Frittlingen

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 8′ N, 8° 42′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Freiburg
Landkreis:Tuttlingen
Höhe:659 m ü. NHN
Fläche:8,79 km2
Einwohner:2148 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:244 Einwohner je km2
Postleitzahlen:78665, 78554
Vorwahl:07426
Kfz-Kennzeichen:TUT
Gemeindeschlüssel:08 3 27 017
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 46
78665 Frittlingen
Website:www.frittlingen.de
Bürgermeister:Dominic Butz (parteilos)
Lage der Gemeinde Frittlingen im Landkreis Tuttlingen
Landkreis KonstanzLandkreis RottweilLandkreis SigmaringenSchwarzwald-Baar-KreisZollernalbkreisAldingenBalgheimBärenthalBöttingenBubsheimBuchheimDeilingenDenkingenDürbheimDurchhausenEgesheimEmmingen-LiptingenFridingen an der DonauFrittlingenGeisingenGosheimGunningenHausen ob VerenaImmendingenIrndorfKönigsheimKolbingenMahlstettenMühlheim an der DonauNeuhausen ob EckReichenbach am HeubergRenquishausenRietheim-WeilheimSeitingen-OberflachtSpaichingenTalheim (Landkreis Tuttlingen)TrossingenTuttlingenWehingenWurmlingen (Landkreis Tuttlingen)Karte
Über dieses Bild

Frittlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Sie liegt zwischen Rottweil und Tuttlingen.

Geographie

Geographische Lage

Frittlingen liegt unterhalb des Traufs der südwestlichen Schwäbischen Alb. Von Frittlingen aus sieht man den rund vier Kilometer entfernten Lemberg, die höchste Erhebung der Alb.

Geologie

An einigen Stellen der Frittlinger Gemarkung wurden im braunen Jura oder Dogger viele große und schöne Fossilien gefunden, hauptsächlich Ammoniten.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Wellendingen im Landkreis Rottweil, im Osten an Gosheim, im Süden an Denkingen, Aldingen, den Weiler Neuhaus und Aixheim, welche beide eingemeindet sind nach Aldingen, sowie im Westen an den Ortsteil Neufra der Stadt Rottweil.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Frittlingen gehören das Dorf Frittlingen und die seit 1802 bestehenden Häuser Michelhölzle.[2]

Schutzgebiete

Im äußersten Nordosten hat Frittlingen einen kleinen Anteil am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Außerdem gehört Frittlingen zum Naturpark Obere Donau.[3]

Geschichte

Zehntscheuer
Hagenbrunnen

Mittelalter

Erstmals erwähnt wurde Frittlingen im Jahr 797 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Teile des Ortes kamen in den Besitz der Ritter von Schildeck, einige Teile gehörten diversen Klöstern. Ab 1306 hatte das Kloster Rottenmünster Besitzungen im Ort. Auch der Herrschaft Konzenberg gehörte ein Teil Frittlingens, der 1411, beziehungsweise endgültig 1623 an das Kloster Rottenmünster kam.

Neuzeit

Nachdem die Klöster säkularisiert waren, wurde Frittlingen 1803 Teil von Württemberg. Im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde der Ort dem Oberamt Spaichingen zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform von 1938 während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Frittlingen zum Landkreis Tuttlingen. 1945 wurde Frittlingen Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Spaichingen. Mit den benachbarten Gemeinden Aldingen, Denkingen, Deisslingen und Wellendingen hat sie sich zur "Nachhaltigkeitsregion FÜNF G" zusammengeschlossen, die ein gemeinsames Klimaschutzkonzept verfolgt und bei Planungen und Projekten einen besonderen Wert auf nachhaltige Lösungen (z. B. Verwendung von Baumaterialien, Energieeffizienz und-einsparung, Synergieeffekte) legt. Der Vorsitz dieser "N!Region" wechselt jährlich zwischen diesen Gemeinden.

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Frittlingen hat zehn Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt[4]. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 60,7 % (2014: 62,6 %).

Bürgermeister

Seit 1. März 2018 ist Dominic Butz Bürgermeister von Frittlingen. Er wurde am 3. Dezember 2017 mit 82,8 % der abgegebenen, gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 61,75 % zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Frittlingen gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kommune hat sich dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Bauwerke

Die Kirche St. Hyppolit und Kassian
Öschkapelle
  • Katholische Pfarrkirche St. Hippolyt und Kassian, vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut, 1876–1878 Neubau des Kirchenschiffes
  • Dorfgemeinschaftshaus, 1998 Umbau der ehemaligen Pfarrscheuer
  • Leintalhalle, erbaut 2007–2009

Fasnet

Das älteste Foto von der Frittlinger Fasnet stammt von 1900 und zeigt zwei Narren.

In Frittlingen wird die traditionelle schwäbisch-alemannische Fasnet gefeiert. Die 1936 gegründete Narrenzunft Frittlingen veranstaltet einen Kinderumzug und zwei weitere Fasnetsumzüge. Die Bürgermeisterabsetzung, ein Bunter Abend und eine Kinderbescherung ergänzen das Fasnetsprogramm. Zur Narrenzunft gehören die Narrenfiguren „Frittlinger Narr“ (der in Frittlingen auf das Jahr 1798 zurückgeführt wird) und „Kratta-Weib“ (von 1986) sowie die Einzelfiguren „Benna-Rössle“ (eine Pferdeattrappe) mit Treibern, „Polizist“ und „Schnappesel“. Die Narrenzunft Frittlingen ist Mitglied im „Narrenfreundschaftsring Schwarzwald-Baar-Heuberg“.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde existieren metallverarbeitende Kleinbetriebe mit den Schwerpunkten Chirurgie- und Feinmechanik sowie Aluminiumbearbeitung.

Verkehr

Der Ort liegt rund 15 Kilometer von der Bundesautobahn 81 entfernt.

Bildung

  • Leintalschule (Grundschule)

Trivia

1593 wurde Hans Schlieffer von Frittlingen in Rottweil durch Rädern hingerichtet und verbrannt. Der Rat der Stadt Rottweil hat am 15. April 2015 einen Beschluss zur sozialethisch-moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse gefasst.[5]

Literatur

  • Daheim im Landkreis Tuttlingen; Diverse Autoren aus dem Landkreis Tuttlingen, 1983 Verlag Friedr. Stadler, Konstanz.
  • Frittlingen: Bilder aus vergangenen Tagen; Redaktionsteam: Josef Huber, Erich Braun, Hermann Braun, Hermann Roth, Franz Braun und Bürgermeister Anton Stier, 1985 Geiger-Verlag, Horb am Neckar.
  • Frittlingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Spaichingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 57). H. Lindemann, Stuttgart 1876, S. 319–327 (Volltext [Wikisource]).
  • Geschichts- und Heimatverein: Frittlinger Heimatblätter Bd. 1 „Von der Pfarrscheuer zum Dorfgemeinschaftshaus“ Autor: Ulrich Fiedler, 1997 Geiger-Verlag, Horb am Neckar.
  • Gemeinde Frittlingen: Geschichte und Gegenwart 797–1997. Autoren: Ulrich Fiedler, Winfried Hecht, Hans-Joachim Schuster. 1996 Geiger-Verlag, Horb am Neckar.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 661.
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  5. NRWZ Verlag (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nrwz.de

Weblinks

Commons: Frittlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Zehntscheuer Frittlingen.JPG
Autor/Urheber: Tragopogon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
ehemalige Zehntscheuer in Frittlingen, Hauptstraße 67
Kirche Frittlingen.jpg
Autor/Urheber: Tragopogon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Katholische Pfarrkirche St. Hyppolit und Kassian Frittlingen, Kirchberg 5
Frittlingen in TUT.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Frittlingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Frittlingen in District of Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Frittlingen dans l'arrondissement de Tuttlingen dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Frittlingen, Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Frittlingen во рамките на Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Frittlingen in de Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Frittlingen en Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District of Tuttlingen, Frittlingen ഭൂപടസ്ഥാനം.
Öschkapelle Frittlingen.JPG
Autor/Urheber: Tragopogon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Öschkapelle ("Zwölf-Boten-Kapelle") in Frittlingen, Kapellenstraße 43
Hagenbrunnen Frittlingen.JPG
Autor/Urheber: Tragopogon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Frittlinger Hagenbrunnen, Denkinger Straße
Frittlingen Fasnet 1900.jpg
Frittlingen, das älteste Foto von der Frittlinger Fasnet: zwei alte Narrenkleider aus Samt