Fußball-Bundesliga 2000/01

Bundesliga 2000/01
Abgebildet ist das Logo der deutschen Fußball-Bundesliga von 1996–2002. Es besteht aus dem Schriftzug "Die Bundesliga" in drei Zeilen. Zusätzlich ein stilisiertes "DFB" in einem geometrischen, eckigen Schrifttyp. Die Schrift ist schwarz gehalten.
MeisterFC Bayern München
Champions LeagueFC Bayern München
FC Schalke 04
Champions-League-
Qualifikation
Borussia Dortmund
Bayer 04 Leverkusen
UEFA-PokalHertha BSC
SC Freiburg
UI-CupWerder Bremen
VfL Wolfsburg
TSV 1860 München
PokalsiegerFC Schalke 04
AbsteigerSpVgg Unterhaching
Eintracht Frankfurt
VfL Bochum
Mannschaften18
Spiele306
Tore897 (ø 2,93 pro Spiel)
Zuschauer9.461.600 (ø 30.920 pro Spiel)
TorschützenkönigBosnien und Herzegowina Sergej Barbarez
(Hamburger SV) /
Danemark Ebbe Sand (FC Schalke 04)
Bundesliga 1999/2000
Tabellenführer
Tabellenletzter

Erster in der Saison 2000/01 der Bundesliga und somit Deutscher Meister der Männer wurde der FC Bayern München. Die Münchener erzielten die niedrigste Punktzahl (63), mit der jemals eine Mannschaft seit Einführung der Drei-Punkte-Regel Meister wurde. Die Saison begann am 11. August 2000 mit dem Spiel Borussia Dortmund gegen Hansa Rostock und endete am 19. Mai 2001. Die Saison 2000/01 hält den Rekord, dass die Vereine aus elf verschiedenen Bundesländern kamen.

Saisonüberblick

Die Bundesliga 2000/01 gilt als die Saison mit besonders einprägsamer Meisterschaftsentscheidung: Seit dem 29. Spieltag war der FC Schalke 04 Tabellenführer vor dem FC Bayern München. Vor dem 33. (vorletzten) Spieltag waren Bayern und Schalke punktgleich bei einer besseren Tordifferenz der Schalker.

In der 90. Minute des 33. Spieltages fielen fast gleichzeitig zwei entscheidende Tore: Sieben Sekunden nachdem Krassimir Balakow für den VfB Stuttgart das 1:0-Siegtor gegen die Schalker erzielt hatte, traf für den FC Bayern der soeben eingewechselte Alexander Zickler zum 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der FC Bayern eroberte dadurch die Tabellenspitze zurück und hatte vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung vor Schalke 04. Die Bayern benötigten daher – bei einem vorausgesetzten Sieg der Schalker gegen den Abstiegskandidaten SpVgg Unterhaching – zumindest ein Unentschieden beim Hamburger SV, da die Tordifferenz der Bayern weiterhin schlechter war.

Nachdem Schalke im letzten Saisonspiel mit 0:2 zurücklag und Unterhaching nach zwischenzeitlichem Ausgleich der Schalker in der 69. Minute wieder mit 2:3 in Führung ging, siegten die Schalker noch mit 5:3. Bei der von Schiedsrichter Markus Merk geleiteten Partie des HSV gegen Bayern München erzielten die Hamburger in der 90. Minute das 1:0 durch Sergej Barbarez. In der vierten Minute der Nachspielzeit führte ein indirekter Freistoß im Strafraum des Gegners zum 1:1-Ausgleich. Patrik Andersson schoss den von Stefan Effenberg vorgelegten Ball ins Tor – sein einziger Treffer für den FC Bayern München. Zuvor hatte der vom FC Schalke 04 an den Hamburger SV ausgeliehene Torwart Mathias Schober nach Ansicht von Merk eine Rückgabe regelwidrig mit der Hand aufgenommen.

Da der Abpfiff in Gelsenkirchen schon einige Minuten vorher erfolgt war, feierte man dort schon den vermeintlichen Titelgewinn, als die Nachricht vom Ausgleich der Bayern eintraf. Die Schalker gingen daraufhin als sogenannte Meister der Herzen bzw. Vier-Minuten-Meister[1] in die Geschichte der Bundesliga ein. Das Saisonfinale war Inspiration einer 45-minütigen Fernsehdokumentation des WDR namens „Vier Minuten Deutscher Meister“.[2]

Im Tabellenkeller standen der VfL Bochum und Eintracht Frankfurt vorzeitig als Absteiger fest; in einem Fernduell kämpften Unterhaching und Aufsteiger Energie Cottbus um den letzten Nichtabstiegsplatz. Cottbus ging mit einem Punkt Vorsprung in dieses Duell und sicherte sich die erste Liga durch ein 1:0 beim TSV 1860 München.

Der Brasilianer Alex Alves in Diensten von Hertha BSC erzielte bei dem Heimspiel gegen Markus Pröll im Tor des 1. FC Köln das Tor des Jahres mit einem Schuss aus 52 Metern direkt nach Wiederanpfiff.[3]

Abschlusstabelle

Teilnehmende Vereine im Überblick
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.FC Bayern München (M, P) 34 19 6 9062:370+2563
 2.FC Schalke 04 34 18 8 8065:350+3062
 3.Borussia Dortmund 34 16 10 8062:420+2058
 4.Bayer 04 Leverkusen 34 17 6 11054:400+1457
 5.Hertha BSC 34 18 2 14058:520 +656
 6.SC Freiburg 34 15 10 9054:370+1755
 7.Werder Bremen 34 15 8 11053:480 +553
 8.1. FC Kaiserslautern 34 15 5 14049:540 −550
 9.VfL Wolfsburg 34 12 11 11060:450+1547
10.1. FC Köln (N) 34 12 10 12059:520 +746
11.TSV 1860 München 34 12 8 14043:550−1244
12.Hansa Rostock 34 12 7 15034:470−1343
13.Hamburger SV 34 10 11 13058:580 ±041
14.Energie Cottbus (N) 34 12 3 19038:520−1439
15.VfB Stuttgart 34 9 11 14042:490 −738
16.SpVgg Unterhaching 34 8 11 15035:590−2435
17.Eintracht Frankfurt 34 10 5 19041:680−2735
18.VfL Bochum (N) 34 7 6 21030:670−3727
  • Deutscher Meister und Teilnahme an der UEFA Champions League 2001/02: FC Bayern München
  • DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme an der UEFA Champions League: FC Schalke 04
  • Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation: Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 2001/02: Hertha BSC, SC Freiburg, 1. FC Union Berlin (als unterlegener Pokalfinalist)
  • Teilnahme am UI-Cup 2001: SV Werder Bremen, VfL Wolfsburg, TSV 1860 München
  • Abstieg in die 2. Bundesliga 2001/02: VfL Bochum, Eintracht Frankfurt, SpVgg Unterhaching
  • (M)Deutscher Meister 1999/2000
    (P)DFB-Pokal-Sieger 1999/2000
    (N)Aufsteiger der Saison 1999/2000

    Tabellenverlauf

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    2000/01FC Bayern MünchenFC Schalke 04Borussia DortmundBayer 04 LeverkusenHertha BSCSC FreiburgSV Werder Bremen1. FC KaiserslauternVfL Wolfsburg1. FC KölnTSV 1860 MünchenHansa RostockHamburger SVFC Energie CottbusVfB StuttgartSpVgg UnterhachingEintracht FrankfurtVfL Bochum
    01.FC Bayern München1:36:22:04:11:02:32:13:11:13:10:12:12:01:03:11:23:2
    02.FC Schalke 043:20:00:03:10:01:15:12:12:12:02:00:13:02:15:34:02:1
    03.Borussia Dortmund1:10:41:32:01:00:01:22:13:32:31:04:22:00:03:06:15:0
    04.Bayer 04 Leverkusen0:10:32:04:01:33:04:22:04:10:01:21:11:34:01:01:01:0
    05.Hertha BSC1:30:41:01:12:24:12:41:34:23:01:04:03:12:02:13:04:0
    06.SC Freiburg1:13:12:20:11:00:15:24:10:00:30:00:04:14:02:05:25:0
    07.Werder Bremen1:12:11:23:33:13:11:22:32:12:03:03:13:11:00:01:12:0
    08.1. FC Kaiserslautern0:03:21:40:10:10:22:00:03:13:20:12:11:11:04:04:20:1
    09.VfL Wolfsburg1:32:01:12:02:11:21:14:06:00:12:14:41:12:26:13:00:0
    10.1. FC Köln1:22:20:01:11:00:11:30:10:04:05:24:24:03:21:14:12:0
    11.TSV 1860 München0:21:11:01:00:13:12:10:42:23:12:12:10:12:10:22:22:4
    12.Hansa Rostock3:20:41:22:10:20:05:21:01:12:10:01:01:01:12:20:22:0
    13.Hamburger SV1:12:02:31:31:25:02:11:13:21:12:22:12:12:21:12:03:0
    14.Energie Cottbus1:04:11:41:23:00:23:10:20:00:22:31:04:22:11:02:02:0
    15.VfB Stuttgart2:11:00:24:10:10:02:16:12:10:32:21:03:31:02:24:11:1
    16.SpVgg Unterhaching1:00:21:41:25:21:10:00:00:30:03:21:12:12:10:02:02:1
    17.Eintracht Frankfurt0:20:01:11:30:43:01:23:11:21:51:04:01:11:02:13:03:0
    18.VfL Bochum0:31:11:13:21:31:31:20:12:12:31:11:20:41:00:03:02:1

    Torschützenliste

    SpielerVereinTore
    1.Bosnien und Herzegowina Sergej BarbarezHamburger SV22
    Danemark Ebbe SandFC Schalke 04
    3.Peru Claudio PizarroSV Werder Bremen19
    4.Deutschland Michael PreetzHertha BSC16
    5.Brasilien Giovane ÉlberFC Bayern München15
    Deutschland Oliver NeuvilleBayer 04 Leverkusen

    Scorerliste

    Pl.Nat.SpielerVereinGesamtToreVorlagen
    1.DanemarkEbbe SandFC Schalke 04322210
    2.Bosnien und HerzegowinaSergej BarbarezHamburger SV272205
    3.PeruClaudio PizarroWerder Bremen261907
    4.BelgienEmile MpenzaFC Schalke 04241311
    5.UngarnVasile MiriuțăEnergie Cottbus221111
    6.BrasilienGiovane ÉlberBayern München211506

    Die Meistermannschaft FC Bayern München

    1. FC Bayern München

    * Thomas Strunz (5/-) hat den Verein während der Saison verlassen.

    Schiedsrichter

    NameGeborenLandesverbandSpieleAnmerkung
    Hermann Albrecht1. Sep. 1961Bayern157820
    Jürgen Aust30. Jan. 1960Mittelrhein178441
    Alfons Berg10. Okt. 1955Rheinland155400
    Herbert Fandel9. März 1964Rheinland219353
    Helmut Fleischer22. März 1964Bayern165812
    Lutz Michael Fröhlich2. Okt. 1957Berlin175552
    Peter Gagelmann9. Juni 1968Bremen83502
    Bernd Heynemann22. Jan. 1954Sachsen-Anhalt198033
    Jürgen Jansen16. Okt. 1960Niederrhein134710
    Uwe Kemmling1. Nov. 1960Niedersachsen125761
    Jörg Keßler24. Feb. 1964Thüringen116223
    Hellmut Krug19. Mai 1956Westfalen218815
    Florian Meyer21. Nov. 1968Niedersachsen124322
    Markus Merk15. März 1962Südwest229132
    Peter Sippel6. Okt. 1969Bayern83331
    Wolfgang Stark20. Nov. 1969Bayern115800
    Edgar Steinborn27. Apr. 1957Rheinland144210
    Hartmut Strampe3. März 1956Niedersachsen177954
    Franz-Xaver Wack5. März 1965Bayern146033
    Lutz Wagner27. Mai 1963Hessen124731
    Michael Weiner21. März 1969Niedersachsen105112
    Bernhard Zerr12. Juni 1965Südbaden1701
    Gesamt:30613025138
    Quelle: weltfussball.de[4]

    Kader

    Einzelnachweise

    1. Carsten Heidböhmer: Der erste und einzige Vier-Minuten-Meister, Artikel auf stern.de, 23. Februar 2011.
    2. Udo Muras und Lars Gartenschläger: Nach 4:38 Minuten war Schalkes Meisterparty beendet, Artikel auf welt.de, 19. Mai 2011.
    3. Alex Alves - TOR DES JAHRES 2000 - live kommentar Premiere, YouTube-Video, abgerufen 14. November 2012.
    4. Schiedsrichter. In: weltfussball.de. Abgerufen am 25. Mai 2018.

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