Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur

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Der Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur war ein von der „Initiative Bauen mit Backstein – Zweischalige Wand Marketing e. V.“ ausgelobter, internationaler Architekturpreis. Gegründet wurde die „Initiative Bauen mit Backstein“ von der Deutschen Ziegelindustrie.

Nachdem im September 2022 eine Studie gezeigt hatte, wie stark Höger sich während im Dritten Reich an die Ideologie der Nationalsozialisten angepasst hatte, wurde der Fritz-Höger-Preis im Oktober 2022 in „Erich-Mendelsohn-Preis für Backsteinarchitektur“ umbenannt, nach Erich Mendelsohn als wichtigen Vertreter der Moderne.[1]

Überblick

Die Benennung des Preises bezog sich auf den deutschen Baumeister und Architekten Fritz Höger.[2] Höger gilt als einer der führenden Vertreter des norddeutschen Backsteinexpressionismus.

Prämiert wurden Bauwerke, deren Realisierung ökonomische, ökologische wie auch gestalterische Aspekte in sich vereint und das Potenzial des Baustoffes Backstein nutzt. Ziel des Wettbewerbs war es, sowohl Architekten als auch dem Produkt Backstein zu neuer Öffentlichkeit zu verhelfen.[3] Backstein wird dabei als Oberbegriff für aus Ton gebrannte Fassadensteine verstanden, die auch als Vormauerziegel oder Klinker bekannt sind.

Insgesamt war der Wettbewerb mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis wurde alle drei Jahre ausgelobt. Der Wettbewerb fand 2008, 2011, 2014, 2017 und zuletzt 2020 statt.[4] Mit der Verleihung des Fritz-Höger-Preises 2014 am 19. September im DAZ (Deutsches Architektur Zentrum) wurde eine neue Preissystematik eingeführt. Erstmals wurden ein Grand Prix, der Fritz-Höger-Preis in Gold und Silber sowie die Auszeichnungen Special Mention und Nominee vergeben.

Teilnahme

Teilnahmeberechtigt waren Architekten, Architektengemeinschaften sowie Architekten-/Ingenieurgemeinschaften, die geistige Urheber der eingereichten Bauwerke sind. Im Rahmen des Fritz-Höger-Preises 2014 wurde erstmals ein Newcomer-Award vergeben. Dieser richtete sich an Studenten, Absolventen und Nachwuchsarchitekten, deren Hochschulabschluss nicht länger als vier Jahre zurückliegt.

Kategorien

Prämiert wurden Projekte in den Kategorien:

  • Einfamilienhaus/Doppelhaushälften
  • Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau
  • Büro- und Gewerbebauten
  • Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit

Zusätzlich wurden Auszeichnungen in folgenden Bereichen vergeben:

  • Energieeffizienz
  • Sanierung/Nachhaltigkeit
  • Newcomer[5]

Jury

Die Fachjury wurde von der „Initiative Bauen mit Backstein“ berufen und setzte sich unter anderen aus Architekten, Journalisten und Vertretern der Deutschen Ziegelindustrie zusammen. Die Beratung der Jury erfolgte unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit.[6]

Preisträger

Preisträger und Siegerprojekte 2008:[7]

PreisträgerProjektAuszeichnung
Königs Architekten, KölnPfarrzentrum Str. Franziskus, Regensburg1. Platz Gesamtsieger; Sieger in der Kategorie „Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit“
Claus en Kaan, Amsterdam/Rotterdam (NL)Wohnanlage „De Eekenhof“, Enschede (NL)2. Platz Gesamtsieger; Sieger in der Kategorie „Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau“.
Kahlfeldt Architekten Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin„Haus K“, Gleichrichterwerk Zehlendorf3. Platz Gesamtsieger; Auszeichnung „Bestes Sanierungsprojekt“
Hillekamp + Weber Architekturstudio, Mönchengladbach„hof.haus“, NiederrheinSieger in der Kategorie „Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte“
Johannes Götz & Guido Lohmann, Dipl.-Ing. Architekten, KölnHaus Pohlmann, DammeSieger in der Kategorie „Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte“
David Chipperfield Architects, London/Berlin/Mailand/ShanghaiGaleriegebäude am Kupfergraben 10, BerlinSieger in der Kategorie „Büro- und Gewerbebauten“
Rapp+Rapp, Rotterdam/BerlinStadtteilzentrum „Block A“, Den Haag (NL)Sieger in der Kategorie „Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit“
Rapp+Rapp, Rotterdam/BerlinStadtteilzentrum Ypenburg, Den Haag (NL)Sieger in der Kategorie „Städtebau“

Preisträger und Siegerprojekte 2011:[8]

PreisträgerProjektAuszeichnung
Meck Architekten, MünchenDominikuszentrum, München-Nordhaide1. Platz Gesamtsieger; Sieger in der Kategorie „Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit“
biq stadsontwerp, Rotterdam (NL)Siedlungsprojekt „Lakerlopen“, Eindhoven (NL)2. Platz Gesamtsieger; Sieger in der Kategorie „Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau“
Hehnpohl Architektur, MünsterEinfamilienhaus im Geistviertel, Münster3. Platz Gesamtsieger; Sieger in der Kategorie „Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte“
Dominikus Stark Architekten, MünchenEducation Center Nyanza, RuandaSonderpreis
Harter + Kanzler Architekten, FreiburgBauhof Hansmann, HaslachSieger in der Kategorie „Büro- und Gewerbebauten“
Wingender Hovenier Architecten, Amsterdam (NL)Siedlungsprojekt „Edge of town“, Windhaak (NL)Auszeichnung „Bestes Passivhaus“
David Chipperfield Architects, London/Berlin/Mailand/ShanghaiWiederaufbau des Neuen Museums, BerlinAuszeichnung „Bestes Sanierungsprojekt“

Preisträger und Siegerprojekte 2014:[9]

Grand Prix
PreisträgerProjektAuszeichnung
Álvaro Siza / Rudolf Finsterwalder, StephanskirchenSiza-Pavillon Insel HombroichGrand Prix

Preisträger und Siegerprojekte 2014:

PreisträgerProjektKategorie
VON M, StuttgartMuseum Luthers Sterbehaus, Lutherstadt EislebenÖffentliche Bauten, Sport und Freizeit
Roger Boltshauser, Zürich, SchweizUmbau Atelierhaus Dubsstrasse, Zürich, SchweizBüro- und Gewerbebauten
H Arquitectes, Sabadell, Barcelona, Spanien1101 House, Sant Cugat del Vallès, Barcelona, SpanienEinfamilienhaus/Doppelhaushälfte
vir.mueller architects, Neu-Delhi, IndienDefence Colony Residence, Neu-Delhi, IndienWohnungsbau/Geschosswohnungsbau
Dohse Architekten, HamburgHamburger Bestattungsforum Ohlsdorf, HamburgBestes Sanierungsprojekt – Ganzheitliche Sanierung
Witherford Watson Mann Architects, London, GroßbritannienAstley Castle, Nuneaton, Warwickshire, GroßbritannienBestes Sanierungsprojekt – Weiterbauen im Bestand
M&DB Architecten, Den Haag, NiederlandeHouse LS, Madampe, Sri LankaNewcomer-Award
JAN RÖSLER ARCHITEKTEN, Sven Rickhoff, BerlinHaus Stein, Magdeburger Börde, Sachsen-AnhaltNewcomer-Award

Die Preisträger für den Fritz-Höger-Preis 2014 in Silber, Special Mention und Nominee sind auf der Website zum Fritz-Höger-Preis einzusehen.[10]

Preisträger und Siegerprojekte 2017:[11]

PreisträgerProjektAuszeichnung
BaukuhHouse of memorySpecial Mention
Christ & GantenbeinKunstmuseum BaselSpecial Mention
Palais MaiWohnanlage St. GabrielSilbermedaille
Andy SennKrematorium Friedhof Feldli, St.GallenNominierung

Einzelnachweise

  1. Der große, leise Visionär. Abgerufen am 7. November 2022.
  2. Genialität und Handwerkskunst mit Backstein – Bauen mit Backstein. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  3. FÖRDERVEREIN BAUKULTUR e. V.: Preise der Baukultur. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  4. Bauen mit Backstein: Fritz-Höger-Preis 2014 ausgelobt. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  5. Fritz-Höger-Preis 2020: Einreichen! In: dbz.de. Bauverlag BV GmbH, abgerufen am 2. Juni 2015.
  6. Fritz-Höger-Preis 2020 für Backsteinarchitektur – Jury benannt | Klinkerkultur. Abgerufen am 22. Juni 2020.
  7. Siegerprojekte 2008 – Bauen mit Backstein. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  8. Fritz-Höger-Preis 2011: Ein Spiegel der internationalen Backstein-Architektur. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  9. Fritz-Höger-Preis 2014 verliehen. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  10. Wanderausstellung 2015: Fritz-Höger-Preis 2014 für Backstein-Architektur. Abgerufen am 2. Juni 2015.
  11. Wohnbauprojekt St. Gabriel Palais Mai | Fritz-Höger-Preis. Abgerufen am 30. Mai 2021.

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