Frisland
Frisland (auch: Frißland, Frissland, Frischlant, Friesland, Friseland, Freezeland, Frislandia, Frislanda und Fixland[1]) ist eine Phantominsel, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts über 100 Jahre lang auf beinahe allen Karten des Nordatlantiks in teilweise stark unterschiedlicher Größe verzeichnet war; während sie auf der Zeno-Karte fast die Fläche von Island aufweist, ist sie auf anderen Karten wie der von Gerhard Mercator oder Abraham Ortelius nicht mal halb bzw. ein drittel so groß.
Der Venezianer Nicolò Zeno (1515 bis 1565) verfertigte aus den zu seiner Zeit vorhandenen, nur teilweise realistischen Karten (Olaus Magnus’ Karte, eine ergänzte Ptolemäus-Karte) mit großer Phantasie, aber ohne eigene Ortskenntnis und Erfahrung seine eigene Version des atlantischen Nordmeers. Diese als Zeno-Karte in die Geschichte eingegangene Karte gab er als Jahrzehnte jüngeres Ergebnis der Reisen seiner Vorfahren aus.
Die aus seiner Phantasiekarte immer wieder übernommene Phantominsel Frisland führte jahrhundertelang zu weiteren Verwirrungen. So nahm Martin Frobisher 1578 anstelle Grönlands West-Friseland für die englische Königin Elisabeth I. in Besitz, da er sich auf seine Mercator-Karte verließ, die ebenfalls Zenos Frisland verzeichnet hatte.
Kartenbeispiele
- Karte der Arktis von Mercator, 1595
- Karte aus The English Atlas, 1680
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Liesemer: Lexikon der Phantominseln. 1. Auflage. mareverlag, Hamburg 2016, ISBN 978-3-86648-236-4, S. 54.
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The imaginary island of Frisland on Mercator's arctic map
Mercator's 1595 map of the Arctic. Mercator, Gerhard, 1512-1594.
"Septentrionalium Terrarum descriptio" [1595]. First state, from his posthumously published atlas, Atlantis pars altera.A reproduction of the Zeno map (original by Nicolo Zeno 1558) published by Henrich Peter von Eggers in the 1793 book Priisskrift om Grønlands Østerbygds sande Beliggenhed
map of Iceland, with part of (southern) Greenland: Frislanda and Parte della Groenelanda
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