Fußball-Bundesliga 2007/08 (Frauen)

Fußball-Bundesliga der Frauen 2007/08
Meister1. FFC Frankfurt
Pokalsieger1. FFC Frankfurt
Women’s Champions League1. FFC Frankfurt, FCR 2001 Duisburg
Absteiger1. FC Saarbrücken, SG Wattenscheid 09
Mannschaften12
Spiele132
Tore505 (ø 3,83 pro Spiel)
Zuschauer116.855 (ø 885 pro Spiel)
TorschützenköniginInka Grings (26 Tore)
(FCR 2001 Duisburg)
Bundesliga 2006/07

Die Saison 2007/08 war die 18. Spielzeit der Fußball-Bundesliga der Frauen. Die Saison begann am 19. August 2007 und endete mit dem letzten Spieltag am 15. Juni 2008. Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt konnte zum siebten Mal die Meisterschaft feiern.

Während der Weltmeisterschaft 2007 (10. bis 30. September 2007) wurde der Spielbetrieb der Saison 2007/08 unterbrochen. Die Spielerinnen, die nicht zur Weltmeisterschaft fuhren, trugen mit ihren Vereinen ein WM-Überbrückungsturnier aus.

Die Saison

Duisburg erwischte den besten Start des Zwölferfeldes und gewann die ersten sechs Spiele in Folge. Das 2:2-Unentschieden beim VfL Wolfsburg bedeutete den ersten Punktverlust, dem eine 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FFC Turbine Potsdam folgte. Frankfurt zog vorbei und ging mit einem Punkt Vorsprung in die Winterpause. Mit einem 4:0-Sieg der Frankfurterinnen gegen Duisburg sicherte sich der Titelverteidiger die „Herbstmeisterschaft“. Als Frankfurt strauchelte und Niederlagen gegen Bad Neuenahr und München einstecken musste keimte in Duisburg Hoffnung auf. Doch Duisburg selber konnte nach einer 1:4-Heimniederlage im Derby gegen Essen die Patzer nicht ausnutzen.

Am vorletzten Spieltag kam es zum Showdown in Duisburg. Über 4.000 Zuschauer sahen eine überlegene Heimmannschaft, die nach 20 Minuten durch ein Tor von Kerstin Garefrekes in Rückstand geriet. Nach 70 Minuten konnte Inka Grings ausgleichen. Weitere Tore fielen nicht, so dass die Entscheidung am letzten Spieltag erfolgte. Hier ließ Frankfurt nichts mehr anbrennen, führte bereits nach 30 Minuten mit 4:0 und konnte nach dem 5:1-Endstand feiern.

Während Wattenscheid 09 bereits nach dem drittletzten Spieltag als Absteiger feststand fiel die Entscheidung um den zweiten Absteiger erst am letzten Spieltag. Der Hamburger SV und der 1. FC Saarbrücken trafen zwei punktgleiche Mannschaften aufeinander. Der HSV hatte durch das bessere Torverhältnis einen leichten Vorteil. Die Gäste gingen nach 66 Minuten durch ein Tor von Selina Wagner in Führung. Vier Minuten später glich Denise Lehmann aus und sicherte ihrer Mannschaft den Klassenerhalt.

Der 1. FFC Frankfurt konnte seinen Titel verteidigen und feierte durch die Siege im DFB-Pokal sowie im UEFA Women’s Cup seine erfolgreichste Saison seit 2002. Lediglich zwei Niederlagen mussten die Hessinnen hinnehmen, darunter die erste Niederlage gegen Bayern München seit der Saison 1991/92. Zum vierten Mal in Folge wurde der FCR 2001 Duisburg Vizemeister. Die Mannschaft steckte den überraschenden Trainerwechsel – Thomas Obliers trat zurück, Martina Voss übernahm – gut weg, verpasste aber durch unnötige Punktverluste den möglichen Titel. Inka Grings sicherte sich derweil mit 26 Toren den Titel der Torschützenkönigin.

Erneut Dritter wurde der 1. FFC Turbine Potsdam. Mit Nadine Angerer verlor die Mannschaft in der Winterpause erneut eine Leistungsträgerin, stellte aber mit der Torjägerin Jessica Wich eine der Newcomerinnen der Saison. Eine verkorkste Rückrunde sowie eine schlechte Chancenverwertung verhinderten aber eine bessere Punktebilanz. Punktgleich aber mit einem um ein Tor schlechteren Torverhältnis wurde Bayern München. Höhepunkt der Saison war der 3:2-Sieg über den 1. FFC Frankfurt sowie das Erreichen den Pokalhalbfinals.

Der SC 07 Bad Neuenahr wurde wie im Vorjahr Fünfter. Nach einer durchschnittlichen Vorrunde trennte sich der Verein überraschend vom Trainer Dietmar Schacht. Sandra Minnert führte als Spielertrainerin die Mannschaft durch die Rückrunde. Nach der Rückkehr der lange verletzten Célia Okoyino da Mbabi stabilisierte sich die Mannschaft und konnte die Vorjahrsplatzierung wiederholen. Enttäuschend verlief die Saison für den VfL Wolfsburg. Trotz der Verpflichtung von hochkarätigen Spielerinnen wie Shelley Thompson oder Navina Omilade sprang nur Platz sechs heraus. Mit 48 Gegentoren stellte der VfL die viertschlechteste Abwehr.

Auch für die SG Essen-Schönebeck verlief die Saison unbefriedigend. Trotz des ersten Sieges über den Lokalrivalen FCR 2001 Duisburg sprang nur der siebte Platz heraus. Achter wurde der SC Freiburg, der sich nach einer katastrophalen Hinrunde (nur drei Punkte) und einer stärkeren Rückserie aus der Abstiegszone absetzen konnte. Platz neun ging an den TSV Crailsheim.

Mit einem blauen Auge kam der Hamburger SV davon. Nach einer ordentlichen Vorrunde rutschte die Mannschaft in der Rückrunde auf die Abstiegsränge zurück. Erst am letzten Spieltag konnte man sich durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Saarbrücken retten. Der kecke Aufsteiger brachte sich selbst in Schwierigkeiten, als man beim Nachholspiel gegen den SC Freiburg (1:1) die gesperrte Julia Leykauf einsetzte. Das Spiel wurde mit 2:0 für Freiburg gewertet.

Eine katastrophale Saison erlebte der zweite Aufsteiger Wattenscheid 09. Auch die vor der Saison verpflichtete Nationalspielerin Kerstin Stegemann konnte nicht verhindern, dass die Mannschaft fast durchgehend einen Abstiegsplatz belegte. Trainerin Tanja Schulte musste nach der Winterpause gehen. Ihr Nachfolger André Birkner war nur kurzzeitig im Amt, ehe Stegemann als Spielertrainerin die Saison beendete.

Abschlusstabelle

Fußball-Bundesliga (Frauen) 2007/08
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.1. FFC Frankfurt (M/P) 22 17 3 2087:220+6554
 2.FCR 2001 Duisburg 22 17 2 3065:200+4553
 3.1. FFC Turbine Potsdam 22 11 5 6048:320+1638
 4.Bayern München 22 12 2 8053:380+1538
 5.SC 07 Bad Neuenahr 22 12 1 9043:330+1037
 6.VfL Wolfsburg 22 10 4 8042:480 −634
 7.SG Essen-Schönebeck 22 9 6 7043:400 +333
 8.SC Freiburg 22 6 3 13030:630−3321
 9.TSV Crailsheim 22 5 4 13028:430−1519
10.Hamburger SV 22 4 6 12023:460−2318
11.1. FC Saarbrücken (N) 22 4 6 12026:510−2518
12.SG Wattenscheid 09 (N) 22 3 2 17017:690−5211
  • Deutscher Meister und Teilnehmer am UEFA Women’s Cup 2008/09
  • Teilnehmer am UEFA Women’s Cup (Titelverteidiger)
  • Absteiger in die 2. Bundesliga 2008/09
  • (M)Titelverteidiger
    (P)Pokalsieger 2006/07
    (N)Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 2006/07

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    2007/08FCR 2001 Duisburg1. FFC Turbine PotsdamBayern MünchenSC 07 Bad NeuenahrVfL WolfsburgSG Essen-SchönebeckSC FreiburgTSV CrailsheimHamburger SV1. FC SaarbrückenSG Wattenscheid 09
    1.1. FFC Frankfurt4:04:05:20:16:05:18:03:16:12:14:0
    2.FCR 2001 Duisburg1:10:12:11:09:11:48:17:14:03:03:0
    3.1. FFC Turbine Potsdam1:11:21:22:03:23:01:12:12:24:03:1
    4.FC Bayern München3:20:27:22:01:33:32:43:20:04:16:1
    5.SC 07 Bad Neuenahr1:40:32:11:33:04:04:32:12:45:17:0
    6.VfL Wolfsburg1:12:22:53:14:11:14:31:13:11:30:1
    7.SG Essen-Schönebeck1:72:31:13:20:00:11:22:01:13:06:0
    8.SC Freiburg2:60:31:60:61:40:20:30:13:01:14:0
    9.TSV Crailsheim1:20:21:00:10:21:42:40:10:02:24:2
    10.Hamburger SV1:50:12:21:21:01:22:33:10:41:11:0
    11.1. FC Saarbrücken2:40:50:20:11:22:12:2A2:23:12:1
    12.SG Wattenscheid 091:71:30:52:11:22:40:20:01:31:02:2
    A 
    Die Partie Saarbrücken-Freiburg (1:1) wurde mit 2:0 Toren für Freiburg gewertet, da Saarbrücken die nicht spielberechtigte Julia Leykauf eingesetzt hat.

    Statistiken

    Mit 505 Toren fielen zehn Treffer weniger als im Vorjahr. Dadurch sank der Schnitt von 3,9 auf 3,83. Inka Grings vom Vizemeister Duisburg sicherte sich mit 26 Toren den Titel der Torschützenkönigin. Bereits zum vierten Mal gewann sie diesen Titel.

    Torschützenliste

    SpielerinVereinTore
    1.Deutschland Inka GringsFCR 2001 Duisburg26
    2.Deutschland Birgit Prinz1. FFC Frankfurt25
    3.Deutschland Conny Pohlers1. FFC Frankfurt20
    4.Deutschland Shelley ThompsonVfL Wolfsburg16
    5.OsterreichÖsterreich Nina AignerFC Bayern München15
    Deutschland Martina MüllerVfL Wolfsburg
    7.Deutschland Petra Wimbersky1. FFC Frankfurt14
    8.Deutschland Kerstin Garefrekes1. FFC Frankfurt13
    Deutschland Jessica Wich1. FFC Turbine Potsdam
    10.Deutschland Melanie HoffmannSG Essen-Schönebeck10
    Deutschland Stefanie WeicheltSG Essen-Schönebeck

    Zuschauer

    PlatzVerein2007/082006/07
    SpieleSchnittMaxMinSummeSchnitt±
    1.1. FFC Frankfurt112.0454.5201.04822.4951.286+759
    2.FCR 2001 Duisburg111.3574.12664014.927804+435
    3.SG Essen-Schönebeck111.1863.04271813.0461.198−12
    4.1. FFC Turbine Potsdam119611.50755310.5711.135−174
    5.1. FC Saarbrücken118821.5663009.702Aufsteiger
    6.SG Wattenscheid 09116671.1751937.337Aufsteiger
    7.Bayern München116503.5001607.150680−30
    8.TSV Crailsheim116381.2601727.018443+195
    9.Hamburger SV115581.3002806.138500+58
    10.SC 07 Bad Neuenahr115661.0503006.226627−61
    11.VfL Wolfsburg115571.5312056.127606−49
    12.SC Freiburg115219701935.731595−74

    Erneut waren die Zuschauerzahlen gestiegen. Insgesamt 116.855 Zuschauer sahen die 132 Partien. Damit wurde erstmals eine sechsstellige Gesamtzuschauerzahl erreicht. Der Schnitt stieg von 732 auf 885, was eine Steigerung von 21 Prozent entspricht. Die meisten Zuschauer sahen am letzten Spieltag die Partie zwischen dem 1. FFC Frankfurt und der SG Essen-Schönebeck (4.520). Dagegen wollten nur 160 Zuschauer die Partie zwischen Bayern München und Wattenscheid 09 sehen.

    Vier Vereine hatten kumuliert mehr als 10.000 Zuschauer bei den Heimspielen, auch dies ist ein neuer Rekord. Bei 42 Spielen kamen mehr als 1.000, sieben Spielen hatten mehr als 2.000, fünf Spiele mehr als 3.000 und zwei Spiele hatten mehr als 4.000 Zuschauer. Der 1. FFC Frankfurt hatte als erster Verein überhaupt bei allen Heimspielen eine vierstellige Zuschauerzahl. Frankfurt konnte ein Zuschauerplus von 59 % verbuchen. Ebenfalls stark zugelegt haben Duisburg (+ 54 %) und Crailsheim (+ 44 %). Dagegen musste Potsdam mit 15 % das höchste Minus hinnehmen.

    Die Meistermannschaft

    1. FFC Frankfurt
    Tor: Silke Rottenberg, Stephanie Ullrich
    Abwehr: Anne Engel, Sarah Günther, Steffi Jones, Ali Krieger, Nia Künzer, Gina Lewandowski, Anna Marciak, Tina Wunderlich
    Mittelfeld: Saskia Bartusiak, Louise Hansen, Katrin Kliehm, Renate Lingor, Sandra Smisek, Karolin Thomas, Meike Weber, Pia Wunderlich
    Sturm: Kerstin Garefrekes, Svenja Huth, Conny Pohlers, Birgit Prinz, Petra Wimbersky
    Trainer: Hans-Jürgen Tritschoks

    Wichtige Transfers

    NameAlter VereinNeuer Verein
    Nadine Angerer11. FFC Turbine PotsdamDjurgården Damfotboll
    Stephanie GoddardFC Gütersloh 2000FCR 2001 Duisburg
    Ursula Holl1. FFC FrankfurtSC 07 Bad Neuenahr
    Susanne KasperczykFFC Brauweiler PulheimSG Essen-Schönebeck
    Leni Larsen Kaurin1Asker FK1. FFC Turbine Potsdam
    Viola OdebrechtFCR 2001 DuisburgSC 07 Bad Neuenahr
    Navina Omilade1. FFC Turbine PotsdamVfL Wolfsburg
    Conny Pohlers1. FFC Turbine Potsdam1. FFC Frankfurt
    Kerstin StegemannFFC Heike RheineSG Wattenscheid 09
    Shelley ThompsonHamburger SVVfL Wolfsburg
    Stephanie UllrichVfL Wolfsburg1. FFC Frankfurt
    1 
    Wechsel während der Saison.

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