Fritz Reichl

Fritz Reichl (* 2. Februar 1890 in Baden; † 1959 in Los Angeles) war ein österreichischer Architekt.

Leben

Fritz Reichl war jüdischer Abstammung. Er besuchte zunächst Kurse an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Bertold Löffler und Michael Powolny, studierte dann aber auf Wunsch seines Vaters von 1908 bis 1914 an der Technischen Hochschule bei Karl König, Max von Ferstel, K. F. Krauss und Leopold Simony Architektur. Nach Praktika bei verschiedenen Architekturbüros war Reichl als Bauingenieur in der Armee eingerückt. Erst 1925 konnte er ein eigenes Büro eröffnen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ermöglichte ihm Clemens Holzmeister dessen Büro in der Türkei zu übernehmen, wo er die Kriegsjahre in Istanbul und Ankara verbrachte. 1946 emigrierte Reichl in die USA, wo sein Sohn lebte, und eröffnete zunächst ein Büro gemeinsam mit Emanuel Neubrunn. Dann übersiedelte er nach Los Angeles und arbeitete im Büro von Richard Neutra. 1953 gründete er dort schließlich zusammen mit Max Starkmann die Firma Reichl & Starkman, die dieser nach Reichls Tod 1959 alleine weiterführte.

Bedeutung

Reichl war ein von der Moderne und seinen Kontakten zu Clemens Holzmeister und Richard Neutra geprägter Architekt. Er schuf vornehmlich funktional-sachliche Bauten.

Werke

  • Beamtenwohnhäuser, Eisenstadt (1926–1927), zusammen mit Alexius Wolf (1898–1951)
  • Kinderheim am Strand von Miramare, Rimini (1929)
  • Volkswohnhaus der Gemeinde Wien, Puchsbaumplatz 14, Wien 10 (1929)
  • Umbau Haus Hilde und Auguste Hériot, Rustenschacherallee 30, Wien 2 (um 1930, zerstört 1962)[1]
  • Innenraumgestaltung der Wohnung Familie Seidler, Peter-Jordan-Straße 68, Wien 19 (um 1930)
  • Haus J. N. Kral, Prachatitz (1931–1932)
  • Innenraumgestalt einer Wohnung im Palais Salm, Wien 3 (1936)
  • Apartmenthaus Leonhard Martin, Beverly Hills (1949)
  • Wohnhaus Erich Reichl, Pittsburgh (1955)

Galerie

Literatur

  • Fritz Reichl: Eine Auswahl von ausgeführten Arbeiten und Entwürfen. Reihe Wiener Architekten. Elbemühl: Wien 1932

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Armand Weiser: Ein Haus im Prater in Wien: eine Arbeit von Architekt Fritz Reichl, Wien. In: Innen-Dekoration. Nr. 1/1931 (XLII. Jahrgang). Koch, Darmstadt 1931, S. 2–5. – Volltext online (PDF; 4 MB).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Štítného č. 10, České Budějovice (02).jpg
(c) Jana Sekyrová, CC BY-SA 3.0
House no. 82/10, Štítného Street, was built according to the design of architect Fritz Reichl in 1931. České Budějovice, South Bohemian Region, Czechia.
Puchsbaumplatz 12.JPG
Autor/Urheber: Buchhändler, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Diese Datei zeigt den Wiener Gemeindebau mit der ID 736.
Prachatice - vila Johanna Nepomuka Krale čp. 364 v Nádražní ulici (3).jpg
Autor/Urheber: MartinVeselka, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Prachatice - vila Johanna Nepomuka Krale čp. 364 v Nádražní ulici
Eisenstadt - ehemalige Beamtenwohnhäuser, Bahnstraße 13,15,17.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die unter Denkmalschutz stehenden Beamtenwohnhäuser an der Adresse Bahnstraße 13,15,17 in der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Die Häuser wurden anlässlich der Erhebung Eisenstadts zum Sitz der Landesbehörden von 1926 bis 1927 nach Plänen der Architekten Fritz Reichl und Alexius Wolf (* 21. 10. 1898 in Eisenstadt; † 1951 in Budapest) errichtet.