Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017/Island

Dieser Artikel behandelt die isländische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 in den Niederlanden. Island, das zum dritten Mal an der Endrunde teilnahm, schied in der Vorrunde aus.

Qualifikation

Harpa Þorsteinsdóttir, beste Torschützin der Qualifikation

Island wurde für die Qualifikation in Gruppe 1 gelost und traf dabei auf Schottland, Slowenien und Belarus sowie erstmals auf Mazedonien. Die Isländerinnen starteten mit einem 2:0 gegen Belarus, wobei Margrét Lára Viðarsdóttir ihr 100. Länderspiel machte. Nach einem 4:0 gegen Mazedonien folgte ein 6:0 gegen Slowenien, bei dem auch Hólmfríður Magnúsdóttir zu ihrem 100. Länderspiel kam. Auch die nächsten vier Spiele wurden ohne Gegentor gewonnen, darunter ein 4:0 beim schärfsten Konkurrenten Schottland. Damit stand schon vor dem letzten Spiel die EM-Teilnahme fest und im letzten Spiel gegen die Schottinnen ging es nur noch um den Gruppensieg. Zwar wurde das Heimspiel mit 1:2 verloren, wodurch beide punktgleich waren, aber der direkte Vergleich ging mit 5:2-Toren an die Isländerinnen. Beste isländische Torschützin in der Qualifikation war Harpa Þorsteinsdóttir, die zusammen mit zwei anderen Spielerinnen mit zehn Toren beste Torschützin der Qualifikation war, dafür aber die wenigsten Spielminuten auf dem Platz stand.

Tabelle

Pl.	Land	Sp.	S	U	N	Tore	Diff.	Punkte
1.	Island Island	8	7	0	1	034:200	+32	21
2.	Schottland Schottland	8	7	0	1	030:700	+23	21
3.	Slowenien Slowenien	8	3	0	5	021:190	+2	09
4.	Belarus Belarus	8	3	0	5	010:200	−10	09
5.	Nordmazedonien Nordmazedonien	8	0	0	8	004:510	−47	00

Kader

Die Tabelle enthält die Spielerinnen, die am 22. Juni für die EM-Endrunde nominiert wurden.^[1] Nicht berücksichtigt werden konnten die verletzte Rekordtorschützin Margrét Lára Viðarsdóttir, ihre Schwester Elísa Viðarsdóttir sowie Dóra María Lárusdóttir.^[2]

Nr.[K 1]	Name	Verein[K 2]	Geburtsdatum	Einsätze[K 3]	Tore[K 3]	Letzter Einsatz	EM 2017
							Sp.
Tor
01	Guðbjörg Gunnarsdóttir	Schweden Djurgården Damfotboll	18.05.1985	051	00	13.06.2017	3
12	Sandra Sigurðardóttir	Valur Reykjavík	02.10.1986	016	00	08.06.2017
13	Sonný Lára Þráinsdóttir	Breiðablik Kópavogur	09.12.1986	003	00	06.03.2017
Abwehr
11	Hallbera Guðný Gísladóttir	Schweden Djurgården Damfotboll	14.09.1986	084	03	13.06.2017	3
22	Rakel Hönnudóttir	Breiðablik Kópavogur	30.12.1988	083	05	13.06.2017
02	Sif Atladóttir	Schweden Kristianstads DFF	15.07.1985	063	00	13.06.2017	3
04	Glódís Perla Viggósdóttir	Schweden Eskilstuna United	27.06.1995	054	02	13.06.2017	3
14	Málfríður Erna Sigurðardóttir	Breiðablik Kópavogur	30.05.1986	033	02	13.06.2017
19	Anna Björk Kristjánsdóttir	Schweden LB07	14.10.1989	031	00	06.04.2017	1		1
21	Arna Sif Ásgrímsdóttir	Valur Reykjavík	12. August 1992	012	01	06.03.2017
03	Ingibjörg Sigurðardóttir	Breiðablik Kópavogur	07.10.1997	002	00	13.06.2017	2		1
Mittelfeld
06	Hólmfríður Magnúsdóttir	KR Reykjavík	20.09.1984	110	37	24.10.2016	2
07	Sara Björk Gunnarsdóttir (C)	Deutschland VfL Wolfsburg	29.09.1990	106	18	13.06.2017	3
10	Dagný Brynjarsdóttir	Vereinigte Staaten Portland Thorns	10.08.1991	070	19	03.03.2017	3
05	Gunnhildur Yrsa Jónsdóttir	Norwegen Valerenga Oslo	28.09.1988	042	05	13.06.2017	3		1
08	Sigríður Lára Garðarsdóttir	ÍBV Vestmannaeyjar	11.03.1994	008	00	13.06.2017	2
Angriff
23	Fanndís Friðriksdóttir	Breiðablik Kópavogur	09.05.1990	084	10	13.06.2017	3	1
16	Harpa Þorsteinsdóttir	UMF Stjarnan	27.06.1986	061	18	07.06.2016	3
15	Elín Metta Jensen	Valur Reykjavík	01.03.1995	028	05	13.06.2017	1
20	Berglind Björg Þorvaldsdóttir	Breiðablik Kópavogur	18.01.1992	027	01	13.06.2017	1
18	Sandra María Jessen	Þór/KA	18.01.1995	018	06	01.03.2017	1
09	Katrín Ásbjörnsdóttir	UMF Stjarnan	11.12.1992	013	01	13.06.2017	2
17	Agla María Albertsdóttir	UMF Stjarnan	05.08.1999	004	00	13.06.2017	3		1
Trainerstab
Freyr Alexandersson		Trainer	01.10.1985
Anmerkungen: ↑ Nummern bei der Endrunde (Kader Island). Positionen gemäß Angaben des isländischen Verbandes, die UEFA sortiert die Spielerinnen teilweise anders. ↑ Stand: 22. Juni 2017 ↑ a b Stand: 13. Juni 2017, nach dem Spiel gegen Brasilien

Vorbereitung

Nach der erfolgreichen Qualifikation spielten die Isländerinnen zunächst beim Sincere-Cup in der Volksrepublik China, wo sie gegen die Gastgeberinnen ein 2:2 erreichten, nach einer 0:1-Niederlage gegen Dänemark gewannen sie dann mit 1:0 gegen Usbekistan, gegen das erstmals gespielt wurde, womit sie Dritte wurden. Im März 2017 nahm die Mannschaft wieder am Algarve-Cup 2017 teil, wo in den Gruppenspielen die EM-Teilnehmer Norwegen (1:1) und Spanien (0:0) sowie Vizeweltmeister Japan (0:2) und im Spiel um Platz 9 China (2:1) die Gegner waren. Im April sind die Slowakei (2:0) am 6. und EM-Gastgeber Niederlande am 11. weitere Testgegner. Einen Monat vor der EM spielten die Isländerinnen dann am 8. Juni in Dublin gegen Irland und trennten sich torlos. Am 13. Juni spielten sie daheim erstmals gegen Brasilien und verloren mit 0:1, wobei Sigríður Lára Garðarsdóttir in der Nachspielzeit die Gelb-rote Karte erhielt.^[3]

Quartier in den Niederlanden war das Golden Tulip Heerlickheijd in Ermelo.^[4]

EM-Endrunde

Doetinchem Rotterdam Tilburg Ermelo

Spielorte und Quartier (blau)

Bei der Auslosung am 8. November 2016 war Island Topf 3 zugeordnet.^[5] Island traf in der Vorrundengruppe C im ersten Spiel auf Frankreich, dann auf die Schweiz sowie erstmals auf Österreich, die beide erstmals teilnehmen. Gegen Frankreich und die Schweiz ist die Bilanz negativ: in zuvor neun Spielen gegen die Französinnen gab es erst einen Sieg und ein Remis, aber sieben Niederlagen und gegen die Eidgenossinnen in sieben Spielen zwei Siege, ein Remis und vier Niederlagen. Den letzten Sieg gegen die Schweiz gab es am 23. August 1986, danach folgten die vier Niederlagen. Nicht ganz so lange zurück liegt der einzige Sieg gegen Frankreich: am 16. Juni 2007 wurde in der Qualifikation für die EM 2009 gewonnen, wonach sich aber beide für die Endrunde qualifizierten – die Isländerinnen sogar zum ersten Mal.

Im Auftaktspiel gegen Frankreich konnten die Isländerinnen, die wie die Männer bei der EM 2016 von zahlreichen Fans durch den Viking Clap unterstützt wurden, lange das 0:0 halten, mussten dann aber vier Minuten vor dem Ende das 0:1 durch einen verwandelten Elfmeter hinnehmen und kamen dann nicht mehr zum Ausgleich. Gegen die Schweiz gingen sie sogar in Führung, die aber nur zehn Minuten hielt. In der zweiten Halbzeit konnten die Eidgenossinnen dann das Spiel komplett drehen und ihren ersten EM-Endrundensieg feiern. Damit waren die Isländerinnen auch aufgrund der Ergebnisse der anderen Spiele bereits ausgeschieden. Im letzten Spiel verloren sie dann auch noch gegen Neuling Österreich, der damit Gruppensieger wurde.

Pl.	Land	Sp.	S	U	N	Tore	Diff.	Punkte
1.	Osterreich Österreich	3	2	1	0	005:100	+4	07
2.	Frankreich Frankreich	3	1	2	0	003:200	+1	05
3.	Schweiz Schweiz	3	1	1	1	003:300	±0	04
4.	Island Island	3	0	0	3	001:600	−5	00

Dienstag, 18. Juli 2017, 20:45 Uhr in Tilburg
Frankreich	–	Island	1:0 (0:0)	86′ Le Sommer (FE)
Samstag, 22. Juli 2017, 18:00 Uhr in Doetinchem
Island	–	Schweiz	1:2 (1:1)	33′ Fanndís Friðriksdóttir,  43′ Dickenmann,  52′ Bachmann
Mittwoch, 26. Juli 2017, 20:45 Uhr in Rotterdam
Island	–	Österreich	0:3 (0:2)	36′ Zadrazil,  44′ Burger,  90′ Enzinger

Einzelnachweise

1. ↑ ksi.is: A kvenna – Lokahópur fyrir EM 2017 (Memento des Originals vom 27. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ksi.is
2. ↑ uefa.com: „UEFA Women's EURO 2017: Das ist die Gruppe C“
3. ↑ Island vs. Brazil 0 - 1
4. ↑ uefa.com: „Wo wohnen die Teams bei der Frauen-EURO?“
5. ↑ uefa.com: „Frauen-EURO: Setzliste für Endrunden-Auslosung“