Fußball-Militärweltmeisterschaft

Fußball-Militärweltmeisterschaft
Voller Name CISM World Football Trophy
VerbandConseil International du Sport Militaire
Erstaustragung1946
HierarchieGlobale Fußballmeisterschaft
TitelträgerOman Oman

Die Fußball-Militärweltmeisterschaft ist ein seit 1946 ausgetragener und seit 1949 vom Conseil International du Sport Militaire (CISM) organisierter Fußballwettbewerb für Nationalmannschaften der nationalen Streitkräfte. Die offiziellen Bezeichnungen lauten CISM World Football Trophy und CISM Women’s World Football Cup. Der Wettbewerb startete zunächst für Männer und wird seit 2016 auch unter Frauen ausgetragen.

Blick auf die Zuschauerränge bei der Veranstaltung in Catania (2003)

Geschichte

Von 1946 bis 1969 fand der Männerwettbewerb jährlich statt, ab 1972 mit wenigen Ausnahmen alle zwei Jahre.[1] Seinen Höhepunkt bezüglich der Teilnehmerzahl erreichte das Männerturnier zwischen Mitte der 1960er und Ende der 1970er Jahre. Mit Einführung der im Vier-Jahres-Rhythmus stattfindenden, polysportiven Militärweltspiele (1995) wurde das Fußballturnier in diese Spiele integriert; darüber hinaus gab es aber bis 2005 noch weitere eigenständige Weltmeisterschaften. Von 2001 bis 2005 war der Name World Military Cup (Welt-Militär-Cup).

Seit 2013 wird parallel zu dem Fußballwettbewerb der Militärweltspiele im Vier-Jahres-Rhythmus die CISM World Football Trophy ausgetragen. So ist das heutige System mit dem Profifußball vergleichbar, bei dem der Weltmeister alle vier Jahre bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft ermittelt wird und der Gewinner des olympischen Fußballturniers die Goldmedaille erhält. Deshalb zählen seit 2013 die Goldmedaillengewinner der Militärweltspiele nicht mehr als Fußball-Militärweltmeister, sondern nur der Gewinner der CISM World Football Trophy.

2001 wurde zusätzlich auch eine Frauenfußball-Weltmeisterschaft, die World Military Women’s Championship, eingeführt, die ab 2007 ebenfalls in die Militärweltspiele integriert, aber danach auch weiterhin separat ausgetragen wurde. 2016 wurde der erste CISM Women’s World Football Cup ausgetragen, womit das System fortan das gleiche ist, wie bei den Männern. Die offiziellen Weltmeisterinnen ab 2016 sind also die jeweiligen Gewinner des CISM Women’s World Football Cup.

Die Turniere im Überblick

n.a. = nicht ausgetragen, n.b. = nicht bekannt; n. V. = nach Verlängerung, i. E. = im Elfmeterschießen

Männer

JahrGastgeberTeiln.FinaleSpiel um Platz drei
SiegerErgebnis2. Platz3. PlatzErgebnis4. Platz
1946Prag,
Tschechoslowakei
11Englandn.b.TschechoslowakeiBelgienn.b.n.b.
1947Hannover,
Deutschland
9BelgienLigamodusNiederlandeDänemark
1948Kopenhagen,
Dänemark
8Frankreichn.b.BelgienDänemarkn.b.Luxemburg
1949Lille/Paris,
Frankreich
5Frankreich3:1TürkeiBelgien3:1Niederlande
1950Den Haag,
Niederlande
7Italien2:1BelgienFrankreich(a)4:4(a)Niederlande
1951Kairo,
Ägypten
6Italien3:1ÄgyptenFrankreich3:1Belgien
1952Athen,
Griechenland
6Griechenland3:2BelgienNiederlande1:0Türkei
1953Ankara/Istanbul,
Türkei
7BelgienLigamodusTürkeiGriechenland3er-Endrundengruppe
1954Brüssel,
Belgien
10Belgien5:1TürkeiPortugal1:0Frankreich
1955Rom,
Italien
12TürkeiLigamodusItalienÄgyptenNiederlande
1956Lissabon,
Portugal
9ItalienLigamodusPortugalÄgyptenTürkei
1957Buenos Aires,
Argentinien
13FrankreichLigamodusArgentinienItalienBrasilien
1958Lissabon,
Portugal
11Portugal2:1FrankreichNiederlande4:3Belgien
1959Florenz,
Italien
11ItalienLigamodusPortugalFrankreich3er-Endrundengruppe
1960Oran,
Französisch-Nordafrika
9BelgienLigamodusTürkeiGriechenlandFrankreich
1961Ankara,
Türkei
n.b.TürkeiLigamodusGriechenlandFrankreichNiederlande
1962Seoul,
Südkorea
13Griechenland3:1/1:2SüdkoreaTürkein.b.n.b.
1963Athen/Thessaloniki,
Griechenland
10GriechenlandLigamodusBelgienFrankreich, Türkei
1964Ankara/Istanbul,
Türkei
16FrankreichLigamodusTürkeiDeutschland, Niederlande
1965Madrid,
Spanien
18Spanienn.b.TürkeiMarokkon.b.Belgien
1966Rabat,
Marokko
14Türkei2:1/0:0Marokko(b)Niederlande, Spanien(b)
1967Brüssel,
Belgien
15TürkeiLigamodusBelgien(b)Marokko, Niederlande(b)
1968Bagdad,
Irak
18Griechenlandn.b.Türkei(b)Niederlande, Spanien(b)
1969Athen,
Griechenland
13GriechenlandkampflosAlgerienIran1:1Südkorea
1972Bagdad,
Irak
16IrakLigamodusItalienGriechenlandTürkei
1973Brazzaville,
Republik Kongo
16ItalienLigamodusIrakKuwaitRepublik Kongo
1975Hagen,
BR Deutschland
21Deutschland1:0NiederlandeKuwait6:5 n. V.Kamerun
1977Damaskus,
Syrien
27Irak0:0 n. V.
(5:4 i. E.)
KuwaitItalien3:1 n.VFrankreich
1979Kuwait,
Kuwait
27Irak0:0 n. V.
(4:3 i. E.)
ItalienKuwait3:1Österreich
1981Doha,
Katar
17Kuwait1:0KatarSyrien2:0Frankreich
1983Kuwait,
Kuwait
20Kuwait2:0Belgienn.b.n.b.n.b.
1987Arezzo,
Italien
n.b.Italien2:0DeutschlandÄgypten4:1Belgien
1989Caserta,
Italien
n.b.Italien3:0MarokkoBelgien1:0Vereinigte Arabische Emirate
1991Arnhem/Apeldoorn,
Niederlande
14Italien3:3 n. V.
(5:4 i. E.)
DeutschlandTürkei1:0Frankreich
1993Rabat,
Marokko
12Ägypten3:2 n. V.MarokkoDeutschland3:0Frankreich
1997Teheran,
Iran
12Griechenland1:0ItalienFrankreich3:2 n.VBurkina Faso

„World Military Cup“

2001Kairo,
Ägypten
11Ägypten3:0GriechenlandNordkorea5:0Guinea
2005Warendorf,
Deutschland
11Ägypten1:0AlgerienKatar3:1Deutschland

„CISM World Football Trophy“

2013Baku,
Aserbaidschan
16Irak3:2OmanElfenbeinküste1:0Aserbaidschan
2017Oman16Oman0:0 n. V.

(4:1 i. E.)

KatarSyrien2:2 n. V.

(6:5 i. E.)

Ägypten

(a) 
Frankreich wurde aufgrund der höheren Zahl eigener Eckbälle zum Gewinner erklärt

(b) 
gemeinsam auf Rang 3 gesetzt

Frauen

JahrGastgeberTeiln.FinaleSpiel um Platz drei
SiegerErgebnis2. Platz3. PlatzErgebnis4. Platz
2001Zeist, Aardewijk, Zwolle
Niederlande
4DeutschlandEinfach-NiederlandeEnglandRundenturnierKanada
2002Kingston, Ontario
Kanada
4Vereinigte Staaten1:0DeutschlandNiederlande4:0Kanada
2003Warendorf,
Deutschland
4Deutschland7:3NiederlandeVereinigte Staaten1:0Kanada
2004Newport News,
Vereinigte Staaten
n. b.Niederlande3:0 n. V.DeutschlandVereinigte Staaten3:1Kanada
2006Assen,
Niederlande
6Niederlande2:0Vereinigte StaatenDeutschland6:4 n. V.Frankreich
2007Hyderabad,
Indien
6Nordkorea5:0DeutschlandFrankreich1:0Niederlande
2008Ede,
Niederlande
7Deutschland3:0FrankreichNiederlande2:1Südkorea
2009Biloxi,
Vereinigte Staaten
7Brasilien1:0SüdkoreaNiederlande2:1Frankreich
2010Cherbourg-Octeville,
Frankreich
8Brasilien1:0SüdkoreaFrankreich2:1Niederlande
2011Rio de Janeiro,
Brasilien
6Brasilien5:0DeutschlandNiederlande2:0Frankreich
2012Warendorf,
Deutschland
8Deutschland1:0SüdkoreaBrasilien2:0Frankreich
2015Mungyeong,
Südkorea
6Brasilien2:1FrankreichSüdkorea3:0Niederlande
2016Bretagne,
Frankreich
8Frankreich2:1BrasilienSüdkorea3:3
4:3 i. E.
Kamerun
2018Fort Bliss,
Vereinigte Staaten
9Brasilien3:2SüdkoreaChina3:1Frankreich
2019Wuhan,
China
8Nordkorea2:1ChinaBrasilien3:1Südkorea
2022Spokane,
Vereinigte Staaten
10Frankreich2:1KamerunSüdkorea3:0Vereinigte Staaten

Ranglisten

Für eine Platzierung unter den vier turnierbesten Mannschaften werden 4 Punkte für den Sieger, 3 für den Zweiten, 2 für den Dritten und 1 Punkt für den Vierten vergeben.

Die Tabelle „Männer (Insgesamt)“ zeigt den Stand aller ausgetragenen Weltmeisterschaften. Die Tabelle „Männer“ hingegen, die von der CISM offizielle ins Leben gerufene, organisierte und ausgetragene Weltmeisterschaften seit der ersten dieser Art im Jahr 2013

Männer
RangLand1.2.3.4.ges.Punkte
1Italien84301550
2Türkei47331746
3Belgien46341744
4Frankreich51661841
5Griechenland63301239
6Ägypten53311237
7Niederlande02551221
8Kuwait21300617
9Deutschland12220716
10Irak31000415
11Marokko03200513
12Portugal12100412
Frauen
RangLand1.2.3.4.ges.Punkte
1Deutschland4410930
2Brasilien5120827
3Niederlande22431125
3Frankreich22251123
4Südkorea0432920
6Vereinigte Staaten1121512
7Nordkorea2000208
11China0110205
8Kamerun0101204
10Kanada0004404
11England0010102

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fußball-Militär-WM: Deutsches Team erreicht Platz vier. In: dfb.de. Abgerufen am 13. März 2019.

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Closing ceremony at the Military World Games.jpg
031206-N-6967M-006 The first time that any athletes wore a uniform at the 2003 Military World Games was during the closing ceremony. The rest of the time warm-ups with the country's name was the norm. The Military World Games in Catania, Italy consisted of 86 participating countries and are designed to promote "Peace through Sports.” Russia won the overall medal competition at the games with 108, including 39 gold. The United States, suffering from a lack of participation, was 18th with four medals. (All Hands, April 2004, pg. 17) Photo by Photographer's Mate 1st Class (AW) Shane T. McCoy. (RELEASED)