Fritz Teppich

Fritz Teppich (* 26. November 1918 in Berlin; † 25. Februar 2012 ebenda) war ein deutsch-jüdischer Journalist und antifaschistischer Widerstandskämpfer.

Leben

Aufgewachsen in einer liberalen jüdischen Familie in Berlin, schloss sich Fritz Teppich linken Jugendgruppen an. Als der spanische Bürgerkrieg begann, arbeitete er in einem Hotel in Belgien in der Nähe der französischen Grenze. Er ging nach Frankreich, dann nach Spanien und kämpfte im links-nationalistischen „Assanja“-Bataillon. Es verschlug ihn nach Katalonien, den Rest des Spanischen Bürgerkrieges verbrachte er als Adjutant in einem republikanischen Armeekorps. Nach der Niederlage der Republik kehrte Fritz Teppich im Sommer 1939 nach Belgien zurück und arbeitete in einer jüdischen Bäckerei in Brüssel. Nach dem Einmarsch der Deutschen floh er nach Frankreich, dann nach Portugal, wo er bis Kriegsende interniert wurde. Fritz Teppich kehrte 1946 nach Berlin zurück. Ein Großteil seiner Familie wurde im Holocaust ermordet. Der parteilose überzeugte Kommunist arbeitete in Berlin als Journalist bei der Jungen Welt und bei ADN. Er war im Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 und in der jüdischen Gemeinde aktiv. Ab Ende der siebziger Jahre war Fritz Teppich in der Friedensbewegung aktiv. Er gilt als Begründer der Westberliner Friedenskoordination.

Seine Schwester Mela war verheiratet mit Hans Kempinski, dem letzten Besitzer der großen Berliner Hotels und Restaurationsbetriebe Kempinski, bevor sie arisiert wurden. Später bemühte Fritz Teppich sich um die Restitution.[1]

Werke (Auswahl)

  • Fritz Teppich: Der rote Pfadfinder – der abenteuerreiche Weg eines Berliner Juden durch das 20. Jahrhundert. Elefanten Press, Berlin 1996
  • Fritz Teppich (Hrsg.): Spaniens Himmel. Volksfront und internationale Brigaden gegen den Faschismus 1936–1939. Elefanten Press, Berlin 1996

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Marlies Emmerich: Alles verloren – nur der Hotelname blieb – Fritz Teppich kämpft um die Anerkennung des Kempinski-Familienerbes. In: Berliner Zeitung, 8. Juni 2007.