Fritz Paulsen
Christian Theodor Friedrich „Fritz“ Paulsen (* 31. Mai 1838 in Schwerin; † 22. Februar 1898 in Berlin) war ein deutscher Genre- und Porträtmaler.
Leben und Werk
Paulsen studierte in den Jahren 1859 und 1860 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dort waren Andreas und Karl Müller, Heinrich Mücke und Karl Ferdinand Sohn seine Lehrer.[1] 1868 wurde er Schüler unter Carl Theodor von Piloty in München. Nach dem Studium hielt er sich zeitweise in Paris und London auf, wo er vor allem Porträts herstellte. Von 1871 bis zu seinem Tode lebte und wirkte Paulsen in Berlin, wo er mit seinen Bildern in nahezu allen wichtigen Ausstellungen vertreten war und zu großer Beliebtheit kam. Einzelne Auftragsarbeiten führten ihn zeitweilig nach Konstantinopel, Breslau, Hamburg und Hannover. Er war Professor und wohnte 1886 in der Dorotheenstraße Nr. 83.
Paulsen war mit dem Schriftsteller Julius Stinde befreundet. Stinde beschreibt Besuche in Paulsens Atelier in der Dorotheenstraße Nr. 28 in dem Kapitel Das Portrait in Der Familie Buchholz Zweiter Theil S. 46–61. Auch in Buchholzens in Italien wird eine Begegnung mit Paulsen geschildert.
Werke (Auswahl)
In Schwerin sind einige seiner über 200 Werke in Museen erhalten. Zu den bekanntesten Bildern zählen unter anderem:
- Der geschneeballte Schornsteinfeger (1867)
- Besuch in der Kinderstube (1872)
- Kümmelblättchen oder Berliner Bauernfänger (1874)
- Jour fixe (1876)
- Bei der Stellenvermittlung [Gesinde-Vermietungsbureau] (1881).[2]
Porträts
- Wilhelm Leibl (1870)
- Oberbürgermeister Max von Forckenbeck (1879) und „als Präsident des Reichstags“ (1891)
- Königlich Bayerischer Gesandter Gideon von Rudhart (um 1880)
- Frau von Rudhart (um 1880)
- Friedrich Franz II. von Mecklenburg (1884)
- Schriftsteller Dr. Julius Stinde (1885)
- Friedrich Franz III. von Mecklenburg (1893)
Literatur
- Paulsen, Fritz. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 226 (Textarchiv – Internet Archive).
- Adolf Rosenberg: Die Berliner Malerschule 1819–1879: Studien und Kritiken. Wasmuth, Berlin 1879.
- Friedrich Schlie: Fritz Paulsen. In: Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin. Druck der Bärensprungschen Hofbuchdruckerei, Schwerin 1884, S. 54–55 (Textarchiv – Internet Archive).
- Franz Vallentin: Paulsen, Fritz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 4.
- A. Holck: Paulsen, Fritz. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 18: Nordlandsbaad–Perleøerne. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1924, S. 994 (dänisch, runeberg.org).
- Paulsen, Fritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 26: Olivier–Pieris. E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 312.
Weblinks
- Berliner Bauernfänger beim Kümmelblättchen. Nach dem eigenen Gemälde auf Holz gezeichnet von F. Paulsen. In: Illustrirte Zeitung, 7. November 1874, S. 365
Einzelnachweise
- ↑ Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf (Memento des Originals vom 11. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
- ↑ Stiftung Deutsches Historisches Museum: Fritz Paulsen – Bei der Stellenvermittlung.
Personendaten | |
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NAME | Paulsen, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Paulsen, Christian Theodor Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Genre- und Porträtmaler |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1838 |
GEBURTSORT | Schwerin |
STERBEDATUM | 22. Februar 1898 |
STERBEORT | Berlin |