Fritz Thiemes

(c) Bundesarchiv, Bild 183-26932-0001 / CC-BY-SA 3.0
Fritz Thiemes (1954)

Fritz Thiemes (* 29. Oktober 1914 in Mahlow, Kreis Zossen; † unbekannt) war ein deutscher Politiker der DDR-Blockpartei DBD. Er war Vorsitzender des Bezirksvorstandes Berlin der DBD und Abgeordneter der Volkskammer der DDR.

Leben

Thiemes, Sohn eines Kleinbauern, besuchte das Realgymnasium und erlernte von 1932 bis 1935 den Beruf des Bäckers und Konditors. 1935/36 arbeitete er in der elterlichen Landwirtschaft, leistete ab 1936 Militär- und Kriegsdienst und geriet in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1958 war er Pächter einer Bauernwirtschaft in Berlin-Buch, ab 1958 Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der LPG „Frohe Zukunft“ in Berlin-Buch.

1948 trat er der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) und 1951 der DBD bei. Ab 1949 war er Mitglied im Stadtvorstand der VdgB. 1952 war er Mitbegründer der ersten Arbeitsgemeinschaft werktätiger Einzelbauern in Groß-Berlin. Von 1957 bis 1960 wirkte er als stellvertretender Vorsitzender, von 1960 bis 1963 als Vorsitzender und dann wieder seit 12. Januar 1963 als stellvertretender Vorsitzender des DBD-Bezirksvorstandes Berlin.[1] Von 1960 bis 1982 war er Mitglied des DBD-Parteivorstandes.

Von 1954 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR und Mitglied des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft.

Auszeichnungen in der DDR

Literatur

  • Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (3. Wahlperiode). Kongress-Verlag, Berlin 1959, S. 462.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who’s who. Teilband II. Arani-Verlag, Berlin-Grunewald 1965, S. 338.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 341.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 926.

Einzelnachweise

  1. Berliner Zeitung, 13. Januar 1963, S. 2.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Buch, Einzelbauer ZB-Klein-13.10.1954 Der werktätige Bauer Fritz Thiemes, Berlin Buch sagt zur Volkswahl am 17.10.1954. Dass wir in diesem Jahr unsere Ernte ohne nennenswerte Verluste noch hereingebracht haben, hätte wohl niemand geglaubt. Das war uns aber nur möglich durch die Hilfe der Werktätigen aus der Industrie und Verwaltung sowie der Volkspolizei, bei uns in Buch war es so, dass unser Dreschsatz ständig von Kollegen des Magistrats und von Eisenbahnern besetzt war. Wir Bauern konnten deshalb anderen Arbeiten nachgehen und kamen trotzdem in den Genuss der Frühdruschprämie. Unverständlich ist es mit, dass das Bonner Ernährungsministerium die Vorschläge des westdeutschen Bauernverbandes zur Hilfe für die von der Erntekatastrophe betroffenen Landwirtschaftlichen Gebiete abgelehnt hat. So etwas gibt es bei uns nicht. Unsere Regierung hilft uns, wo es nur geht. Das haben wir werktätigen Einzelbauern bei der Ernteeinbringung deutlich gespürt. Daran werde ich auch denken, wenn ich am 17. Oktober zur Volkswahl gehe." Ausserdem hat der werktätige Bauer Fritz Thiemes anlässlich der Volkswahl sein gesamtes Getreidesoll bereits erfüllt. Ausserdem wird Bauer Fritz Thiemes bis zum 17.10. 100 Ztr. Kartoffeln und 15 Ztr. Schweinefleisch dem freien Verkauf zur Verfügung stellen.
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Flagge der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD), DDR bis 1990