemeinden“ in Vergangenheit und Gegenwart, in: Joachim Radkau, Frank Uekötter (Hg.): Naturschutz und Nationalsozialismus (= Geschichte des Natur- und Umweltschutzes, Band 1), Frankfurt a. M. 2003, S. 435–446.
- Fuchsturm und Fuchsturmgesellschaft. Festschrift zur Feier d. 75jährigen Bestehens, hg. vom Vorstand der Fuchsturmgesellschaft, mit einem Vorwort von Julius Kober, Jena: Neuenhahn 1936.
- Friedrich Appenrodt: Der Hausberg mit dem Fuchsturm zu Jena, hg. v. d. Arbeitsgemeinschaft „Fuchsturm“ im Deutschen Kulturbund, Jena 1959.
Weblinks
- Gästebuch der Fuchsturm-Gesellschaft Jena 1838–1932 digital verfügbar auf der Seite der ThULB
- 360-Grad-Rundgang durch den Fuchsturm Jena
- Fuchsturm-Gesellschaft Jena e.V.
- eine Sage zum Turm in Ludwig Bechsteins Deutschem Sagenbuch bei zeno.org
Einzelnachweise
- ↑ Fuchsturm auf der Webseite jenaKultur, abgerufen am 27. März 2016
- ↑ https://www.fuchsturmgaststaette.de
- ↑ Ludwig Bechstein: Deutsches Sagenbuch. 1853, Georg Olms Verlag, S. 505.
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Positionskarte von Thüringen, Deutschland
Gemehrtes Wappen der von Jena von 1663
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Jena Fuchsturm - Blick vom Hausberg
Die Rückseite eines deutschen Notgeldscheins aus Jena, mit einer Darstellung des Fuchsturms, aus dem Jahr 1921
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Diese Luftaufnahme zeigt den Jenaer Fuchsturm und das Fuchsturmhaus. Im Hintergrund sind der Stadtteil Wenigenjena und der Berg Jenzig zu sehen.
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Blick auf den Fuchsturm und die Stadt Jena bei Nacht