Fritz Braune

Karl Günther Fritz Braune (* 18. Juli 1910 in Mehrstedt; † 30. Dezember 1992 in Alsfeld[1]) war verurteilter Kriegsverbrecher, Mitarbeiter im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) und Kommandeur eines Sonderkommandos der Einsatzgruppe C während der Invasion der Sowjetunion.

SS-Karriere in der Zeit des Nationalsozialismus

Am 1. Dezember 1931 trat Fritz Braune in die NSDAP (Mitgliedsnummer 498.084) und am 1. November 1935 in die SS (Mitgliedsnummer 272.564) ein.

Nach der Besetzung Norwegens 1940 war SS-Sturmbannführer Fritz Braune für den Sicherheitsdienst in Oslo tätig.

Während der Invasion der Sowjetunion war er ab 2. Oktober 1941 als Nachfolger von Günther Herrmann Kommandoführer des Sonderkommandos 4b in der Einsatzgruppe C, die der Heeresgruppe Süd folgte. Damit war Braune führend am Mord an den Juden in der besetzten Ukraine beteiligt. Sein Bruder, Werner Braune, führte das Sonderkommando 11b in der Einsatzgruppe D an. Am 21. März 1942 wurde Fritz Braune als Kommandoführer des Sonderkommandos 4b von Walter Haensch abgelöst.[2]

Danach nahm er die Arbeit in der Abteilung I A 4 (Personalien des SD) des RSHA auf. Am 20. April 1944 wurde er zum SS-Obersturmbannführer ernannt.

Nach 1945

Am 12. Januar 1973 wurde Fritz Braune vom Landgericht Düsseldorf zu neun Jahren Haft für die Teilnahme an der Tötung von sowjetischen Juden und psychisch kranken Ukrainern in Poltawa, Artemowsk, Winniza, Kirowograd und Gorlowka verurteilt.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sterberegister des Standesamtes Alsfeld Nr. 1/1993.
  2. Dieter Pohl: Die Einsatzgruppe C. In: Peter Klein (Herausgeber): Die Einsatztruppen in der besetzten Sowjetunion 1941/42. Edition Hentrich, Berlin 1997, S. 71–87. ISBN 3-89468-200-0. (Band 6 der Publikationen der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz)
  3. JuNSV Verfahren Lfd.Nr. 784; LG Düsseldorf 730112 [8 Ks 3/70]