Fritz Böse

Friedrich Böse, genannt Fritz Böse[1], (* 1. Oktober 1886 in Braunschweig; † 26. Juni 1959 in Langendamm[2]) war ein deutscher Architekt, Bauforscher und Fotograf.

Leben

Böse studierte an der Technischen Universität Braunschweig und wurde Mitglied der Braunschweiger Burschenschaft Thuringia.[3] Er promovierte zum Dr.-Ing. und wurde Regierungsbaurat.[4] Er fotografierte unter anderem in den Jahren 1943/1944 in Niedersachsen Bauernhöfe. Hervorzuheben sind seine Fotografien in den Landkreisen Nienburg, Diepholz und Verden. 2019 erhielt der fotografische Nachlass des Architekten neue Bedeutung, da es „einen einzigartigen Bestand an analogem Bildmaterial [darstellt], der das bäuerliche Leben und die ländliche Baukultur der Weser-Hunte-Region in den 1940er-Jahren umfassend dokumentiert.“[5]

Schriften

  • Die lippischen Bauernburgen und Steinwerke. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Hauses. Dissertation, Braunschweig 1919.
  • Die lippischen Bauernburgen im Vergleich mit anderen norddeutschen Steinwerken. Burgverlag, Berlin-Grunewald 1922.
  • Niedersächsische Bauernburgen und Steinwerke. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Hauses. 1. Teil: Die lippische Gruppe der Steinwerke. In: Zeitschrift für Bauwesen. (Hochbauteil) 77, 1927, S. 33–42.
  • Eine altsächsische Hoffeste um das Jahr 1200 n. Chr. In: Denkmalpflege und Heimatschutz. 1927, S. 180–182.
  • Die gedeckten Brücken des Thüringer Landes. In: Deutsche Bauzeitung. Monatsbeilage Konstruktion und Ausführung. Nr. 4, 1928.
  • „Bibliotheca Augusta“ und „Lessinghaus“ zu Wolfenbüttel. In: Braunschweigische Heimat. 20. Jg., Nr. 1 (Februar 1929), S. 2–13.
  • Der Klinker. Das Element der neuen, niederdeutschen Baukunst. In: Heimatblätter der Angermünder Zeitung. Jg. Nr. 14, 6. April 1930, S. 3–4.
  • Thüringische Typen dörflicher Baukultur. In: Deutsche Bauzeitung. 64. Jg., Nr. 49 (18. Juni 1930), Berlin, S. 380–384 (mit 9 Abb., Online).
  • Die Halligen. In: Westermanns Monatshefte. Bd. 159,1 (1935/36), Nr. 3, Heft 951, November 1935, S. 277–280.
  • Die Kunst des Bauens mit unverhüllten Backsteinen. In: Bauwelt 30/1956. Bauwelt Verlag, Berlin-Tempelhof 1956.
  • Ralf Vogeding, Heinz Riepshoff, et al., Museum des Landkreises Diepholz (Hrsg.): Bemerkenswerte Bauernhäuser in den Grafschaften Hoya und Diepholz: Photographien 1943/44 von Dr. Ing. Fritz Böse. 2016, ISBN 978-3-9808212-6-1 (mit einer Biografie von Fritz Böse).

Literatur

  • Dorit Schlemermeyer: Ausstellung „Bemerkenswerte Bauernhäuser in den Grafschaften Diepholz und Hoya“ eröffnet im Kreismuseum. Die Zerstörung einer heilen Welt. In: Weser-Kurier vom 2. Mai 2016 (online).

Einzelnachweise

  1. Historisches Architektenregister; Board–Bofinger.
  2. Unsere Toten. In: Burschenschaftliche Blätter, 74. Jg. (1959), H. 10/11, S. 265.
  3. Harald Lönnecker: „... dass wir gemeinschaftlich das Bild der Vergangenheit uns vor die Seelen rufen, um aus ihr Kraft zu schöpfen für die lebendige Tat der Gegenwart“ – Die erneuerte Erinnerung an das Wartburgfest von 1817. In: Harald Lönnecker, Klaus Malettke (Hrsg.): 200 Jahre Wartburgfest. 18. Oktober 1817 – 18. Oktober 2017. Studien zur politischen Bedeutung, zum Zeithintergrund und zum Fortwirken der Wartburgfeier. (= Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im 19. und 20. Jahrhundert. Band 22), Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-8253-4616-4, S. 281.
  4. Unsere Toten. In: Burschenschaftliche Blätter, 74. Jg. (1959), H. 10/11, S. 265.
  5. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Bemerkenswerte Bauernhäuser; Ausstellung mit Fotografien der 1940er-Jahre aus den Grafschaften Hoya und Diepholz im NLD.