Fritz Christ
Fritz Christ, eigentlich Friedrich Christ (* 7. Januar 1866 in Bamberg; † 5. Juli 1906 in München) war ein deutscher Bildhauer, Medailleur und Alpinist.
Leben
Fritz Christ wurde als Sohn eines Steinmetzes im Bamberg geboren und ging bei ihm zunächst in die Lehre. Ende 1880 siedelte er zu seinem Bruder Adam nach München über, um dort seine Fähigkeiten zu vervollkommnen. Fritz Christ erhielt ab 1882 seine weitere künstlerische Ausbildung mit einem Stipendium König Ludwigs II. als Bildhauer an der Münchener Kunstakademie bei Wilhelm von Rümann, Wilhelm Widemann und Syrius Eberle.[1][2] Bereits während des Studiums erhielt er für seine Bronzemodelle, unter anderem für einen Sterbenden Krieger, erste Kunstpreise. Fritz Christ führte zahlreiche Kleinplastiken in Marmor und Bronze aus, die er bei den jährlichen Kunstausstellungen im Münchener Glaspalast zeigte. Mehrfach wurde er bei Glaspalast-Ausstellungen als Juror berufen.[3] Fritz Christ fertigte zahlreiche Plastiken für Denkmäler und Grabmäler an, die noch heute vorwiegend auf Münchener Friedhöfen zu finden sind. Nach seinem frühen Tod fand 1907 eine Retrospektive seiner Arbeiten im Münchener Glaspalast statt.[4] Seine Skulpturen wurden bei den Ausstellungen des Münchener Glaspalastes sowie auf den Kunstausstellungen in Paris und Chicago sowie auf einer Kunstschau in Kopenhagen prämiert. Eine seiner Frauenstatue wurde in den Bestand der Münchener Glyptothek aufgenommen.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war Fritz Christ aktiver Turner und ambitionierter Bergsteiger. Er war Mitglied der Sektion Bayerland-München des Deutschen und Österreichischen Alpenverein und Mitbegründer und Mitglied des Ausschusses des Männerturnvereins München. Fritz Christ war Erstbesteiger verschiedener Kletterrouten, unter anderem des Laliderer Falk vom Falkenkar aus und der Sulzleklammspitze-Nordwand (Karwendel) sowie die Überschreitung der Ruchenköpfe mit der Durchkletterung der Westwand (Schlierseer Berge).
Der ältere Bruder von Fritz Christ – Adam Christ – war ebenfalls Bildhauer.
Grabstätte
Fritz Christ starb im Alter von 40 Jahren an einer Blinddarmentzündung. Die Grabstätte von Fritz Christ befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 40 – Reihe 7 – Platz 6) Standort .[5][6] Der ältere Bruder Adam Christ liegt ebenfalls im Alten Südlichen Friedhof begraben (Gräberfeld 20 – Reihe 8 – Platz 14) Standort .
Werke (Auswahl)
- Die Verführung, 1899, Bronze (durch Kriegseinwirkung verschollen[7])
- Die Tänzerin, 1899, Bronze
- Die Perle, 1900 Bronze
- Trost, um 1900, Bronze
- Weiblicher Akt, um 1900, Bronze
- Salome, 1901 Bronze
- Die Gratulantin, ca. 1905/06, Bronze[8]
- Bacchantin, 1900/05, Bronze[9]
- Hygiaea, Bronze
- Judith mit dem Haupt des Holofernes, Bronze
- Susanna, Bronze
- Salomé, Bronze
- Die Sünde, Bronze
- Brunnenfigur für den Marien- und Markusplatz (1890), Bamberg, Bronze
- Statue König Ludwig II. von Bayern, (posthum ausgeführt von Philipp Kittler, 1911), Bamberg, Bronze
- Auferstehungsengel, Grab Lorenz Peter Anton Giulini, Mannheim
- Bronzemedaille Berg heil, 1904
- Bronzeplakette Wintersport, 1904
- Bronzemedaille Friedrich Schiller, 1905
Ausstellungen (Auswahl)
- Münchener Glaspalast 1899, 1900, 1901, 1904 und 1907
- Große Kunstausstellung Dresden 1904, 1908
- Große Kunstausstellung Berlin 1906
- Deutschnationale Kunstausstellung Düsseldorf 1902, 1907
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V. In: www.medaillenkunst.de. Abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Matrikeldatenbank – Akademie der Bildenden Künste München. In: matrikel.adbk.de. Abgerufen am 16. Juli 2016.
- ↑ Bildhauer, Fritz Christ 1866–1906 – Mein Bayern. In: mein-bayern.lexikus.de. Abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Fritz Christ. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 6: Carlini–Cioci. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 534 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Nachruf Fritz Christ. In: Mitteilungen des DÖAV. Band 1906, S. 175–176.
- ↑ Gräber in München: Fritz Christ. In: Stadtgeschichte München. Abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Lost Art Internet Database - Einzelobjekt / Suchmeldung. In: www.lostart.de. Abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ NDR: Skulptur „Die Gratulantin“. 15. Mai 2016, abgerufen am 12. Juli 2016.
- ↑ Bayerischer Rundfunk: Bacchantin: Qual der Wahl. 9. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016.
Weblinks
Literatur
- Christ, Fritz. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 6: Carlini–Cioci. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 534 (Textarchiv – Internet Archive).
- Fritz Christ: Die erste Ersteigung des Todenkirchls durch den Christ – Fick – Kamin. (Vortrag 4. März 1903), herausgegeben als 3. Sondergabe der Gesellschaft Alpiner Bücherfreunde, München 1937, 31 S.
- M. Heidemann: Medaillenkunst in Deutschland von 1895 bis 1914 (= Die Kunstmedaille in Deutschland Band 8). 1998, S. 492.
- Susanna Partsch: Christ, Fritz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 19, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22759-0, S. 12.
Personendaten | |
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NAME | Christ, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Christ, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer, Medailleur und Alpinist |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1866 |
GEBURTSORT | Bamberg |
STERBEDATUM | 5. Juli 1906 |
STERBEORT | München |
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Art Nouveau. 100th Death Anniversary Medal of Poet & Physician Schiller ND 1905.
Bonze medallion d. = 60 mm.
Schiller, Friedrich von, 1759 Marbach - 1805 Weimar, Thuringia, Germany.
2 lines l. of his portrait l.: "Friedrich Schiller."/ Radiant muse holding a lyre, and sitting on a flying eagle. Down at l. on a rock a crowned snake as a symbol for Schiller's medical profession. Down at r. reclined a nude Apollo, the god of poetry. Wurzbach -; Brettauer -.
Artist:
F. (Fritz) Christ, 1866 Bamberg - 1906 München.
Condition:
Nice VERY FINE+.Autor/Urheber: Rufus46, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Grab Fritz Christ (1866–1906), Bildhauer, Alter Südfriedhof, München
Die Verführung
Art Nouveau. 100th Death Anniversary Medal of Poet & Physician Schiller ND 1905.
Bonze medallion d. = 60 mm.
Schiller, Friedrich von, 1759 Marbach - 1805 Weimar, Thuringia, Germany.
2 lines l. of his portrait l.: "Friedrich Schiller."/ Radiant muse holding a lyre, and sitting on a flying eagle. Down at l. on a rock a crowned snake as a symbol for Schiller's medical profession. Down at r. reclined a nude Apollo, the god of poetry. Wurzbach -; Brettauer -.
Artist:
F. (Fritz) Christ, 1866 Bamberg - 1906 München.
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