Die 268 Qualifikationsspiele für die Fußball-Europameisterschaft 2016 fanden zwischen dem 7. September 2014 und dem 17. November 2015 statt. 53 von 54 Mitgliedsverbänden der UEFA spielten die 23 freien Startplätze für die Endrunde der EM 2016 untereinander aus. Gibraltar nahm als jüngstes UEFA-Mitglied erstmals an der Qualifikation teil. Frankreich war als Gastgeberland gesetzt und vervollständigte das Feld der 24 Endrundenteilnehmer.
Die Qualifikationsgruppen wurden am Sonntag, 23. Februar 2014 um 12:00 Uhr MEZ im Palais des Congrès in Nizza ausgelost.[1] Die 53 beteiligten Mannschaften wurden in neun Gruppen eingeteilt: acht Gruppen mit jeweils sechs Mannschaften und eine Gruppe mit fünf Mannschaften. Jedes Team einer Gruppe trug je ein Heim- sowie ein Auswärtsspiel gegen jede andere Mannschaft der jeweiligen Gruppe aus. Die zwei besten Mannschaften jeder Gruppe und der punktbeste Dritte qualifizierten sich direkt für das Endrundenturnier. Bei dem Vergleich der Gruppendritten wurden die Resultate der Partien gegen den Gruppenletzten in den Sechsergruppen nicht berücksichtigt.[2][3]
Wenn zwei oder mehr Mannschaften nach diesen Spielen punktgleich waren, wurde nach folgenden Kriterien entschieden:
direkter Vergleich (Anzahl der Punkte, Tordifferenz, erzielte Tore, erzielte Auswärtstore)#1
Wiederholung des direkten Vergleichs unter den verbliebenen Mannschaften#1
Ergebnisse aus allen Gruppenspielen (Tordifferenz, erzielte Tore, erzielte Auswärtstore)#2
#2 Beim Vergleich der Gruppendritten ohne die Spiele gegen die jeweiligen Gruppensechsten
Die acht verbleibenden Gruppendritten ermittelten in Entscheidungsspielen mit Hin- und Rückspiel (12.–14. November 2015 bzw. 15.–17. November 2015) die restlichen vier Endrundenteilnehmer.
Bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel entschied zuerst die Anzahl der auswärts erzielten Tore, bei Gleichheit gab es eine Verlängerung. Hatten beide Mannschaften auch nach der Verlängerung gleich viele Tore und gleich viele Auswärtstore erzielt, wurde der Endrundenteilnehmer durch Elfmeterschießen ermittelt.
Setzliste
Nach Abschluss der Qualifikationsspiele für die WM 2014 ergab sich anhand des UEFA-Koeffizienten für Nationalmannschaften (Angabe hinter den Mannschaftsnamen) folgende Setzliste für die Gruppeneinteilung der Qualifikationsphase:[4]
2 Für die Nationalverbände mit den stärksten Fernsehmärkten wurde sichergestellt, dass sie in je eine Gruppe mit sechs Teilnehmern gelost wurden. Dies sind Spanien, Deutschland, Niederlande, Italien und England.[3]
Spieltage
Der Spielplan sah für die Qualifikationsspiele das Konzept der englischen Woche vor: Ein Spieltag zog sich über den Zeitraum von drei aufeinanderfolgenden Tagen. Bei sog. Doppelspieltagen (Spieltage 2 und 3, 7 und 8, 9 und 10 sowie die Play-off-Spiele) fanden die Spiele von Donnerstag bis Dienstag statt. An den Doppelspieltagen wurden jeweils zwei Spiele bestritten, so spielte jede Mannschaft entweder am Donnerstag und Sonntag oder am Freitag und Montag oder am Samstag und Dienstag. Die Spieltage wurden wie folgt von der UEFA festgesetzt:[3]
Spieltag
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Montag
Dienstag
1
07.09.2014
08.09.2014
09.09.2014
2 und 3
09.10.2014
10.10.2014
11.10.2014
12.10.2014
13.10.2014
14.10.2014
4
14.11.2014
15.11.2014
16.11.2014
5
27.03.2015
28.03.2015
29.03.2015
6
12.06.2015
13.06.2015
14.06.2015
7 und 8
03.09.2015
04.09.2015
05.09.2015
06.09.2015
07.09.2015
08.09.2015
9 und 10
08.10.2015
09.10.2015
10.10.2015
11.10.2015
12.10.2015
13.10.2015
Play-off
12.11.2015
13.11.2015
14.11.2015
15.11.2015
16.11.2015
17.11.2015
Anstoßzeit war samstags und sonntags um 18:00 ME(S)Z und 20:45 ME(S)Z sowie an den anderen Wochentagen hauptsächlich um 20:45 ME(S)Z, einzelne Spiele jedoch ebenfalls um 18:00 ME(S)Z.
TV-Übertragung
In Deutschland wurden die Qualifikationspartien der deutschen Nationalmannschaft erstmals vom privaten TV-Sender RTL Television übertragen.[5] Medienberichten zufolge bot der Sender mit 100 Mio. Euro mehr als die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF,[6] die sonst meist den Zuschlag erhielten und die auch weiterhin die Spiele der EM-Endrunde übertragen werden. Einzelne Partien ohne deutsche Beteiligung übertrug der Spartensender RTL Nitro.
In Österreich wurden sämtliche Partien Österreichs auf dem Sender ORF eins übertragen.
1 Kurz nach dem Anpfiff wurde der russische Torhüter Igor Akinfejew von einem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen, woraufhin das Spiel unterbrochen wurde. Das Spiel wurde zunächst wieder freigegeben, nach 67 Minuten beim Stand von 0:0 jedoch endgültig abgebrochen, da weiterhin Gegenstände auf das Spielfeld geworfen wurden.[9] Das Spiel wurde von der UEFA mit 3:0 für Russland gewertet.[10]
1 Da beim Spiel Kroatien gegen Italien ein Hakenkreuz in den Rasen eingraviert war, zog die UEFA Kroatien einen Punkt ab.[11] Ein Einspruch Kroatiens dagegen wurde abgewiesen.[12][13]
1 Die Partie am 14. Oktober 2014 zwischen Serbien und Albanien (Abbruch beim Stand von 0:0) wurde mit 3:0 Toren für Albanien gewertet. Serbien wurden zudem wegen der Vorfälle um das Spiel drei Punkte abgezogen. Das Urteil fiel durch den internationalen Sportgerichtshof (CAS), welcher damit eine Entscheidung der UEFA teilweise revidierte.[14]
Anmerkung: Die jeweils spielfreie Mannschaft bestritt an dem Spieltag gegen EM-Gastgeber Frankreich ein Freundschaftsspiel.
Relegation
Rangliste der Gruppendritten
Um alle Gruppendritten vergleichbar zu machen, wurden in den Sechsergruppen (Gruppen A – H) die Spiele des Gruppendritten gegen den Gruppenletzten nicht berücksichtigt. Der beste Gruppendritte qualifizierte sich direkt für die EM-Endrunde. Die übrigen acht Gruppendritten ermittelten in Play-offs vier weitere Endrundenteilnehmer.
Die acht an den Playoffs teilnehmenden Mannschaften wurden gemäß dem UEFA-Koeffizienten in vier gesetzte und vier ungesetzte Mannschaften aufgeteilt. Die Ukraine, Schweden, Ungarn sowie Bosnien und Herzegowina waren gesetzt, während Slowenien, Dänemark, Irland und Norwegen ungesetzt waren. Die Auslosung der Spiele fand am 18. Oktober 2015 in Nyon statt. Die Play-off-Spiele fanden vom 12. bis 17. November 2015 statt.[15]
Fünf der 24 teilnehmenden Mannschaften nehmen zum ersten Mal an einer Europameisterschaft teil: die Slowakei, Albanien, Island, Wales und Nordirland. Österreich und die Ukraine qualifizierten sich erstmals sportlich für eine EM, hatten jedoch bereits an den Europameisterschaften 2008 bzw. 2012 als Gastgeber teilgenommen. Mit den Niederlanden (1988), Dänemark (1992) und Griechenland (2004) qualifizierten sich drei frühere Europameister nicht. Bulgarien, Lettland, Norwegen, Schottland, Slowenien und Serbien schieden als Teilnehmer vorangegangener Europameisterschaften ebenfalls aus.
Beste Torschützen
Nachfolgend sind die besten Torschützen der EM-Qualifikation aufgeführt. Bei gleicher Toranzahl entschied die Anzahl der Spielminuten.
Flag of Portugal.svg Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of Ireland.svg Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Flag of Northern Ireland (1953–1972).svg Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
Flag of Northern Ireland.svg Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.