Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Nigeria

Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019:
Nigeria
TrainerSchweden Thomas Dennerby
KapitänDesire Oparanozie
Qualifiziert alsSieger des Afrika-Cup der Frauen 2018
TurnierergebnisAchtelfinale
Spiele gewonnen1
Spiele unentschieden0
Spiele verloren3
Tore2:7

Dieser Artikel behandelt die nigerianische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Frankreich. Nigeria nahm zum achten Mal an der Endrunde teil und ist damit weiterhin die einzige afrikanische Mannschaft, die sich für alle WM-Endrunden qualifizieren konnte. Für das Turnier in Frankreich qualifizierte sich Nigeria als Finalist des Afrika-Cup der Frauen 2018, den die Mannschaft gegen Südafrika gewann. In Frankreich überstand Nigeria erstmals seit 1999 wieder die Gruppenphase. Als viertbester Gruppendritter wurde im Achtelfinale gegen den zweimaligen Weltmeister Deutschland verloren.

Qualifikation

Für den Afrika-Cup, der wie in den Vorjahren als Qualifikation für die WM-Endrunde diente, musste sich Nigeria, das seit Februar 2018 vom Schweden Thomas Dennerby trainiert wird, in zwei Spielen im Juni 2018 in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Gambia qualifizieren, die mit 1:0 und 6:0 gewonnen wurden.

Für das Turnier in Ghana nominierte Thomas Dennerby 21 Spielerinnen, darunter neun Spielerinnen, die schon bei der WM 2015 im Kader standen. Zudem standen mit Rasheedat Ajibade, Anam Imo und Glory Ogbonna drei Spielerinnen aus dem Kader der U-20-WM 2018 in der Mannschaft.[1]

Der Rekordmeister traf im ersten Spiel auf Südafrika und verlor mit 0:1 – das einzige Gegentor für die Nigerianerinnen in den sieben Spielen. Im zweiten Spiel gegen Sambia wurde mit 4:0 gewonnen. Durch ein 6:0 gegen Äquatorialguinea – wodurch Äquatorialguinea innerhalb von drei Tagen die beiden höchsten Länderspielniederlagen kassierte – wurde Nigeria Gruppenzweiter und traf im Halbfinale auf Kamerun, gegen das Nigeria bei den beiden letzten Austragungen jeweils im Finale gewonnen hatte. Da diesmal beiden Mannschaften in 120 Minuten kein Tor gelang, musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem sich Nigeria mit 4:2 durchsetzte und sich damit für die WM-Endrunde qualifizierte. Auch das anschließende Finale gegen Südafrika wurde nach ebenfalls torlosen 120 Minuten im Elfmeterschießen gewonnen.

Während des Turniers und der zwei Qualifikationsspiele wurden mindestens 18 Spielerinnen eingesetzt.[2] Fünf Spielerinnen (Torhüterin Tochukwu Oluehi, Ngozi Ebere, Onome Ebi, Francisca Ordega und Asisat Oshoala) wurden in allen sieben Spiele eingesetzt.

Insgesamt erzielten die Nigerianerinnen in den sieben Spielen 17 Tore. Die meisten Tore erzielten Desire Oparanozie (7, davon 4 in der Qualifikation) und Asisat Oshoala (5, davon 2 in der Qualifikation). Insgesamt trafen fünf nigerianische Spielerinnen in den sieben Spielen.

Qualifikation

6. Juni 2018BakauGambiaNigeria0:1 (0:1)Okoronkwo
11. Juni 2018LagosNigeriaGambia6:0 (2:0)Oparanozie (4, davon 1 Tor per Elfmeter), Oshoala (2)

Gruppenspiele

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Sudafrika Südafrika 3 2 1 0009:200 +707
 2.Nigeria Nigeria 3 2 0 1010:100 +906
 3.Sambia Sambia 3 1 1 1006:500 +104
 4.Äquatorialguinea Äquatorialguinea 3 0 0 3001:180−1700
18. November 2018Cape CoastNigeriaSüdafrika0:1 (0:1)Kgatlana
21. November 2018Cape CoastNigeriaSambia4:0 (1:0)Oparanozie (2), Okoronkwo, Ordega
24. November 2018AccraÄquatorialguineaNigeria0:6 (0:4)Oshoala (3), Chikwelu, Ordega, Oparanozie

Halbfinale

27.11.2018AccraNigeriaKamerun0:0 n. V., 4:2 i. E.

Finale

01.12.2018AccraNigeriaSüdafrika0:0 n. V., 4:3 i. E.

Vorbereitung

Am 17. Januar verloren die Nigerianerinnen beim Vier-Nationen-Turnier im Halbfinale in Wuhua gegen Gastgeber China mit 0:3, gewannen dann das Spiel um Platz 3 am 20. gegen Rumänien mit 4:1. Ende Februar/Anfang März 2019 nahm Nigeria erstmals am Zypern-Cup teil. Nach einer 1:4-Niederlage gegen Österreich, einem 4:3-Sieg gegen die Slowakei und einer 0:1-Niederlage gegen Belgien, die alle nicht für die WM qualifiziert sind, traf Nigeria als Gruppendritter im Spiel um Platz 7 auf WM-Teilnehmer Thailand und gewann mit 3:0. Am 8. April verloren die Nigerianerinnen in Murcia gegen WM-Teilnehmer Kanada mit 1:2.

Kader

Nr.[K 1]SpielerinGeburts-
datum
DebütVerein[K 2]Länder-
spiele[K 3]
Länder-
spieltore[K 3]
Letzter
Einsatz
WM-Spiele, -ToreWM 2019
Sp.TorGelbe KarteGelb-Rote KarteRote Karte
Tor
01Tochukwu Oluehi02.05.19872007Nigeria Rivers Angels49+0008.04.20190 (2007, 2011)1
16Chiamaka Nnadozie08.12.20002018Nigeria Rivers Angels040006.03.201931
21Alaba Jonathan01.06.19922011Nigeria Bayelsa Queens0100?0 (2011)
Abwehr
03Osinachi Ohale21.12.19912010Schweden Växjö DFF39+02+08.04.20195 (2011, 2015)4
04Ngozi Ebere05.08.19912015Norwegen Arna-Bjørnar30+0108.04.20193 (2015)31
05Onome Ebi08.05.19832003China Volksrepublik Henan Huishang FFC63+02+08.04.201910 (2003, 2007, 2011, 2015)4
14Faith Michael28.02.19872003Schweden Piteå IF60+0008.04.20196 (2003, 2007, 2011[K 4])1
Mittelfeld
02Amarachi Okoronkwo12.12.19922018Nigeria Nassarawa Amazons08+01+04.03.2019
06Evelyn Nwabuoku14.11.1985?Nigeria Rivers Angels42+03+?3 (2015)21
10Rita Chikwelu06.03.19882007Schweden Kristianstads DFF53+20+08.04.20196 (2007, 2011)32
15Rasheedat Ajibade08.12.19992018Norwegen Avaldsnes IL07+00+08.04.201911
18Halimatu Ayinde16.05.19952015Schweden Eskilstuna United23+0008.04.20193 (2015)4
19Chinwendu Ihezuo30.04.19972018China Volksrepublik Henan Huishang FFC070106.03.20191
20Chidinma Okeke11.08.2000Nigeria FC Robo00004
23Ogonna Chukwudi14.09.19882006Schweden Djurgården Damfotboll200308.04.20192 (2007, 2011)
Angriff
07Anam Imo30.11.20002018Schweden FC Rosengård11+02+08.04.20192
08Asisat Oshoala09.10.19942011Spanien FC Barcelona26+16+06.03.20193,1 (2015)31
09Desire Oparanozie (C)ein weißes C in blauem Kreis17.12.19932010Frankreich EA Guingamp39+26+08.04.20196 (2011, 2015)42
11Chinaza Uchendu03.12.19972018Portugal Sporting Braga/AAUM FS07+0008.04.20193
12Uchenna Kanu20.06.19972019Vereinigte Staaten Southeastern Fire010008.04.20194
13Ngozi Okobi14.12.19932010Schweden Eskilstuna United38+03+08.04.20193,1 (2015)4
17Francisca Ordega19.10.19932011China Volksrepublik Shanghai Shenhua36+09+06.03.20195,1 (2011, 2015)41
22Alice Ogebe30.03.19952019Nigeria Rivers Angels07+0008.04.20191
Trainerstab
CheftrainerSchweden Thomas Dennerby13.08.19592018Nigeria Football Federation9 (2007, 2011)[K 5]4
Anmerkungen:
  1. Gemäß Kaderliste der FIFA
  2. Stand: Mai 2019
  3. a b Stand: 8. April 2019
  4. Als Faith Ikidi
  5. Als Trainer von Schweden

Auslosung

Grenoble (VR+AF)
Reims (VR)
Rennes (VR)
Spielorte der Nigerianerinnen

Für die am 8. Dezember 2018 stattgefundene Auslosung der WM-Gruppen war Nigeria wie die beiden anderen afrikanischen Mannschaften aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom 7. Dezember 2018 Topf 4 zugeteilt.[3] Die Mannschaft konnte somit wie bereits 1999, 2003, 2007 und 2015 auf Weltmeister USA oder wie 2011 auf Deutschland bzw. Gastgeber Frankreich treffen. Letztlich wurde Nigeria der Gruppe A mit Frankreich, Norwegen und Südkorea zugelost.

Gegen die Französinnen bestritten die Afrikanerinnen erst zwei Spiele. Das erste Spiel bei der WM 2011 wurde mit 0:1 verloren, im April 2018 folgte eine 0:8-Niederlage in einem Freundschaftsspiel in Le Mans, die dritte der drei höchsten Niederlagen. Gegen Norwegen gab es bisher drei Spiele, das erste in der Vorrunde der WM 1995 wurde mit 0:8 verloren und ist die erste der drei höchsten Niederlagen der Nigerianerinnen. Fünf Jahre später gab es in der Gruppenphase bei den Olympischen Spielen eine 1:3-Niederlage. Das letzte Spiel wurde 2003 im norwegischen Ålesund mit 2:3 verloren. Auf Südkorea trafen die Nigerianerinnen bisher nur bei U-20- (2012 wurde mit 2:0 und 2014 mit 2:1 gewonnen, in beiden Fällen überstanden beide gemeinsam die Vorrunde) und U-17-Weltmeisterschaften (2008 wurde mit 2:1 gewonnen und 2010 im Viertelfinale mit 5:6 nach Verlängerung verloren. Südkorea gewann anschließend den WM-Titel).

Pl.LandSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Frankreich Frankreich 3 3 0 0007:100 +609
 2.Norwegen Norwegen 3 2 0 1006:300 +306
 3.Nigeria Nigeria 3 1 0 2002:400 −203
 4.Korea Sud Südkorea 3 0 0 3001:800 −700
Sa., 8. Juni 2018 in Reims
Norwegen NorwegenNigeria Nigeria3:0 (3:0)
Mi., 12. Juni 2019 in Grenoble
Nigeria NigeriaKorea Sud Südkorea2:0 (1:0)
Mo., 17. Juni 2019 in Rennes
Nigeria NigeriaFrankreich Frankreich0:1 (0:0)

K.o.-Runde

Als viertbester Gruppendritter traf Nigeria im Achtelfinale auf die deutsche Mannschaft, Gruppensieger der Gruppe B. Die Nigerianerinnen mussten bis zum Abpfiff des Spiels zwischen Chile und Thailand am 20. Juni warten, das von Chile mit 2:0 gewonnen wurde, um sicher in der K.o.-Runde zu stehen. Dabei vergaben die Chileninnen in den Schlussminuten einen Strafstoß und verpassten so das Achtelfinale aufgrund des einen mehr kassierten Gegentores.

Deutschland war bereits Gegner der nigerianischen Mannschaft im ersten WM-Spiel 1991, das mit 0:4 verloren wurde. Bei der WM 2011 trafen beide im zweiten Gruppenspiel aufeinander und Deutschland gewann mit 1:0. Gegen Deutschland mussten die Nigerianerinnen auch im November 2010 mit 0:8 eine ihrer drei höchsten Niederlagen hinnehmen.

Mehrere Spielerinnen beider Mannschaften standen sich in den Endspielen der U-20-Weltmeisterschaften 2010 und 2014 gegenüber. Auf nigerianischer Seite Alaba Jonathan, Amarachi Okoronkwo, Osinachi Ohale, Desire Oparanozie und Ebere Orji (alle 2010), Halimatu Ayinde, Chinwendu Ihezuo, Uchenna Kanu und Asisat Oshoala (alle 2014), auf deutscher Seite Almuth Schult, Marina Hegering, Svenja Huth, Turid Knaak, Dzsenifer Marozsán und Alexandra Popp (alle 2010), Linda Dallmann, Sara Däbritz und Lina Magull (alle 2014).[4] Beide Spiele konnte die deutsche Mannschaft gewinnen.

Sa., 22. Juni 2019 in Grenoble
Deutschland DeutschlandNigeria Nigeria3:0 (2:0)

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Nigeria bei der U-20-WM 2018
  2. In den Spielberichten der CAF zu den Qualifikationsspielen sind keine Auswechslungen verzeichnet. Es können also weitere Spielerinnen zum Einsatz gekommen sein.
  3. fifa.com: Topfzuteilung für WM-Auslosung gemäß neuester Weltrangliste
  4. Die kursiv gesetzten Spielerinnen wurden im Achtelfinale nicht eingesetzt.

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